Geckokönig und Goldener Schnitt

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Künstlerdialog und Barockmusik am Sonntag in Michelsberg

Ausgabe Nr. 2826

Die bildende Künstlerin Anne Nebert vor ihrem Lieblingsbild ,,Der König der Geckos“.

Das 800. Jubiläum der Michelsberger Burg wird nicht nur mit Konzerten und Vorträgen gefeiert, sondern auch mit Kunst-Ausstellungen. Eine davon ist am 21. Mai d. J. im Kunsthaus 7B eröffnet worden. Hier zeigt die Klausenburger Malerin Anne Nebert neben Landschaften und Stillleben auch Aktbilder und Portraits, die allesamt durch ihre Farbgebung und die Pinselführung bestechen. Am Sonntag konnte man die Künstlerin im Dialog mit dem Galerie-Betreiber Thomas Emmerling erleben und ihr auch Fragen stellen.

Der Künstlerdialog fand im Vorfeld des dritten Konzerts der Reihe ,,Michelsberger Spaziergänge“ statt und war sehr gut besucht. Bei einem Glas Wasser oder Wein konnten die Anwesenden zunächst die Ausstellung besichtigen, die noch bis zum 9. August d. J. zu sehen ist. Die Ausstellung trägt den Titel „Rememberance – portraits and more“ (Erinnerungen – Portraits und mehr) und ist ein sichtbarer Beweis dafür, dass die Klausenburger Malerin Anne Nebert zu recht zu den anerkannten siebenbürgischen Malerinnen zählt. Thomas Emmerling sagt, sie überzeuge ,,durch figurative, aber keineswegs streng naturalistische Kompositionen, mit außergewöhnlichem Tiefgang und starken Farben. Die Formen treten dabei in den Hintergrund, die Abstraktionen erlauben einen außergewöhnlich starken Ausdruck, der die Arbeit Neberts in den Bereich des Expressionismus führt“.

Das Barockensemble Sectio Aurea hat auch die Mittagsmusik am Freitag und die Abendmusik am Samstag in der evangelischen Stadtpfarrkirche in Hermannstadt bestritten: (v. l. n. r.): Mária Szabó (Blockflöte), István Csata (Viola da gamba), Paul Cristian (Cembalo/Orgel) und Maria Petrescu (Barockoboe) vor der Stolzenburger Orgel in der evangelischen Stadtpfarrkirche in Hermannstadt.
Fotos: Beatrice UNGAR

Aus den zwei Räumen im Kunsthaus 7B begaben sich fast alle Anwesenden in die evangelische Dorfkirche, wo das Ensemble Sectio Aurea ein Konzert mit Barockmusik bot und Dr. András Bándi im Anschluss in rumänischer Sprache einen Vortrag zur Geschichte von Michelsberg im 15. Jahrhundert hielt, dessen deutsche Zusammenfassung unten zu lesen ist.

Die ,,Sectio Aurea“, zu Deutsch ,,der Goldene Schnitt“ ist ein ideales Prinzip ästhetischer Proportionierung. Diesem Prinzip treu erwiesen sich die vier Musiker des Sectio Aurea-Ensembles, das vor seinem Auftritt in Michelsberg die Mittagsmusik am Freitag, dem 21. Juli und die Abendmusik am Samstag, dem 22. Juli, in der evangelischen Stadtpfarrkirche bestritten hat. Am Freitag erklangen Werke von Ludwig Senfl (1486-1543), Hans Buchner (1483-1538), Josquin des Prez (1450-1521) und Georg Philipp Telemann (1681-1767), am Samstag von Baldassare Galuppi (1706 -1785), Johann Sebastian Bach (1685-1750), Georg Philipp Telemann, Carl Friedrich Abel (1723-1787) und Antonio Vivaldi (1678-1741) und am Sonntag von Johannes Ockgehem (1410-1497)Josquin des Prez, Jacob Obrecht (1457-1505), Paul Hofhaimer (1459-1537), Hans Buchner, Ludwig Senfl und zuletzt ,,A la Bataglia“ von Heinrich Isaac (1450-1517).

Beatrice UNGAR

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kultur.