,,Heute habe ich Wurzeln hier“

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Die Firma Werner Seeger Qualitätsmanagement schult Qualitätsfachkräfte

Ausgabe Nr. 2861

Werner Seeger bei einem Training im Hof des Schulungszentrums in Michelsberg. Auf dem Blatt am Flip-Chart ist zu lesen: „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht!”                                                 Foto: Werner FINK

„Wir sind für Rumänien aus meiner Sicht, eine feste Größe im Markt“, betonte Werner Seeger in einem Interview gegenüber der Hermannstädter Zeitung im Rahmen eines Treffens des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen (DWS). „Die Firma qualifiziert seit 2001 Qualitätsfachkräfte, also wir bilden Auditoren aus und Qualitätsfachleute in Methoden und wir unterstützen Firmen in der Organisationsentwicklung, bei Teambuildings und Coachings, mit dem eigenen Schulungszentrum in Michelsberg“, sagte Seeger. Werner Seeger ist seit fast 40 Jahren im Bereich Qualitätsmanagement tätig und arbeitet als freiberuflicher Berater mit Schwerpunkt Organisations- und Personalentwicklung, Coaching. Seine Kollegen machen die technischen Schulungen.

 

2001 kaufte er das Haus der Familie Bruckner im Silberbachtal in Michelsberg und ließ es in den letzten 20 Jahren Schritt für Schritt zu einem Schulungszentrum umbauen. Das Haus verfügt nun über Schulungsräume, Büros, und einen gepflegten Garten, wo Gruppenarbeiten, Teambuildings, Besprechungen oder Workshops stattfinden. Im Sommer 2022 wurde übrigens eines der DWS-Mitgliedertreffen ebenfalls da abgehalten.

In all diesen Jahren wurden über 5.000 Personen ausgebildet, sowohl im Sitz in Michelsberg als auch bei Firmen in ganz Rumänien, schwerpunktmäßig im Bereich Qualitätsmanagement, Methoden, statistische Methoden, Risikoanalysen für die Unternehmen, Fehlermöglichkeits- und Einflussanalysen. „Wir bilden die Leute entsprechend aus, so dass sie diese Methoden im Unternehmen anwenden“, sagte Seeger.

Diese Methoden wiederum seien auf Grund der Verträge vor allem in der Autoindustrie, zwingend. So sind die Firmen verpflichtet, dafür Fachleute ausbilden zu lassen.

Weiterhin ist Seegers Firma eines der zwei Unternehmen in Rumänien, die über die Lizenz des Verbands der deutschen Automobilindustrie verfügen, um die Leute auch auszubilden, so dass es auch im Falle von Zertifizierungen anerkannt ist.

Zum Team von Werner Seeger gehören etwa 15 freiberufliche Trainer sowie zwei festangestellte Mitarbeiterinnen, die für die Verwaltung zuständig sind. „Ich habe sehr viel Wert daraufgelegt, praxisnahe Trainer zu haben, die also nicht nur aus der Theorie berichten, sondern auch einen beruflichen Hintergrund haben. Sie haben 10-15 Jahre Berufserfahrung in dem was sie tun“, sagte Seeger.

Im Kunsthaus 7B in Michelsberg zeigt Werner Seeger bis zum 30. April unter dem Titel „Down under” Fotos und Texte zu seiner Australien-Reise 2023. Unser Bild: Blick von der Sydney Harbour Bridge.       Foto: Werner SEEGER

Werner Seeger kommt aus der Nähe von Neuburg an der Donau in Bayern und weilt seit 2001 regelmäßig in Rumänien. „Ich war immer wieder hier, mal für zwei Wochen, mal für drei Wochen, dann war ich aber auch wieder die restliche Zeit mehrere Wochen irgendwo in der Welt“, erinnerte sich Seeger. Der „fixeste Ort“ für ihn in den letzten 23 Jahren, sei aber Michelsberg gewesen. „Es hat sich so entwickelt. Ich bin da auch gerne, es hat seinen eigenen Charme. Ich finde da meine Ruhe“, sagte er.

2001 gab es eine Zeit, wo er am Freitag den Koffer abgestellt hatte und am Sonntag wieder weg war, weil er „gute Aufträge“ hatte. „Und ein Auftrag war, nach ‚Sibiu‘ zu fliegen, um bei einer Abteilung von Compa arcuri, die ein deutsches Unternehmen gekauft hatte, ein Audit zu machen. Ich hatte den Auftrag, eben zu auditieren und zu sagen, wo die Abteilung organisatorisch und qualitätsmäßig steht, und ich habe aber Sibiu nicht mit Hermannstadt in Verbindung gebracht“, sagte Seeger. In der Zeit wo er ein Angestellter war, hatte er zwar Siebenbürger Kollegen gehabt, und deswegen wusste er auch, was „Siebenbürgen“ und auch was „Hermannstadt“ bedeutet, aber nicht was „Sibiu“ ist. Letztendlich bemerkte er es erst als er mit dem Taxi am Ortsschild vorbeifuhr, dass „Sibiu“ nichts anderes als „Hermannstadt“ ist. „Also ich hatte lose Beziehungen, heute habe ich Wurzeln hier“, meint Seeger.

Im vergangenen Herbst erfüllte er sich ein Ziel, das er sich als junger Mann setzte: mit seinen eigenen Beinen auf fünf Kontinenten gestanden zu haben. Diese Mission hat er nun im vergangenen Herbst mit seiner Reise nach Australien erfüllt. Im Kunsthaus 7B in Michelsberg kann nun bis zum 30. April eine Fotoausstellung von Werner Seeger betrachtet werden, wo von Land, Menschen und Kultur berichtet wird.

Werner FINK

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Wirtschaft.