Mani holt sich den vierten RBR-Titel
Ausgabe Nr. 2827
Er wollte „wieder vorne dabei sein und die Jungs ein bisschen ärgern“. Der deutsche Enduro-Pilot Manuel Lettenbichler hat es aufs Podium geschafft, genauso wie er es sich gewünscht hat und in dem mit Ruxandra Stănescu geführten Interview (HZ, Nr. 2826/28. Juli 2023, Seite 8) mitgeteilt hat. Um genauer zu sein, hat Mani die wohl härteste Hard Enduro Rallye der Welt „Red Bull Romaniacs“ gewonnen, heuer zum vierten Mal.
Die 20. Auflage fand unter dem Motto „The Impossible“ als dritte WM-Etappe vom 25.-29. Juli in Hermannstadt und Umgebung statt. Am Ende der fünf Renntage, an denen die Teilnehmer extrem schwierige Streckenabschnitte mit Sturm und Hagel bewältigen mussten, holte sich Manuel Lettenbichler (Deutschland, KTM) den RBR-Titel mit über einer Stunde Vorsprung vor Trystan Hart (Kanada, KTM) und Teodor Kabakchiev (Bulgarien, Econt).
Der erste Offroad-Tag war einer, bei dem die Wetterbedingungen dem Namen der diesjährigen Ausgabe, „The Impossible“, gerecht wurden. Die meisten Teilnehmer kamen erschöpft im Ziel an, nachdem der Sturm die ohnehin schon extrem schwierige Strecke noch weiter erschwert hatte. Von den Teilnehmern der Gold-Klasse, die sich Tag für Tag abmühten, in der vorgegebenen Zeit ins Ziel zu kommen, bis hin zur Atom-Klasse, die dasselbe Ziel hatte, hörte man überall nur „das ist Romaniacs“, „das soll hart sein“.
Manuel Lettenbichler wurde von klein auf im Motorsport ausgebildet – sein Vater Andreas ist ebenfalls Enduro-Fahrer – und seine Erfahrung vor allem in bergigem, felsigem Gelände hat ihm geholfen, einen beträchtlichen Vorsprung aufzubauen. Sein vierter Titel in Rumänien bringt ihn automatisch auf Kurs, den Rekord von Graham Jarvis zu brechen. Der Brite hat sieben Titel und war auch in diesem Jahr unter den ersten 10, obwohl er schon 48 Jahre alt ist.
„Romaniacs war schon wieder verrückt, ja! Ich kann es nicht glauben, es ist verrückt, dass ich wieder gewonnen habe! Letztes Jahr wurde ich Sechster und ich wollte mich dieses Jahr unbedingt revanchieren. Diese Woche lief einfach perfekt!“, sagte Manuel Lettenbichler bei der Ankunft in Hammersdorf.
In der Kategorie Silver konnte Ben Wibberley (GBR) zwei der vier Tage für sich entscheiden und belegte den ersten Platz in der Gesamtwertung, gefolgt von Valentino Hutter aus Österreich und Sergiu Grecu aus Rumänien. Gewinner der Bronze-Kategorie waren Jürg Schütz aus der Schweiz, gefolgt von Ovidiu Nistor aus Rumänien und Priit Biene aus Estland.
Martin Freinademetz, Gründer zur heurigen Ausgabe: „The Impossible hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Für einige Rider war es unmöglich das Rennen zu beenden, andere kämpften bis zum Schluss und schafften es bis zum Ende. Es war für uns ein schwieriger Wettbewerb nach den Pandemiejahren. Die Teilnehmer erlebten alle Arten von Wetterbedingungen, von heiß bis feucht, sehr stürmisch und sehr unangenehm – eine gute Vielfalt an Bedingungen, die für Red Bull Romaniacs typisch sind!“
Cynthia PINTER