Zweites ifm-Werk im Hermannstädter Gewerbegebiet West eröffnet
Ausgabe Nr. 2821
Am Dienstag, dem 23. Mai wurde der neue Sitz der Firma ifm in dem Gewerbegebiet West im feierlichem Rahmen eingeweiht. Dabei waren Vertreter der Unternehmensführung und der lokalen Verwaltung. 2015 wurde das erste Werk eröffnet und nicht weit entfernt von diesem wurde nun das zweite Werk eingeweiht, das als erster Produktionsstandort in Europa die Goldzertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen erhielt. „Wir haben alle Ziele erreicht, hier am Standort, die wir uns gesetzt haben“, freute sich Martin Buck, Vorstandsvorsitzender der ifm-Gruppe. Außerdem habe man vor, bei weiteren Werken ebenfalls die Goldzertifizierung zu erhalten. Ifm produziert und vertreibt Sensoren, Steuerungen, Software und Systeme für die industrielle Automatisierung und Digitalisierung.
Das Vertriebsteam von ifm ist bereits seit 2005 in Hermannstadt aktiv. Dann wurde 2015 der Grundstein eines neuen ifm-Werkes gelegt. Im November des selben Jahres wurde die ifm efector srl gegründet und 2016 folgte die Einweihung des Werkes. Angesichts der erfolgreichen Produktion von Positionssensoren durch die ifm efector wurde 2017 die ifm prover srl zur Produktion von Prozesssensoren ins Leben gerufen. Der Raum wurde für die beiden Bereiche dann zu eng und man entschied sich ein neues Werk ins Leben zu rufen. In der Rekordzeit von nur 13 Monaten seit der Grundsteinlegung ist es gelungen ein modernes Werk in dem Gewerbegebiet West, nicht weit vom ersten Werk aufzubauen. Die Mitarbeiter der ifm prover sind bereits hierher übersiedelt, aber auch das Vertriebsteam. So gibt es hier Entwicklung, Produktion und Vertrieb unter einem Dach. Gegenwärtig werden in Hermannstadt etwa 750 Mitarbeiter beschäftigt und Produkte mit einem Umsatz von ca 200 Millionen Euro gefertigt. „Perspektivisch sehe ich das Potenzial dieses Volumen auf unser bereits erworbenen Grundstücken hier in Sibiu zu verdoppeln“, meinte Chrisoph von Rosenberg, CFO der ifm-Gruppe.
„Der Einsatz von nachhaltigen Materialien, PV-Anlagen, Wärmepumpen und der thermisch atkivierten Bodenplatte bilden die Basis dieses nachhaltigen Gebäudekonzepts“, sagte Gerhard Deierling, Managing Director von ifm zum neu eingeweihten Werk. „Wir haben damit einen Meilenstein für das innovative Wachstum der ifm am Standort Hermannstadt gelegt.
,,Hermannstadt gewinnt neue Arbeitsplätze hinzu, und wird sie auch in Zukunft gewinnen“, meinte Alex Măgdoiu, Managing Direktor von ifm efector und ifm prover in Hermannstadt. „Das war nur der erste Schritt die ifm für diesen Standort geplant hat. Es werden auch weitere Schritte in den kommenden Jahren folgen.“ Măgdoiu ist übrigens der erste Angestellte, des ersten ifm-Werkes in Hermannstadt. Viele Dankesworte der verschiedenen Sprecher richteten sich an ihn und an das Team.
Das Erreichte soll das Geplante überschreiten. Măgdoiu unterstrich die gute Zusammenarbeit mit allen lokalen Partnern. Hermannstadt sei ein sehr wettbewerbsfähiges Geschäftsumfeld geworden.
Die Erfolgsgeschichte von ifm startete 1969 mit der Entwicklung des induktiven Sensors durch Robert Buck, dem Vater von Martin Buck. Ifm ist eine Unternehmensgruppe, die mit Martin Buck und Michael Marhofer als Vorstandsvorsitzende, den Söhnen der beiden Gründer, Robert Buck und Gerd Marhofer, heute noch familiengeführt wird. „Mein Vater war immer der Techniker und der Tüftler, also für die Technik verantwortlich. Und der Gerd Marhofer für den Markt und den Vertrieb. Ich habe dann 2001 in der zweiten Generation das Unternehmen übernommen, zusammen mit Michael Marhofer, mit genau der gleichen Arbeitsteilung: Ich fühl mich für die Technik verantwortlich, das ist es, was mir Spaß macht“, sagte Martin Buck.
Produkte die damals Robert Buck entwickelt hat, sollen in Hermannstadt noch heute produziert werden. Warum man sich überhaupt für Hermannstadt entschieden hat? 2010 habe man gemerkt, dass man das Wachstum nur am Bodensee nicht bewältigen könne. Man sei erst nach Ulm gegangen, wo ein Standord aufgebaut wurde, der aber nicht ausreichte. Dann wurde Rumänien schnell gefunden. „Als ich das erste Mal in Sibiu war, muss ich sagen, ich fand es sehr sympathisch“, sagte Buck. „Ich finde Sibiu eine schöne Stadt. Ich fand die Menschen sympathisch. Ich habe mich sofort hier sehr wohl gefühlt.“ So wurde die Entscheidung leicht getroffen nach Hermannstadt zu kommen. Dann wurde Alex Măgdoiu gefunden, der tatkräftig unterstützte die Visionen umzusetzen, eben außerhalb vom Bodensee zu wachsen, und zwar in Rumänien.
Erst hatte man nur an Produktion gedacht, dann kam schnell die Entscheidung das Werk auch mit der Entwicklung-Abteilung zu ergänzen, so wurde ein „integrierter Standort“ aufgebaut.
Inzwischen wird 14 Prozent des Bedarfes hier in Rumänien produziert und das soll weiter wachsen. Die Innovationsseite betreffend wurden nun über 40 Sonderprojekte in der Entwicklung erfolgreich umgesetzt. „Wir haben ein erstes induktives Produkt hier in Hermannstadt entwickelt und auf den Weltmarkt eingeführt. Wir sind dabei, Radarsensorik hier zu entwickeln“, erklärte Buck.
Für die ifm Process wurde ein pneumatischer Sensor entwickelt und es gibt weitere Entwicklungsprojekte bezüglich zwei induktiver Sensoren, die hier am Standort entwickelt werden.
Innerhalb der ifm Unternehmensgruppe hat die ifm Prover nämlich den Geschäftsauftrag Sensoren für die Prozess und Verfahrenstechnik zu entwickeln und zu produzieren. 800 verschiedene Artikel werden hier gefertigt. Produkte wie Schwingungssensoren für die Maschinendiagnose in der Fertigungsindustrie, Füllstandsensoren für die Lebensmittelindustrie und Getränkeherstellung, Strömungssensoren für die Durchflussmessung verschiedenster Medien, zum Beispiel in Kälteanlagen oder Wärmepumpen oder Drucksensoren die Druckluftmessen die Energie zu sparen helfen aber auch in Hochdruckpumpen zuverlässig und robust messen. „In Summe werden eine Billion Prozesssensoren hier gefertigt“, erklärte Hans Peter Müller, Central Managing Director der ifm Process. „Das ist eine stolze Zahl und eine große Leistung.“
75 Prozent der Produktionsfläche ist belegt und ein Vorhaben ist weiter zu wachsen. Angeboten werden nun interessante Arbeitsplätze für Mitarbeiter, die nach einer qualifizierten Einarbeitung in die spannende Welt der Sensorik eintauchen wollen. Ab diesem Jahr wird die ifm 12 Plätze an der dualen Berufsschule für Elektronik fördern.
Werner FINK