Heavy Metal und Götterbeschwörung

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Die 16. Auflage des Artmania-Festivals hat stattgefunden

Ausgabe Nr. 2827

 Die 16. Ausgabe des Rock- und Heavy-Metal-Festivals „Artmania“ fand am Wochenende statt und zog über 20.000 Musikliebhaber nach Hermannstadt. Unser Bild: Daniel Gildenlöw und Gustaf Hielm von der Band „Pain of Salvation“ leiteten das Festival am Freitag ein. Foto: Cynthia PINTER

Lange Mähnen, schwarze T-Shirts und Lederarmbänder. Danach konnte man am Wochenende den typischen Artmania-Besucher erkennen. Auf dem Großen Ring rockte es wieder einmal gewaltig, denn die 16. Auflage des Rock- und Heavy Metal-Festivals „Artmania“ fand vom 28.-30. Juli hier statt. Das älteste Rockfestival der Stadt zog heuer über 20.000 Rocker aus aller Welt nach Hermannstadt und überraschte mit guter Musik und zum ersten Mal auch mit der Präsentation von germanischen Ritualen auf dem Huetplatz.

Mehrere Tausend Zuschauer haben am Freitagabend das erste Konzert der Band „Emperor“ besucht, den Headlinern des ersten Tages von „Artmania“. Davor rockten „Pain of Salvation“ die große Bühne. Der charakteristische Sound der Progressive-Metal-Band „Pain of Salvation“ aus Eskilstuna, Schweden setzt sich aus druckvoller, akzentuierter Gitarrenarbeit und Gitarrensoli sowie klar gesungenen und teilweise gesprochenen oder geflüsterten Gesangslinien des Frontmanns Daniel Gildenlöw zusammen. Seine Singstimme reicht mehrere Oktaven, was sehr beeindruckend rüberkommt.

Die hartgesottenen Fans standen in der ersten Reihe, um ihren Idolen ganz nahe zu sein.
Foto: Cynthia PINTER

Es folgte die Black-Metal-Band „Emperor“ aus Norwegen, die 1991 von Schlagzeuger Tomas „Samoth“ Thormodsæter Haugen, Gitarrist und Sänger Vegard „Ihsahn“ Sverre Tveitan und Bassist Håvard „Mortiis“ Ellefsen gegründet wurde. Nach Hermannstadt reisten viele Fans, die auf ihren Stil, der eine Mischung aus Black Metal und hochkarätigem symphonischen Einschlag ist, um sie zu sehen.

Am Samstag erlebten über 7.000 Fans auf dem Großen Ring „Vulture Industries“, „Tesseract“, „Porcupine Tree“ und „Koi Koi“ auf der Voice of Odin Bühne.

Steven Wilson, der Frontmann von „Porcupine Tree“, stand schon mal in Hermannstadt als Solokünstler 2018 auf der Artmania-Bühne. Fünf Jahre später reiste er nun mit seiner 1987 gegründeten Progressive-Rock-Band aus England nach Hermannstadt. Zu Beginn des Konzerts wurde im Bühnenhintergrund eine Bitte der Band projiziert, dass das Fotografieren und Filmen von der Band unerwünscht sei. Es sei ein „Phone Free Event“, also eine handyfreie Veranstaltung. Nicht einmal den Pressefotografen war das Ablichten des Konzertes erlaubt. Die meisten Zuschauer hielten sich auch an der Regel und konnten die Show dadurch besser genießen.

Frontmann Vegard „Ihsahn“ Sverre Tveitan von „Emperor“ zeigt dem Hermannstädter Publikum das Heavy Metal Zeichen.
Foto: Cynthia PINTER

Am Sonntagabend kamen trotz des Regens tausende Fans in den Genuss von „Haken“ und „Wardruna“, und auf der „Voice of Odin Stage“ – es gab dieses Jahr zwei Bühnen auf dem Großen Ring – traten „Roadkillsoda“ und „Sirenia“ auf. ,,Wardruna“ ist laut Wikipedia „ein musikalisches Projekt zur Erkundung und Erweckung der Erinnerung an die ’nordische Spiritualität und Weisheit‘ und der Runen des älteren Futharks“. Das Projekt wurde 2003 von den Norwegern Einar „Kvitrafn“ Selvik, Gaahl und Lindy Fay Hella gestartet. Bekannt wurde die Band durch den Soundtrack für die zweite Staffel der kanadisch-irischen Fernsehserie „Vikings“. „Wardruna“ schuf eine magische Atmosphäre auf dem Großen Ring.

Auf dem Huetplatz wurden u.a. von den Norwegern von „Folket Bortafor Nordavinden“ die germanischen Götter beschwört, darunter den berühmten Donnergott Thor. Außerdem konnten die Festivalbesucher hier die VR-Version des Spiels „Air Guitar“ erleben, und sich als Rockstar auf der Bühne fühlen.

Während des „Tesseract“-Konzerts am Samstagabend bot eine Festivalbesucherin einen gekonnten Reifentanz.
Foto: Cynthia PINTER

„Wir sind begeistert, dass wir dem Artmania-Publikum dieses Jahr bei der 16. Ausgabe des Festivals drei Tage lang Konzerte von 16 internationalen und rumänischen Bands auf drei Bühnen (Artmania-Spot, Voice of Odin und Freyja’s Weeping) sowie kulturelle Veranstaltungen – von Vorträgen über nordische Mythologie bis hin zu Vorführungen norwegischer Filme – bieten konnten. Wir freuen uns, dass wir mit Hilfe unserer Partner Inferno Metal Festival und Midgardsblot Metal Festival zum ersten Mal in unserem Land Konzerte und kulturelle Aktivitäten anbieten konnten. Wir freuen uns auch, dass die 21.000 Menschen, die während der drei Festivaltage auf dem Großen Ring und auf dem Huetplatz zu Gast waren, bei einer weiteren Ausgabe dabei waren und unabhängig vom Wetter die Faszination von Live-Konzerten erlebt haben“, sagte Organisatorin Codruța Vulcu in einem Interview für die rumänische Nachrichtenagentur Agerpres.

Die Tickets und Abos für die Auflage Nummer 17 des Artmania Festivals 2024 wurden schon für den Verkauf freigegeben und die Organisatoren hoffen, den Erfolg von diesem Jahr zu wiederholen.

Cynthia PINTER

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Musik.