Jugendtheatergruppe probt für Holzstockfestival
Ausgabe Nr. 2813
Deutschsprachige Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren haben momentan die Möglichkeit, der Jugendtheatergruppe beizutreten. Jeden Montag, von 17 bis 20 Uhr, wird an einer Präsentation für das Holzstockfestival gearbeitet. Treffpunkt ist der Kleine Spiegelsaal des Forums. Geleitet wird die Gruppe von Darstellenden der deutschen Abteilung.
Dank der Initiative des Deutschen Kulturzentrums Hermannstadt (mit Förderung des Goethe Instituts in Bukarest) und der Zusammenarbeit mit dem Radu Stanca-Nationaltheater (TNRS), ist es deutschsprachigen Jugendlichen momentan möglich, einer Jugendtheatergruppe beizutreten. Das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt (DFDH) stellt zudem die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung. Ziel der Theatergruppe ist die künstlerische Förderung der deutschen Sprache. Gestartet sind die Proben bereits am 3. April. Da mit keiner konsistenten Gruppengröße gerechnet wird, ist ein Beitritt jederzeit möglich. Bis zum Auftritt beim Holzstockfestival in Holzmengen (18.-20. August 2023) soll eine gemeinsame Präsentation erarbeitet werden. Angeleitet werden die Jugendlichen von renommierten Schauspielern und Schauspielerinnen der deutschen Abteilung des TNRS, u. a. Emöke Boldizsár, Daniel Plier, Johanna Adam, Daniel Bucher, Gyan Ros Zimmermann, Benedikt Häfner, Theodora Sandu, Fabiola Petri und Ali Deac. Alle Informationen können zudem auf dem Flyer (siehe Bild oben) eingesehen werden.
HZ-Praktikantin Maja Hennemann hat sich am 11. April eine Probe angeschaut – für alle, die noch zögern oder keine Vorstellung haben, wie ein Training ablaufen könnte.
Aufgrund der Osterfeiertage wurde auf einen Dienstag und ins Habitus-Kulturzentrum ausgewichen. Dort angekommen, begrüßten Daniel Bucher, Johanna Adam und Fabiola Petri die neun Jugendlichen. Rund anderthalb Stunden dauerte die Probe, bei der Daniel Bucher mit einer Anleitung zum Autogenen Training startete. Bei einem Autogenen Training hypnotisiert sich der Teilnehmende selbst. Ziel hierbei: In einen Ruhezustand kommen. Dies trainiert laut Bucher beide Gehirnhälften und stärkt die Konzentrationsfähigkeit. Nach zwei weiteren Übungen übernahm Fabiola Petri.
Fabiola Petri präsentierte drei Übungen, die spielerisch Impulse schulten. Beispielsweise sei hier jenes Spiel, bei dem man den Kopf senkt und auf ein Klatschen hin, sich eine Person aussucht, die man anschaut. Kreuzen sich zwei Blicke, sind die betreffenden Personen aus dem Spiel. Das Ziel war somit, möglichst allein jemanden anzuschauen.
Abschließend übernahm Johanna Adam. Ihre Übungen setzten auf Wahrnehmung und Gruppendynamik. „Man muss immer Vertrauen haben in den Partner, zumindest auf der Bühne”, betont sie. Daher gab es abschließend ein Schauspiel, bei dem der Raum in zwei Teile geteilt wurde. Die linke Seite stand beispielsweise für Licht, Milch und Liebe – die andere Seite für Dunkelheit, Honig und Hass. Jeder Teilnehmer sollte nun anschließend seine Emotionen in den jeweiligen Feldern üben, den Übergang jedoch fließend gestalten. Zusätzlich durfte nie eine Seite leer sein und möglichst keine Doppelungen im Schauspiel der Teilnehmenden auftreten.
Daniel Bucher gab in einem abschließenden Gruppenkreis den Teilnehmenden mit auf den Weg, offen zu sein: „Jeder ist anders. In dem ganzen Universum gibt es euch nur einmal. Macht etwas daraus.”
Maja HENNEMANN