Erste Auflage des Festivals ,,Ars SACRA“ hat in Hermannstadt stattgefunden
Ausgabe Nr. 2834

„Ars sacra“ lautete auch der Titel der Ausstellung mit Werken von Stefan Orth in der reformierten Kirche in der Fleischergasse/Mitropoliei. Foto: Beatrice UNGAR
Zum Europäischen Denkmaltag haben sich mehrere Kirchen und die Synagoge in Hermannstadt dem 2007 in Budapest erarbeiteten Modell „Ars SACRA“ angeschlossen und schafften es, bei der ersten Auflage dieser Veranstaltung, die vom 15. bis 17. September stattgefunden hat, das Augenmerk auf die Kirchengebäude als Kulturgut und auf ihre Ausstattung als heilige Kunst zu lenken mit 5 Ausstellungen, 12 Kulturveranstaltungen, zwei religiösen Stadtführungen.
Im Namen der Veranstalter dankte Initiator und Hauptorganisator Serfözö Levente vom Ungarischen Kulturverein HID, der übrigens die Hermannstädter Auflage im Rahmen einer Pressekonferenz in Budapest vorgestellt hatte, Stadtpfarrer Kilian Dörr, Dr. Gerhild Rudolf, Dr. Emanuel Tăvală, Stefan Orth, Pfarrer Nicolae Popa, Kantor Bajka Ödön, Kaplan Bojtor Attila, Tiberiu Baruch, Heidrun König, Dr. Răzvan C. Pop, Prof. Marius Șpechea, Lózer Csaba László, der Firma Tonialltrad, der Astra-Bibliothek, dem Bürgermeisteramt Hermannstadt, dem Städtischen Kulturhaus Hermannstadt und natürlich allen Künstlern, Chören und Gruppen, die an der ersten Auflage des Ars sacra-Festivals beteiligt waren.

Anda Reuben führte die am Freitag in der Synagoge Anwesenden ein in die Traditionen zum Jüdischen Neujahrsfest.
Den musikalischen Auftakt am Freitag machten Elisa Gunesch (Mezzosopran) und Brita Falch-Leutert (Orgel), die in der evangelischen Stadtpfarrkirche Antonin Dvoraks Biblische Gesänge zu Gehör brachten, es folgte eine Premiere in der römisch-katholischen Stadtpfarrkirche, wo der Chor der römisch-katholischen Kirchengemeinde intra muros erstmals Gregorianische Gesänge ertönen ließ. Zeitgleich trat erstmals in der Siechenhauskirche der Arhanghelos-Chor auf und in der rumänisch-orthodoxen Kathedrale konzertierte der ,,Timotei Popovici“-Chor.

In der römisch-katholischen Stadtpfarrkirche auf dem Großen Ring waren Messgewänder aus dem 18. Jahrhundert zu sehen (v. l. n. r.): Messgewänder eines Diakons (Schultertuch, Albe, Zingulum, Manipel, Stola, Dalmatik), Priesterliche Messgewänder (Schultertuch, Albe, Zingulum, Manipel, Stola, Kasel), Messgewänder eines Subdiakons (Schultertuch, Zingulum, Manipel, Tunicella).
In der Synagoge erläuterte Anda Reuben zum Jüdischen Neujahr, wie ein Seder-Abend abläuft, auch kulinarisch. Den musikalischen Part bestritt der CREDO-Chor der Adventisten unter der Leitung von Alina Stavăr.

Der Musikverein aus Lenzburg konzertierte am Samstagabend gemeinsam mit dem Mediascher Familienchor in der evangelischen Stadtpfarrkirche.
Am Samstag fand erneut eine Premiere statt: Der Dálarda-Männerchor aus Salzburg konzertierte erstmals nach 30 Jahren gemeinsam mit dem Hozsánna-Chor aus Hermannstadt in der reformierten Kirche. Am Abend bestritten der Musikverein aus Lenzburg (Schweiz) unter der Leitung von Beat Wälti gemeinsam mit dem Familienchor der Mediascher evangelischen Kirchengemeinde ein Konzert mit geistlicher und weltlicher Musik in der evangelischen Stadtpfarrkirche. In der Johanniskirche bestritt Erika Klemm auf der Blockflöte zwei Konzerte mit Barockmusik.

Dr. Gerhild Rudolf (links) begrüßte die Gäste bei dem Konzert der Musikerin Erika Klemm am Sonntag in der Johanniskirche.
Fotos: die Verfasserin
Auf der gemeinsamen mehrsprachigen Website www.ars-sac ra.ro ist das gesamte Programm des Festivals einsehbar. Mehr auf Facebook ARS SACRA – Sibiu/Hermannstadt/Nagyszeben
Beatrice UNGAR

Symbole in Ölbildern: Passend zum Ars sacra-Festival, aber nicht ins Programm aufgenommen, war die Vernissage der Ausstellung ,,Taina“ (das Geheimnis/das Sakrament) mit Ölbildern der Hermannstädter Restauratorin und Künstlerin Antonela Giurgiu in der Galerie der Hermannstädter Filiale des Rumänischen Künstlerverbands (UAP-Galerie) auf dem Großen Ring 12. Giurgiu ist Mitglied der UAP-Filiale Alba, lebt und arbeitet aber in ihrer Heimatstadt Hermannstadt. Ihre Ausstellung ist dem Sakrament des Heiligen Abendmahls gewidmet und ist bis zum 2. Oktober zu besichtigen. Die Künstlerin steht Besucherinnen und Besuchern gerne für Fragen zur Verfügung. Foto: Beatrice UNGAR