Schöne Aussicht, große Vielfalt

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Ein Spaziergang durch den neuen Belvedere Park lädt zum Verweilen ein

Ausgabe Nr. 2830

Kopfunter: Auf der Slackline im neuen Belvedere-Park kann man auch viel Unsinn treiben, wie diese beiden Mädchen, die kopfunter an den Haltegriffen des Hilfsseils hängen. Das ist die Erwärmung für den späteren Seiltanz.
Foto: Cynthia PINTER

„Parkanlangen sind die grünen Flecken auf der Karte einer Stadt, die etwas über die Lebensqualität ihrer Bürger zu sagen haben. Wie prächtig auch immer ihre Straßen und Gebäude sein mögen, eine Stadt mit wenig Grünflächen kann wohl zur Besichtigung einladen, nicht aber zu längerem Verweilen.“, schrieb Klaus Johannis, damals Bürgermeister von Hermannstadt in das Vorwort des Bildbandes „Parcuri sibiene/Hermannstädter Parkanlagen“, das von Kurt S. Klemens und Dan Vladimir Vlăduț 2008 verfasst wurde und im Honterus-Verlag erschienen ist. Ein solcher „grüner Flecken“ ist seit kurzem in der Nähe der Poplaker Straße (Preot Bacca-Straße) entstanden und heißt Belvedere.

Dass der neue Park Belvedere heißt, hat seinen Grund: Von dessen Anhöhe – der Park liegt auf einem Hügel – hat man einen großartigen Ausblick, unter anderem auf die Hermannstädter Altstadt, aber auch auf das Zibinsgebirge.

Diese Aussicht hat man vom Belvedere-Park in Richtung Nordosten und man kann mit einem größeren Zoom Hermannstadts Altstadt und den Hammersdorfer Berg dahinter fotografieren.

Nach einer offiziellen Umfrage des Bürgermeisteramts, stimmten die Hermannstädterinnen und Hermannstädter für „Belvedere“, also „schöne Aussicht“, ein absolut passender Name für den neuen Park. Belvedere ist der erste Park, der in den letzten 30 Jahren in Hermannstadt gebaut wurde, und der zweitgrößte in der Stadt nach dem Erlenpark.

„Auf 6,4 Hektar Brachland, das früher zur Lagerung von Baumaterialien genutzt wurde, haben wir einen modernen Park geschaffen, der die urbane Artenvielfalt fördert und über Einrichtungen für Entspannung und Erholung, Sport und Kinder verfügt“, sagte Bürgermeisterin Astrid Fodor bei der offiziellen Eröffnung am Freitag, dem 11. August.

Gleich links am Eingang des Parks gibt es einen Platz für Kraft- und Fitness-Workouts. Unser Bild: Bei der Eröffnung gab es eine Calistehnics/Workout-Schau mit Sportlern von ,,Flux Sibiu“.

Schon am Eingang des Parks sieht man die vielen bienenfreundlichen Blumen u. a. Sonnenhut und Schafsgarbe aber auch andere winterharte mehrjährige Pflanzen, ganz nach dem Motto „weniger Rasen, mehr Futter für die Blütenbestäuber“. Die Alleen im Park werden von Bäumchen umsäumt, die in den kommenden Jahren viel Schatten spenden werden. Alle bepflanzten Flächen werden automatisch bewässert. Und für den Durst der Besucher gibt es sechs Trinkwasserspender, von denen zwei für Hunde geeignet sind.

Auf dem 6,4 Hektar großen Areal gibt es sehr viele Erholungsmöglichkeiten, u. a. 40 Bänke und mehrere Hängematten.

Auf dem Sportfeld am unteren Ende des Hangs kann man Basketball, Fußball, Volleyball oder Handball spielen.

Wer sich sportlich betätigen will, hat mehrere Gelegenheiten, dies zu tun. Gleich links am Eingang des Parks gibt es einen Platz für Kraft- und Fitness-Workouts. Vier Fitnessgeräte sind für Senioren und Menschen mit Behinderungen bestimmt.

Wenn man weiter geradeaus geht, kommt man zu einem Minigolf-Parcours. Auch eine Slackline, bei der man ähnlich wie beim Seiltanzen, auf einem Gurtband balanciert, wurde aufgestellt. Weitere Sportarten, die man im Park betreiben kann, sind: Fahrradfahren auf der Pumptrack für Trick-Radfahrer, Fußball, Basketball, Volleyball oder Handball auf dem eigens dafür gebauten Feld am Fuße des Parks.

Eine holprige Fahrradbahn, genannt Pumptrack, bietet spannende Aufs und Abs für Trickfahrer.
Fotos: Cynthia PINTER

An die Kinder wurde auch gedacht. Wie in allen Parks in Hermannstadt, gibt es auch hier eine Rutsche, Schaukeln, eine Kletterwand, aber auch eine 20 Meter lange Seilbahn mit Tellerschaukelsitz.

Interessant ist auch die kreisförmige Wasserrinne – genannt Wasserring – durch die Kinder sehr gerne an heißen Sommertagen waten. Hier kann man auch Wassertreten üben. Dazu gibt es auch einen Springbrunnen mit mehrfarbig beleuchteten Wasserdüsen.

Ein bisschen Abkühlung verschafft diese Wasserrinne mit fließendem Wasser.

Für Hunde gibt es einen eigenen eingezäunten Bereich, der aus recycelten Materialien gebaut wurde und in dem sie frei herumlaufen können.

Beim Bau des Parks wurde sehr auf Nachhaltigkeit geachtet. Die Energie, die für den Betrieb der Straßenbeleuchtung im Park nötig ist, wird von drei Sonnenkollektoren geliefert, die jeweils 2,1 Kilowatt/Stunde erzeugen. Ein innovatives Element ist die Drehung der blumenförmigen Solarmodule nach dem Stand der Sonne, was in Rumänien einzigartig ist. Elf Hotspots liefern freien Internetzugang.

Die klassische Rutsche darf aus keinem kinderfreundlichen Park fehlen. Rechts kann man über eine Kletterwand zur Rusche klettern.

Die Sicherheit im Park wird groß geschrieben. Sie wird durch die Anwesenheit eines Wachmanns gewährleistet, und zur Vorbeugung von Vandalismus und asozialen Verhaltensweisen, ist ein System von 24 Videokameras um den Park herum in Betrieb, das von der Polizei betrieben wird.

Wer jetzt Lust bekommen hat, den Belvedere-Park zu besuchen, für den gibt es folgende Ankunftsmöglichkeiten: mit dem Bus erreicht man den Park mit den Buslinien 5, 14, 15, 16, 113 und 116. Natürlich kann man auch mit dem Fahrrad zum Park fahren, muss das Fahrrad aber am Eingang abstellen (zur Pumptrack gelangt man vom Eingang Sadu-Straße). Wer mit dem Auto unterwegs ist, kann dieses am Ende der Săcel-Straße auf dem Parkplatz abstellen (es sind 50 Plätze vorhanden).

Ein schöner Spaziergang auf dem Rundweg bietet sich im Sommer vor allem zur Morgen- oder Abendstunde an, wenn es draußen noch angenehm kühl ist.

Ein Spaziergang durch den neuen Belvedere-Park lohnt sich auf alle Fälle. Bloß sollte man bei den hohen sommerlichen Außentemperaturen die Mittagsstunden meiden und morgens oder abends vorbeischauen.

Cynthia PINTER

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Nachrichten.