Ausgabe Nr. 2807
Wir danken Ihnen
Wir danken allen, die uns zum 55. Zeitungsgeburtstag gratuliert haben, insbesondere aber unseren Leserinnen und Lesern aus aller Welt, die uns in guten und in schlechten Zeiten die Treue gehalten haben.
Die hier veröffentlichten Grußworte stehen für alle persönlich, telefonisch oder per E-Mail geäußerten Glückwünsche.
Die HZ-Redaktion
,,Solide Berichterstattung“
Gerade im strengen Corona-Lockdown Ende März bis Juni 2020 war die Hermannstädter Zeitung ein besonders wichtiger Teil meines Lebens, eine Verbindung zur Welt. Damals machte ich jede Woche ein Foto mit der Zeitung.
Ohne Hermannstädter Zeitung wäre Hermannstadt nicht komplett. In der Wochenschrift laufen die Fäden der deutschsprachigen Kultureinrichtungen der Stadt und Region zusammen. Die solide Berichterstattung aus einem breiten Spektrum von Kultur, Kunst, Forum, Schule, Kirche, Umwelt, Wirtschaft, Politik usw. ist beispielhaft und gemeinschaftsfördernd. Danke! Weiter so!
Dr. Gerhild RUDOLF
Leiterin Friedrich Teutsch-
Begegnungs- und Kulturzentrum
Hermannstadt
,,Ihr könnt Beispiel sein“
Der HZ sende ich die besten Wünsche zum Geburtstag und auf nochmal 55 x 55 Jahre oder mehr. Immerhin ist eine ,,Schnapszahl“ auch ein schöner inspirierender Grund zum Feiern, vielleicht mehr noch als der runde Geburtstag!
Es hat mich geschmerzt, an diesem denkwürdigen Tag nicht bei Euch in Hermannstadt sein zu können, aber ich hatte die Aufgabe übernommen, Erzherzogin Gabriela von Habsburg bei der Benefiz-Gala des Lions Club Transilvania in Klausenburg zu vertreten.
Man wird in diesen Tagen oft das Wort hören von der Bewahrung der Kultur, dem Sprachrohr der Siebenbürger Sachsen, den zurück gebliebenen, den herunter Gekommenen usw.
Die Hermannstädter Zeitung ist aber mehr als das, und mehr als die ,,Rauchzeichen der letzten Mohikaner“, sie ist aktiver Bestandteil eines neuen Selbstverständnisses der Siebenbürger Sachsen. Dass dieses Selbstverständnis nur hier, in Siebenbürgen mit seinem Alltag geprägt werden kann und nicht im Ausland, liegt auf der Hand. Und hier spielt die HZ mit ihrer Berichterstattung und aufrichtigen Heimatverbundenheit eine zentrale Rolle.
Nun, soviel Selbstkritik sei erlaubt, die Siebenbürger Sachsen schauen voller Zuversicht in die Vergangenheit. Und damit verraten sie ihre ureigenen Werte, nämlich das Erschaffen des Neuen, das Aushalten und Durchhalten. Waren die Siebenbürger Sachsen mit ihrem Konzept der Eigenverantwortung über Jahrhunderte Bollwerk gegen das oströmische und später das osmanische Reich, so entwickelt sich heute ein anderes Selbstverständnis. Siebenbürger Sachse sein ist kein Freiheitsbegriff mehr, wie er es bis 1806 war. Und es ist kein völkischer Begriff mehr. Siebenbürger Sachse sein geht heute über ethnische Grenzen hinaus, es ist zum kulturellen und zum Wertebegriff geworden.
Dazu gehört auch eine Wiederentdeckung der Weltoffenheit, wie dies eben nur in einer Gesellschaft der Vielfalt entstehen kann, in der man sich seiner Wurzeln bewusst ist. So hat sich die HZ zu einem der wichtigsten Organe der kulturellen Berichterstattung entwickelt, besonders der zeitgenössischen Kultur und des Kulturschaffens, das ein immer währender Prozess ist.
Ob aus Wien, Paris oder Hermannstadt – mit einem dichten Netzwerk an Korrespondenten aus dem In- und Ausland spiegelt die HZ die gesellschaftliche, aber auch die eigene Vielfalt wieder. Das Kunsthaus 7B erlebt dies ja selbst immer wieder in der Berichterstattung über zeitgenössische siebenbürgische und internationale Kunst. Wir sind dankbar dafür, welchen Stellenwert die HZ der Kunst heute einräumt. Ihr könnt damit Beispiel sein für viele andere Zeitungen und damit meine ich nicht nur Zeitungen der sprachlichen Minderheiten.
Der angesprochenen Vielfalt in der Gesellschaft, der Leserschaft und der Hermanstädter Zeitung ist eines gemeinsam, die Liebe zu Siebenbürgen. Ähnlich wie in der Kunst ist die Liebe zur Arbeit, die man tut, Grundvoraussetzung für Fleiß und den ungetrübten Blick nach vorne!
Thomas EMMERLING
Kunsthaus 7B
Michelsberg
,,Mit Herz und Gefühl“
Im Frühjahr 2006 begegnete mir erstmals die HZ auf sehr ungewöhnliche Weise! Zurückgekehrt nach Deutschland von einem längeren Aufenthalt in Mittelamerika ergab sich beruflich die Gelegenheit, nach Rumänien zu gehen. Konkret nach „Sibiu“. Meine Reaktion, soweit mir erinnerlich, war nicht so begeistert, mein persönliches Bild von Rumänien wurde damals geprägt von der Berichterstattung über das Land und auch von einem befreundeten Arzt, der in den 80er Jahren ausgewandert war. Letztendlich dachte ich mir: „Versuche es einmal, kann ja nicht schaden“. So bin ich mal zum „versuchen“ nach, so mein damaliger Wissenstand, Sibiu gekommen. Unterkunft fand ich in einem Wohnhaus in der Aleea Călăreților am Erlenpark. Nicht sonderlich darauf aus, etwas von der Stadt kennen zu lernen, sondern nur meine Arbeit auszuführen und dann wieder zu gehen. Aber es ist anders gekommen, schon in der ersten Woche, an einem Freitagmorgen, bin ich aufgewacht, knipste das Licht an und sah unter der Wohnungstür etwas liegen, musste mir wohl der Vermieter eine Info unter der Tür hindurch geschoben habe. Neugierig was es wohl sei, bin ich aufgestanden und habe nicht schlecht gestaunt: eine deutschsprachige Zeitung mitten in Rumänien! Vollkommen überrascht blätterte ich die Zeitung durch und dachte: siehe da, es gibt hier in „Sibiu“ eine „Hermannstädter Zeitung“, informativ, neugierig machend mit Lokalkolorit. Meine damalige Wohnungsnachbarin war die HZ-Chefredakteurin Beatrice Ungar, sie ist es gewesen, die durch eine kleine Geste dafür gesorgt hat, dass aus Sibiu in meinem Kopf Hermannstadt geworden ist, die Geschichte Siebenbürgens und seiner Menschen einen gewichtigen Platz im Leben meiner Frau und mir gefunden hat und aus dem: „versuche es einmal“ eine Herzenssache geworden ist!
Die HZ ist mehr als eine Zeitung, sie ist eine Publikation, die mehrere Aufgaben erfüllt. Da ist einmal die Redaktion, die für Hermannstädter und für viele Ausgewanderte sowie auch deutschsprachige Besucher Hermannstadts ein Ort des Informationsaustausches wurde, sei es die Suche nach Informationen über die Vorfahren, sind es Unterkunftssuche und auch manches Mal das Erzählen der eigenen nicht immer einfachen Auswanderungsgeschichte. Das Redaktionsteam, bestehend aus allesamt Hermannstädter Lokalpatrioten, hat für alle ein offenes Ohr! Wird es manches Mal zuviel, so dass das „Zeitungmachen“ darunter leiden könnte, wird das kommuniziert auf „freundliche Weise“: Die HZ muss schließlich am Freitag überall in Hermannstadt verfügbar sein!
Beatrice Ungar, die Chefredakteurin, schafft es mit dem Team der HZ, einen Spagat zwischen der Arbeit und den Ansprüchen zu erfüllen und macht die Hermannstädter Zeitung zu einer Zeitung mit Herz und Gefühl. Nun seit 55 Jahren und hoffentlich noch vielen weiteren Jahren.
Meine Frau Veronika und ich gratulieren der Hermannstädter Zeitung zum 55. Geburtstag!
Lothar SCHELENZ
,,Punktgenau, sozusagen“
Alles Gute zum 55. Geburtstag eurer und unserer Hermannstädter Zeitung!
Erst jetzt ist mir bewusst geworden, dass ich geradezu ein paar Monate älter als die Zeitung bin. Somit haben wir eine Sache gemeinsam. Doch es verbindet uns mehr als nur das.
Schon als Schulkind kaufte ich mir gelegentlich Die Woche (so hieß sie damals). Sie bedeutete mir viel, war eine Art Fluchtort vor den anderen, rumänischen Zeitungen, die viel zu viele politische Themen druckten. Mir gefiel auch die erlesene deutsche Sprache, in der die Artikel verfasst waren, und ich mochte die Tatsache, dass darin Dinge über unsere Gegend standen, die einen direkten Bezug zu unserem konkreten Alltag hatten. Bis heute finde ich die Kinderseite interessant. Es bereitet immer wieder erneut Freude, sie auch als Erwachsener zu lesen, Dinge zu erfahren, die man vielleicht nicht immer so klar erklärt bekommen konnte, über Witze zu lachen, Ideen zum Basteln oder kleine Koch- und Backrezepte auszuprobieren.
Auch hier, in Spanien, macht es Spaß, die HZ, die ich mittlerweile wöchentlich beziehe, von A bis Z zu lesen. Abgesehen von der Freude, darin Anregungen zu finden, die mich an meine glückliche Kindheit in Siebenbürgen erinnern, schätze ich sehr den informativen Wert, der mich praktisch mühelos mit all dem, was in unserer heimatlichen Gegend passiert, auf dem Laufenden hält.
Die „Würze der Kürze“ ist dabei ein wichtiger Punkt, denn es gibt allerhand Publikationen, die es zu lesen gilt, die aber oft ihre Themen in die Länge ziehen, was bei der HZ nie der Fall ist. Ohne Umschweife erfährt man was, wo, wann, wie lang und überhaupt wieso passiert ist, bzw. was geplant ist. Den Anfang macht natürlich der Leitartikel „Alles ist (un)möglich“, den ich auf der Stelle verschlinge, und dessen Thema mich dann tagelang begleitet und beschäftigt. Punktgenau, sozusagen!
Ich liebe es auch, wenn die Zeitung, mit einer Extra-Beilage, tiefere Einblicke in kulturelle Ereignisse, die mit unserer Heimatstadt verbunden sind, ermöglicht. Aus den Seiten vieler Zeitschriften und Magazinen, mit denen ich zusammenarbeite, weiß ich, dass man im Journalismus dazu neigt, entweder die reine Information zu bevorzugen, oder aber sich auf die Kultur zu spezialisieren. Der Hermannstädter Zeitung gelingt es jedoch, beide dieser Seiten harmonisch zu verbinden, was eine bemerkenswerte Leistung ist.
Sie fragen nach Verbesserungsvorschlägen. Ich wünschte, ich hätte zumindest einen, doch mir fällt leider nichts ein.
Bleibt bitte so wie ihr seid, macht weiter aktiv und parteilos wie bisher und genießt dieses schöne Alter, mitten im Leben!
Mit herzlichem Gruß und Dank,
von der Costa Blanca,
Gabriela CĂLUȚIU SONNENBERG
(geb. in Talmesch)
,,Eine der ehrenvollsten Aufgaben“
Im Namen der bm media AG als Herausgeber von vier Regionalzeitungen in Bern und Freiburg decken wir über 100.000 Haushaltungen mit Informationen aus der Region ab. Wir kennen also die Bedeutung aber auch die Anstrengung, die es braucht, um sich für die Bevölkerung einzusetzen. Gleichzeitig ist es aber eine der ehrenvollsten Aufgaben überhaupt, sich für ehrliche, transparente und erklärende Informationen stark zu machen. Der Journalismus droht in Unterhaltung, Boulevard und Klientelismus zu verkommen. Die regionalen Zeitungen sind vielerorts die letzten Gralshüter der eigentlichen journalistischen Aufgaben. Diesen wichtigen und gleichfalls aufwändigen Auftrag erfüllt die Hermannstädter Zeitung seit Jahrzehnten. Ich gratuliere dem ganzen Team von Herzen für diese Leistung und den Einsatz. 55 Jahre (und noch etwas mehr) sind Beweis genug, dass ihr vieles richtig macht.
Von Gemeinden kennen wir das Prinzip, wonach Partnergemeinden in anderen Ländern gefunden werden. Man vernetzt sich und hält einen losen Austausch. Gerne möchte ich der Hermannstädter Zeitung diese symbolische und solidarische Unterstützung aus unserem Haus anbieten und zu Teil werden lassen.
Eine herzliche Gratulation aus Bern nach Hermannstadt.
Mit lieben Grüssen
Sacha JACQUEROUD
Chefredaktor & Verlagsleiter, Journalist BR
,,Nach wie vor lesenswert“
Allen Mitarbeitern der HZ herzliche Glückwünsche zum 55. Jubiläum!
Diese nach wie vor lesenswerte Zeitung gab es schon immer in unserem Haus, seit ich mich erinnern kann.
Gerne erinnere ich mich auch an die Jugendseite, Anfang der 80-er Jahre, wo auch ich und damalige Schulfreunde aus Mediasch gelegentlich mitwirken durften.
Vierzig Jahre später will ich für die langjährige gute Berichterstattung danken. Auch über den Bereich, in dem ich tätig bin.
Was ich mir wünschen würde, wären mehr Interviews mit Persönlichkeiten der Stadt, besonders Künstlern, Architekten, Historikern und Streiflichter auch auf ,,Alt-Hermannstadt“ und seine Geschichte. Aber auch mit ,,Visionären“, die sich in der Entwicklung der Stadt auf verschiedenen Ebenen einbringen.
Außerdem so etwas wie ein Foto-Quiz, der den einen oder anderen schönen Winkel der Stadt und etwas von seiner Geschichte wieder ins Bewusstsein bringt.
Nicht zuletzt ist auch die ,,Brückenfunktion“ der Zeitung zu den ausgewanderten Landsleuten nicht zu unterschätzen.
Dr. Holger LUX
Blaues Kreuz Rumänien
Einzigartig und traditionsträchtig
Jeden Donnerstag lese ich die online veröffentlichten Artikel auf der Website und verfolge die HZ gespannt auf Facebook und Instagram aus der Ferne, auch wenn dies natürlich niemals ein gedrucktes Exemplar ersetzen kann! Jeder Bericht der HZ den ich lese, lässt mich in Gedanken in Siebenbürgen sein. Dafür danke ich Euch! Ich sehe Euch als wesentlichen Pfeiler unserer – wenn auch kleiner gewordenen – siebenbürgisch-sächsichen Gemeinschaft in Hermannstadt und Siebenbürgen.
Die Tatsache, (wenn auch nur 6 Wochen lang) als Praktikant ein Teil dieser so traditionsträchtigen und einzigartigen Zeitung gewesen zu sein erfüllt mich dabei unglaublich mit Freude und Stolz!
Herzliche Grüße und der HZ viele weitere erfolgreiche Jahrzehnte!!
Fabian LUTSCH