Das Ziel sind Qualitätsprodukte

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Werk für Photovoltaikmodule in Hermannstadt eröffnet

Ausgabe Nr. 2827

Bei der Eröffnung (v. l. n. r.): Octavian Isaila, Präsident der Hermannstädter Handelskammer und die zwei Mitglieder der sechsköpfigen Gründermannschaft Cosmin Cârstoiu und Lucian Deaconu.

Die 2022 gegründete Firma Dream Energy hat vor kurzem ihre Produktionshalle in der Flussgasse/Str. Râului 30 eröffnet, wo Photovoltaikmodule unter dem Namen „Siro Solar” hergestellt werden. Hinter der Firma stecken die sechs rumänischen Gründer Dorin Popescu, Liviu Buta, Cătălin Neagu, Cosmin Cârstoiu, Lucian Deaconu und Lucian Adam, die im Vorfeld zusammengetreten sind und sich nach der Identifizierung der Nische entschieden, ein neues Unternehmen zu gründen. Es soll nämlich das erste Werk in Rumänien sein, dass Photovoltaikmodule herstellt. „Siro” beinhaltet übrigens die beiden Anfangsbuchstanben von der rumänischen Bezeichnung von Hermannstadt und Rumänien.

Photovoltaikmodule sollen in Rumänien bislang nur vertrieben worden sein, allerdings nie produziert. „Als wir diesen Weg eingeschlagen haben, haben wir uns als Ziel gesetzt Qualitätsprodukte herzustellen”, betonte Cosmin Cârstoiu, einer der sechs Gründer. ,,Es war kein einfacher Weg. Es war schwieriger als wir uns vorgestellt haben”. Als man sich nach Finanzierungsmöglichkeiten umsah, stellte man überrascht fest, dass keines der Finanzierungsangebote seitens des rumänischen Staates geeignet war. „Heutzutage wird mit Erfolg der Konsum von Photovoltaikmodulen finanziert, aber deren Produktion überhaupt nicht”, sagte Cârstoiu und ergänzte: ,,Wir hoffen, dass sich das ändern wird, Rumänien verdient es, eigene Produktionskapazitäten zu haben. Die Investition belief sich auf rund 450.000 Euro und wurde zur Gänze aus eigenen Fonds gedeckt“.

Mitgründer und Produktionsleiter Dorin Popescu zeigt, wie eine der Maschinen funktioniert.                                                                   Foto: Werner FINK

Angeschafft wurde eine im Jahr 2022 gefertigte technologische Linie aus China, die aber auch an zukünftige Marktentwicklungen angepasst werden kann. Die gegenwärtige Kapazität beträgt 30 Megawatt pro Jahr, allerdings besteht die Möglichkeit, durch kleine Änderungen die Kapazität zu verdoppeln. Beschäftigt werden gegenwärtig sechs Angestellte. Mit der Entwicklung der Produktion kann aber auch die Angestelltenanzahl erhöht werden. Im Falle einer Verdreifachung der Angestelltenanzahl wird die maximale Kapazität der gegenwärtigen Produktionslinie erreicht.

Produziert werden können Photovoltaikmodule zwischen 350 Watt und 660 Watt, wobei der Schwerpunkt gegenwärtig vor allem auf die Solarmodule von 440-450 Watt gelegt wird, die vor allem für Wohngebiete geeignet sind.

„Ein großer Vorteil ist, dass wir uns vor Ort befinden. Wir sind identifizierbar”, meinte Cârstoiu. Für den Endkunden sei es wichtig, den Produzenten identifizieren zu können, vor allem hinsichtlich der Garantie, die gewährt werde, was im Falle von importierten Produkten nicht so einfach sei.

„Aus unserer Perspektive befindet sich der Markt der Photovoltaikmodule erst am Anfang, und wie in jedem neuen Markt der explodiert, steht die Qualität erst an zweiter, wenn nicht an dritter Stelle”, sagte Cârstoiu. Selber möchte man allerdings Qualitätsprodukte anbieten. Ein Vorhaben ist, in Zukunft Technologien zu bringen, die zwar teurer sind, mit denen allerdings ein höheres Niveau, als was auf dem heutigen rumänischen Markt angeboten wird, erreicht wird. In Betracht gezogen wird auch die höhere Automatisierung der Linie wobei dieselbe Anzahl von Angestellten behalten wird.

Werner FINK

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Wirtschaft.