Das Deutsche Jahrbuch 2023 der ADZ im Querschnitt
Ausgabe Nr. 2801
Neues Jahr, neues Jahrbuch. Das Deutsche Jahrbuch für Rumänien 2023, das von der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien mit Unterstützung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien mit Mitteln des Departements für Interethnische Beziehungen der Regierung Rumäniens im Druck der Honterus-Druckerei Hermannstadt erschienen ist, ist auch heuer einer näheren Betrachtung Wert. Seit Beginn des Jahres liegt das Deutsche Jahrbuch der ADZ im Forumshaus kostenlos auf. Es bietet kurzweilige Lektüre zur deutschen Minderheit in Rumänien und Vieles mehr.
Gegliedert ist das Buch in sieben größere Kapitel „Im Dienst der Gemeinschaft“, „Aus Stadt und Land“, „Kultur, Kulturerbe“, „Literatur“, „Heimat, Brauchtum und Mundart“, „Reisen und Wandern“, „Rätselhafte Heimat“ und beginnt mit den Grußworten von Paul-Jürgen Porr, dem Vorsitzenden des DFDR und Dr. Peer Gebauer, dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest. Es folgen zwei Interviews von Hannelore Baier, eines mit Dr. Paul-Jürgen Porr unter dem Titel „Im Dienst der Gemeinschaft. Rückblicke auf 2022, Ausblicke auf 2023“ und eines mit Ovidiu Ganț und Silviu Vexler, den Vertretern der deutschen bzw. jüdischen Gemeinschaften im Parlament Rumäniens unter dem Titel „Dieselben Werte, Prinzipien und Traditionen“. Über die Ergebnisse der Zusammenarbeit der beiden Politiker sagte Ovidiu Ganț: „Ein Höhepunkt wurde 2020 durch die Verabschiedung der beiden Gesetze 130 und 232 zur Entschädigung der Kinder der ehemaligen Deportierten und politisch Verfolgten erzielt, wo Kollege Vexler entscheidend mitgewirkt hat. Selbstverständlich habe ich ihn politisch unterstützt, als es um das Durchsetzen der Gesetze zur Bekämpfung des Antisemitismus, zur Gründung des Holocaust-Museums in Bukarest oder der Einführung der Geschichte der jüdischen Gemeinschaft und des Holocaust als Pflichtfach in den Lyzeen Rumäniens ging.“
Weitere interessante und lesenswerte Interviews gibt es im ADZ-Jahrbuch zu lesen u. a. mit Rosali Tom und Thomas Erös zum Thema „75 Jahre Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben“ (geführt von Arthur Glaser), mit Alin Mazilu über die Temeswarer deutsche Schauspielabteilung der West-Universität (geführt von Andreea Oance), mit Bischof Josef Csaba Pál über das zehnte Weltfamilientreffen in Rom (geführt von Astrid Weisz), mit Univ.-Lekt. Dr. Ana-Maria Dascălu-Romițan über die aktuelle Lage der rumänisch-deutschen Kulturgesellschaft (geführt von Raluca Nelepcu) oder mit Lucian Vărșăndan über das Deutsche Staatstheater Temeswar (geführt von Ștefana Ciortea Neamțiu). Spannend zu lesen sind auch die vielen Portraits von Persönlichkeiten, vor allem jenes von ADZ-Chefredakteurin Nina May über Ursula Philippi. Darin erfährt man über das Leben der Musikerin, die einst Kantorin und Musikwart der evangelischen Kirche in Hermannstadt war und die nun seit sieben Jahren mit Ehemann Kurt in Tartlau/Prejmer den Ruhestand genießt.
Im Kapitel Literatur kann man Fragmente aus Romanen von Joachim Wittstock oder Karin Gündisch und Gedichte von Carmen Elisabeth Puchianu, Ernest Wichner, Dietfried Zink und Matthias Buth lesen. Insgesamt elf Texte in banatschwäbischer Mundart sind diesmal im Jahrbuch abgedruckt worden. Warum es sich lohnt Temeswar im Kulturhauptstadtjahr 2023 zu besuchen, erklärt Elise Wilk in ihrer Liebeserklärung an „Die leuchtende Stadt“. Eindrücke von der Via Transilvanica bietet Veronika Zwing, und Klaus Fabritius beschreibt die Strände und Tourismusangebote des Donaudeltas.
Am Ende des Buches stehen wie gewohnt die Anschriften aller Ortsforen. Das Jahrbuch der ADZ, auf dessen Umschlag ein Detail der Tür der evangelischen Kirche in Bistritz zu sehen ist, wird kostenlos vertrieben und kann im Forumshaus abgeholt werden.
Cynthia PINTER