Ostern kann kommen

Teile diesen Artikel
  1. Osterbasar hat im Forumshaus stattgefunden

Ausgabe Nr. 2858

Christine Spack (1. v. l. ) und Lucia Reisenauer (Bildmitte) vom Neppendorfer Handarbeitskreis betreuten die wie immer gut bestückte Kuchentheke.              
Fotos: Cynthia PINTER

So einladend süß hat der Spiegelsaal selten geduftet, wie am Samstagmorgen, als zum 34. Mal der Osterbasar der Handarbeitskreise des Hermannstädter Evangelischen Frauenkreises organisiert wurde. Um Punkt 10 Uhr standen auch schon die ersten Kundinnen und Kunden an der Honigkeksen-Theke, wo wieder lustig mit Zuckerguss verzierte Hasen und Ostereier in verschiedenen Größen und Formen zum Verkauf angeboten wurden. Diesmal wurden Honigkekse aus 10 Kilogramm Mehl in Hammersdorf gebacken.

Gestrickte und gestickte Ware mit österlichen Motiven gab es wieder in Hülle und Fülle an den zahlreichen aneinander gereihten Tischen. Erwerben konnte man: Wollsocken, Wollmützen, Handtaschen, gestrickte Osterhasen, Deckchen, Topflappen, Teppichläufer und Schals. Hergestellt wurden diese Handarbeiten von den Handarbeitskreisen Huetplatz, Konradwiese, Neppendorf und Hippodrom. Zum ersten Mal war auch eine Büchertheke dabei und an einem Stand konnte man u. a. Kräutersalze aus Kerz erwerben. Der Verein „Diakoniewerk International“ und das Tageszentrum „Offenes Haus“ hatten ebenfalls einen Stand mit österlichen Basteleien.

Die Kindertagesstätte „Offenes Haus” der Hermannstädter evangelischen Kirchengemeinde A. B. war mit österlichem Gebastelten dabei. Drei Kinder gaben bereitwillig Auskunft über ihre Arbeit.

Auf dem Korridor stieg den Besuchern der Geruch von hausgemachter Suppe in die Nase. Karl Hann aus Kerz schöpfte jedem, der Hunger hatte, aus dem großen Suppentopf eine Kelle von seiner leckeren Frühlingssuppe mit selbst gepflückten Brennnesseln. Vor allem zur Mittagszeit und weil es draußen noch kühle 6 Grad hatte, mundete eine warme Suppe ganz besonders gut.

Oster- wie Weihnachtsbasar sind zu einer langjährigen Tradition in Hermannstadt geworden. Begonnen hat die Tradition vor genau 34 Jahren. 1990 fand der erste Osterbasar statt. Seitdem freuen sich die Hermannstädter Jahr für Jahr auf gestrickte bunte Wollsocken, Deckchen, Topflappen, Mützen und Vieles mehr. Natürlich darf man die leckeren Mehlspeisen nicht vergessen. Nach alten siebenbürgischen Rezepten backen die Frauen jedes Jahr pünktlich zum Basar Kuchen, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Apfelkuchen, Krapfen, Kakaoschnitten, Harlekin, Nusskuchen und andere Sorten konnte man für nur 10 Lei das Stück erwerben und direkt an Ort und Stelle mit einer Tasse Tee oder Kaffee genießen, oder mit nach Hause nehmen. Die Krapfen haben die Damen vom Neppendorfer Handarbeitskreis noch am selben Morgen frisch gebacken und es waren die ersten Leckereien, die ausverkauft waren. Ein besonderer mehrschichtiger Kuchen, die Kleinschenker „Schar“ genannt, wurde ebenfalls zum Verkauf angeboten. Die „Schar“ wurde früher in Kleinschenk zu allen Anlässen, sei es Verlobung, Hochzeit, Taufe, Feiertage oder Geburtstage gebacken. Nun durften die Besucherinnen und Besucher des Osterbasars ein Stück davon probieren.

Ob für den Lebkuchen, die Kuchentheke, die schön gearbeiteten Handarbeiten, oder einem Plausch mit alten Bekannten bei einer Tasse Kaffee – es lohnt sich jedes Jahr, den Osterbasar der Hermannstädter Handarbeitskreise zu besuchen. Nun kann Ostern kommen!

Cynthia PINTER

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Im Jahreslauf.