Kirchenmusiker blieben nicht unter sich

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Eine großzügige Abendmusik in der evangelischen Stadtpfarrkirche

Ausgabe Nr. 2837

Beat Schäfer (außen links) dankte zum Abschluss des Konzerts allen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern.

Als großzügig erwiesen sich die 23 Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker der evangelischen Kirchengemeinden A. B. aus Mediasch (und Umgebung), Michelsberg, Heltau, Fogarasch, Hermannstadt, Kronstadt, Keisd, Schäßburg, Deutsch-Weißkirch, Alzen, Agnetheln, Hammersdorf, Arbegen, Frauendorf, Zeiden, Neustadt und Wolkendorf, die vom 2. bis 8. Oktober d. J. an einer intensiven Weiterbildung in Hermannstadt teilgenommen haben. Mit Beat Schäfer, Markus Mackowiak, Steffen Schlandt, Brita Falch Leutert und Jürg Leutert haben sie ein wunderschönes Konzert vorbereitet, das am Samstagabend in der evangelischen Kirche in Hermannstadt ein zahlreiches Publikum erleben durfte.

 

Schließlich hatte die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien (EKR) das Jahr 2023 zum ,,Jahr der Kirchenmusik“ erkoren. Diesem Jahr Ehre machte das Konzert, das ein Chor gebildet aus Organisten und Organistinnen, Kantorinnen und Kantoren der EKR bot. Dabei kam jede und jeder als Dirigentin bzw. Dirigent zum Zuge. Angefangen mit dem ,,Kyrie eleison“ von Wolfgang Amadeus Mozart, über den Kanon ,,Ruhet von des Tages Müh'“, Johann Sebastian Bachs ,,Herr, unser Herrscher“ und ,,Dies sind die heilgen zehn Gebot“ (mit Paul Cristian aus Kronstadt an der Stolzenburger Orgel) und der Motette „Du sollst Gott, Deinen Herrn lieben“ von Melchior Franck nahmen die Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker beschwingt und voller Freude das Publikum mit auf eine einmalige musikalische Reise, auf der klar wurde, dass ein a capella-Konzert eben etwas anderes ist.

Es folgten Werke von William Beale    (Psalm 1), Adolf Brunner (,,Die Ros’ ist ohn Warum“), L. E. Larsson (,,Agnus Dei“), Willy Burkhard            (,,Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen“) und Herbert Beuerle (Kanon ,,Unsere Zeit in Gottes Händen“).

Vier der fünf Dozenten und ein Solist (v. l. n. r.): Jürg Leutert, Beat Schäfer, Markus Mackowiak, Klaus Philippi und Steffen Schlandt dankten dem Publikum für den Applaus.                                                 Fotos: die Verfasserin

Das Herzstück des Konzertes war das Werk ,,Es ist Zeit“ des in Budapest geborenen Komponisten und Musikpädagogen János Tamás (1936-1995), der von 1973 bis zu seinem Tode 1995 als Hauptlehrer für Klavier an der Alten Kantonsschule Aarau gewesen ist. Ursprünglich für Sprechchor und Englischhorn 1995 komponiert, wurde es am Samstagabend von dem Chor der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker mit dem Musiker und Journalisten Klaus Philippi an der Oboe d’Amore aufgeführt. Klaus Philippi spielte einfühlsam virtuos und erfüllte mit den eindrücklichen Klängen den Kirchenraum. Man darf sich auf weitere Darbietungen des Musikers freuen, darüber waren sich alle Anwesenden einig. Und sie würden wohl auch der Aussage des Komponisten zustimmen, der einmal geschrieben hat: ,,Ich frage mich nie, welche Musik ich schreiben soll, sondern viel eher: welche Musik geschrieben werden möchte“.

Mit Werken u. a. von Rolf Kreuzer         (,,Schenk uns Zeit“), N. Van der Warden (,,Alles verrinnt“), Max Bruch, (,,Gebet“), Edwin Hawkins (,,I was glad“), Trix Hirt (,,Somebody’s Knocking“, ,,Thank you, Lord“) und einer einer Improvisation von ,,Abend ward, bald kommt die Nacht“ ging es weiter. Zum Abschluss erklang der allbekannte Gospel ,,We shall overcome“ in der Version von Zilphia Horton und Frank Hamilton.

Der begeisterte Applaus galt zunächst allen Beteiligten, ein Sonderapplaus toste dann für Klaus Philippi durch den Kirchenraum.

Eines steht fest: Auch 2024 wird ein Jahr der Kirchenmusik sein.

Beatrice UNGAR

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche, Musik.