Hag Purim Sameach!

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Wahlen beim fröhlichsten jüdischen Fest

Ausgabe Nr. 2858

An Purim haben die Kinder am meisten Freude, wie Levia, die sich verkleidete und am lautesten die Ratsche bediente. Fotos: die Verfasserin

„Hag Purim Sameach!” Mit diesen Worten begrüßten sich die Mitglieder der Hermannstädter jüdischen Gemeinde am Sonntag im Gemeinderaum neben der Synagoge in der Salzgasse/Constituției. Nach einigen Jahren Pause feierten sie gemeinsam mit Freunden und Gästen das fröhlichste aller jüdischen Feste, wie Purim genannt wird, das zur Erinnerung an die im Buch Esther des Alten Testaments beschriebene Errettung der persischen Juden gestiftet wurde.

Alle Anwesenden durften ein speziell für Purim vorbereitetes Paket mitnehmen, ein Geschenk der Föderation der Jüdischen Gemeinschaften in Rumänien (FCER) und des American Jewish Joint Distribution Comittee (JDC) durch das Programm „Mishloah Manot, damit keiner und keine vergessen wird. Dies bedeutet soviel wie „essbare Geschenke. Darin befanden sich auch die traditionellen Hamantaschen.

Der Vorsitzende der Hermannstädter jüdischen Gemeinde Tiberiu Baruch (stehend) begrüßte die Anwesenden im Gemeinderaum.

Der Gemeindevorsitzende Tiberiu Baruch stellte den Anwesenden zunächst das Fest und seine Bedeutung vor. So erfuhren alle, dass die Bezeichnung „Hamantaschen auf die Esther-Geschichte verweist: An Purim werde die Intelligenz und der Mut von Königin Esther gefeiert, durch die sie das jüdische Volk gerettet hat. Königin Esther war mit König Ahashverosh verheiratet, gab jedoch nie preis, dass sie Jüdin war. Der Bösewicht der Purim-Geschichte ist Haman, der oberste Berater des Königs. Dieser wollte das jüdische Volk in Persien vernichten. Esther konnte Hamans Pläne vereiteln, indem sie dem König ihre Identität offenbarte und im Gegenzug seine jüdischen Untertanen rettete. Jedes Mal, wenn Baruch den Namen Haman aussprach, ließen alle Anwesenden wie es die Tradition erfordert, die Ratschen ertönen.

Baruch wurde im Anschluss an die Feier zum Delegierten für den Kongress der Föderation der Jüdischen Gemeinschaften gewählt.

Desgleichen hatte Baruch auch einige Probleme vorgestellt, mit der sich die Jüdische Gemeinde in Hermannstadt derzeit konfrontiert. Das wichtigste Problem sei die dringend notwendige Sanierung der Synagoge, die Feuchtigkeitsschäden aufweist. Jede Unterstützung und jede Projekt-Idee diesbezüglich sei willkommen.

Beatrice UNGAR

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Allgemein.