Tradition in neuem Glanz

Teile diesen Artikel

22. Kronenfest nach der Wende in Kerz gefeiert

Ausgabe Nr. 2822

„Hochgejubelt“: Am Sonntag, dem 25. Juni, hat in Kerz das 22. Kronenfest nach der Wende stattgefunden. Lesen Sie dazu mehr auf Seite II. Unser Bild: Die Männer werfen den diesjährigen Kronenbezwinger Constantin Constantinescu hoch.                                Foto: Samuel HÖRMANN

Bereits zum 22. Mal nach der Wende kamen am vergangenen Sonntag, anlässlich des Johannistages am Vortag (24. Juni), hunderte Siebenbürger Sachsen nach Kerz, um dort das traditionelle Kronenfest als großes Gemeindefest zu feiern.

 Wie es die Tradition vorgibt, wurde vor Eröffnung der Festlichkeiten zunächst der Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, Reinhart Guib, am Ortseingang empfangen und mit feierlicher Blasmusik der Neppendorfer Blaskapelle zur Kirche eskortiert. Pünktlich zum diesjährigen Kronenfest konnten im Vorfeld die umfangreichen Renovierungsarbeiten an der evangelischen Kirche in Kerz abgeschlossen werden.

Dechant Pfarrer Dietrich Galter, Bischof Reinhart Guib und Ortspfarrer Michael Reger zelebrierten die Wiedereinweihung (v. l. n. r.)

Die evangelische Kirche in Kerz, so wie man sie heute sehen und nutzen kann, ist der Überrest einer Saalkirche, die einst einem Zisterzienserkloster angehörte. Aufgrund der Bekanntheit und Tragweite des Kronenfestes war die Kirche wie auch in den Vorjahren bis auf den letzten Platz besetzt. Ortspfarrer Michael Reger und Bischof Reinhart Guib führten die Gemeinde auf humorvolle und kurzweilige Art und Weise durch den Gottesdienst, der auch gleichzeitig ins Internet live-gestreamed wurde (Aufzeichnung unter https://kirche.neppendorf.de/unsere-gottesdienstvideos/)

Im Anschluss lud als Mitveranstalter das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt zu einem herzhaften Mittagessen ein. Für die rund 500 hungrigen Besucher hatten die fleißigen Köchinnen und Köche aus Kerz mici und cabanoși vom Grill und Kartoffelsalat zubereitet.

Die Neppendorfer Blaskapelle führte den Umzug an.                                          Fotos: Beatrice UNGAR

Danach folgte der Umzug mit der mit Eichenlaub und Johannisblumen geschmückten Krone, getragen von Mitgliedern der Lehrerinnen- und Lehrertanzgruppe, und der Hauptbestandteil des Kronenfestes, das Aufrichten des Kronenbaumes. Die Krone wurde auf den ca. 8 Meter hohen gehobelten Stamm gesetzt und mit vereinten Kräften hoben die Männer der Tanzgruppe, gemeinsam mit dem Ortspfarrer und dem Bürgermeister, den Kronenbaum in das dafür vorgesehene Loch im Boden. Die obligatorische Aufgabe des jungen freiwilligen Mannes, der den Baum hochklettern und von dort aus eine Rede halten muss, übernahm Constantin Constantinescu, Informatiklehrer am Samuel-von-Brukenthal-Gymnasium in Hermannstadt. Zum Abschluss der Zeremonie sangen alle das Siebenbürgenlied und die anwesenden Kinder machten sich an den Süßigkeiten zu schaffen, welche vom Baum aus heruntergeworfen wurden.

Die Tanzgruppe der Lehrerinnen und Lehrer aus Hermannstadt trat erstmals vor der Kulisse der evangelischen Kirche in Kerz auf.

Die Tanzgruppe der Lehrkräfte bot einige Tänze vor der Kulisse der Kirche und schließlich fand  das  Kronenfest einen gemütlichen Ausklang bei geselligem Miteinander im aufgebauten Festzelt. Auch ein plötzlich aufziehendes starkes Sommergewitter konnte die Blaskapelle und die Tanzgruppe nicht daran hindern, noch stundenlang im Festzelt für gute Laune und beste Unterhaltung zu sorgen.

Samuel HÖRMANN 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.