Verschönerungsaktion auf dem Hermannstädter städtischen Friedhof
Ausgabe Nr. 2842
„… Sträucher zuschneiden, Müll wegräumen“ – so stand es auf der Einladung zur Verschönerungsaktion für den alten evangelischen Teil am Hermannstädter Friedhof, die am 4. November stattfand. Aufgerufen hatte zu dieser Aktion der Friedhofsauschuss des Hermannstädter evangelischen Presbyteriums. Der Aufruf wurde bereits im Gottesdienst bekannt gegeben, doch ausdrücklich eingeladen waren die Gemeindevertretung, das Presbyterium, die Jugendgruppe, die Konfirmanden, die Freiwilligen im sozialen Jahr und die Mitarbeiterinnen des Stadtpfarramtes.
Erfreulicherweise waren von den zwanzig Teilnehmerinnen zehn Jugendliche dabei. Und sie hatten ihren Spaß. Eingeteilt in kleine Arbeitsgruppen, übernahmen auch die jungen Leute unter Anleitung der erfahrenen älteren Semester Verantwortung für die Arbeiten. Der angesagte Regen lies Gott sei Dank noch auf sich warten, und auch die gemeinsame Mittagspause schuf eine schöne Gemeinschaft. Schließlich wurden in knapp vier Stunden Arbeit elf Bäumchen geplanzt, befestigt und gewässert, sieben Gabplatten von Moos gesäubert, an etwa zwanzig Jungbäumen die Wildtriebe beschnitten und die Krone gestaltet, drei Müllsäcke voll mit „verwelkten“ Plastikblumen und Plastikkränzen eingesammelt und als Sahnehäubchen über allem wurde die wunderschöne „Trauernde“ der Bildhauerin Margarete Depner liebevoll gesäubert.
Schon seit 20 Jahren trifft sich jedes Jahr eine ähnlich gestaltete Gruppe, um dieses wertvolle Kleinod unter den Hermannstädter Grünanlagen zu pflegen. Jahrelang gab es eine enge Zusammenarbeit mit der Brukenthalschule. Damals gab es sogar zwei Aktionen im Jahr, an denen etwa zwanzig Lyzeaner hauptsächlich verblasste Grabinschriften auffrischten und umgestürzte Grabsteine aufrichteten. Später kam das Bäumepflanzen hinzu, so dass sich heute ein merklich anderes Bild bietet als zu Anfang: Kaum noch stolpert man über einen liegenden Grabstein, auf einer Mehrheit der aufgelassenen Grabstellen ist die Inschrift gut zu lesen, dicht und aubwechslungsreich bietet das Baum- und Strauchwerk dem besinnlichen Besucher Schatten, Ruhe und Schutz.
Zum Schluss noch ein Blick ins kommende Jahr. In den letzten Jahren ist der Efeubewuchs außer Rand und Band geraten. Besonders der verflossene feucht-heiße Sommer war da sehr förderlich. Mit Helga Farcașiu haben wir seit diesem Jahr eine neue freie Mitarbeiterin, die der Problemsituation entschlossen entgegen tritt. Nach einem ersten Rückschnitt dieses Frühjahr ist nun geplant, dass sie im Winter, wenn das Efeu weniger fest an den Grabsteinen haftet, diese vom wuchernden Bewuchs befreit.
Die evangelische Kirchengemeinde Hermannstadt dankt auch auf diesem Weg der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt für die anhaltende finanzielle Unterstützung, die der Friedhofspflege zugute kommt.
Pfr. Hans-Georg Junesch
Vors. Friedhofsauschuss