Wohlbefinden im Museum

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Bilanz 2023 und Pläne 2024 des ASTRA-Museums

Ausgabe Nr. 2850

Manager Ciprian Ștefan.                                         Foto: Ruxandra STĂNESCU

455.839 Personen haben im Vorjahr das Kulturangebot des ASTRA-Freilichtmuseums wahrgenommen, erklärte Manager Ciprian Ştefan in seiner Jahresbilanz. Es waren um rund 45.000 Besucher mehr als 2022, die an rund 2.300 Programmen teilgenommen und ein Einkommen von knapp 6,38 Millionen Lei (1,27 Millionen Euro) gesichert haben. Im Jahr 2024 werden die Höhepunkte für das ASTRA-Museum die Einweihung des Schatzkästleins im April und Mai und die Organisation von NEMO (Network of European Museum Organisations) im November im Freilichtmuseum sein.

 

Seit Jahren kämpft der Manager dafür, dass mehr Geld in die Kultur investiert wird, denn die Kulturangebote bringen Gelder in die Gemeinschaften zurück. Die Personen, die das Museum besuchen, sind oft Touristen, die in Hermannstadt Geld ausgeben, für Unterkunft und Essen. Diese Touristen muss man durch ein gutes kulturelles Angebot überzeugen, mehr als nur ein paar Stunden in der Stadt zu verbringen – „und wenn wir unsere Arbeit gut machen, werden wir dieses Jahr mehr als 500.000 Besucher haben”. Das ist allerdings nicht einfach, so Ciprian Ştefan, „denn die Welt kocht gerade, von Konflikten überall in der Welt bis Rechtsextremismus, der in Europa immer mehr Fuß fasst”. So rechnet der Manager nicht damit, dass man in den nächsten drei Jahren die gleiche Besucheranzahl wie vor der Pandemie erreicht, besonders was die ausländischen Besucher betrifft: Wenn vor der Pandemie, im Jahr 2019, rund 30 Prozent aus dem Ausland kamen, waren es im Vorjahr 15 bis 17 Prozent.

„Das Museum muss sich an die Ereignisse dieses Jahrhunderts anpassen, z. B. an die Migration. Wir wollen dieses Jahr Angebote für die Gastarbeiter hier in Hermannstadt ausbauen, damit wir ihre Kultur kennenlernen und sie unsere.”

In seiner Bilanz erwähnte der Manager mehrere Programme und Projekte des Freilichtmuseums, die im Vorjahr Erfolg hatten und auch dieses Jahr weitergeführt werden sollen, weil sie u. a. unterschiedliche Besucherkategorien ansprechen. So ergänzen sich die traditionellen Schülerolympiaden sehr gut mit dem 2022 ins Leben gerufenen Rockfestival.

Ein im Vorjahr gestartetes Programm soll auch dieses Jahr weitergeführt werden, die Zertifizierung von traditionellen Kunsthandwerkern im Bereich Holz und Stein. Einige Monate noch erfolgen diese Zertifizierungen kostenlos, im Rahmen des Projekts „Restaurierung und Wiederbelebung des historischen Baudenkmals Casa Artelor (Schatzkästlein) – Regionales Zentrum für Aktivitäten und Ressourcen (C.A.R.R.)”, danach werden Arbeitgeber aufgefordert, ihre Handwerker offiziell zertifizieren zu lassen.

Wichtig im Vorjahr war auch die Bildung, so haben insgesamt über 31.000 Personen – hauptsächlich Kinder – an den Aktivitäten teilgenommen: Handwerk-Workshops (Weben, Korbflechten, Töpfern, Schreinern, Fräsen, Holzschnitzerei usw.), Gastronomie-Workshops, interaktive Kunst-Workshops, Quiz und Schatzsuchen. Diese Programme sollen auch 2024 angeboten werden.

Für dieses Jahr wollen die Mitarbeiter des Museums auch neue Projekte einleiten, für welche dann Finanzierungen gefunden werden müssen, wie z. B. den Bau eines neuen Sitzes für die Astra Film-Abteilung. „Vielleicht schaffe ich es dieses Jahr, mein Versprechen einzuhalten, so Ștefan.

Finanzierung gesucht wird auch für einen neuen Eingang, von der Poplăcii-Straße. Die ersten Studien sollen im Frühling dieses Jahres beendet werden.

Der Manager rechnet in diesem Jahr mit Einnahmen von 6,5 Millionen Lei, „weil wir sonst nicht funktionieren können. Und wir sind nicht eine Institution, die mit ausgestreckter Hand zu den Behörden geht, weil diese Zeiten vorbei sind. Man muss die eigenen Ressourcen einsetzen, um den Betrieb am Laufen ”, erklärte der Manager.

Wichtig für ganz Hermannstadt ist allerdings, dass alle Angebote neu ausgedacht werden: „Wir brauchen unbedingt ein Refresh, einen Neustart, denn viele Städte um uns herum – Kronstadt, Neumarkt, Temeswar – bieten immer mehr gute Programme an, so Ciprian Ştefan und er schlussfolgert: „2023 war ein Jahr der Herausforderungen, ein Jahr, in dem wir uns an den neuen internationalen Kontext anpassen mussten, aber gleichzeitig auch an die Herausforderungen des Haushalts. Die Museen verwalten das Erbe Rumäniens. Es ist sehr wichtig, wie wir dieses Erbe verwalten, damit alles, was Identität bedeutet, angenommen wird und bleibt. Museen sorgen für Wohlbefinden. Das ist unsere Botschaft für das neue Jahr.”

Ruxandra STĂNESCU

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kultur.