Stimmen der Schöpfung

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Gemeindeverband feierte Erntedank in Hammersdorf

Ausgabe Nr. 2790

Nach dem Aufstieg zum Kreuz auf den Hammersdorfer Berg stellten sich die Teilnehmenden  vor der Kapelle auf dem Gelände des Kirchenburgenensembles Hammersdorf zum Gruppenbild auf.                                                                                                                                 Foto: Claudiu RIEMER

Bereits aus vorchristlichen Zeiten bekannt, gilt die Feierlichkeit des Erntedankfestes spätestens ab dem 3. Jahrhundert nach Christus als belegt. Die Botschaft scheint simpel und ist doch so zentral für jeden und jede: Wir danken Gott für seine Gaben, welche er uns in Form der Ernte als unser aller Lebensgrundlage jedes Jahr aufs Neue reicht.

Für das Feiern ebendieses Festes, welches wie kaum ein anderes im Kirchenjahr durch die klare Verbindung von Natur und Gottesglauben geprägt ist, eignet sich wohl kaum ein Ort besser als die ,,Grüne Kirchenburg” Hammersdorf  – sind doch hier Umwelt und Kirche eng verknüpft. So lud der Gemeindeverband Hermannstadt-Hammersdorf-Schellenberg vergangenen Sonntag, den 2. Oktober, zum Erntedankfest in die Ortschaft jenseits des Zibins, die heute ein Stadtviertel von Hermannstadt ist.

In der reichlich mit Pflanzen und diversen Feldfrüchten geschmückten Kirche begrüßten Stadtpfarrer Kilian Dörr und Pfarrer Hans-Georg Junesch Klein und Groß zu einem Familiengottesdienst mit Abendmahl und anschließendem Gemeindefest. Der Kinderchor unter der Leitung von Brita Falch-Leutert gestaltete den Gottesdienst maßgeblich mit und überzeugte durch diverse Gesangsbeiträge und orgelbegleitete Wechselgesänge zwischen Gemeinde und Chor.

Zur allgemeinen Erheiterung der Gottesdienstbesucher trug ein Schauspiel der beiden Jugendlichen Paula und Pirmin bei, in welchem sie die Wichtigkeit von Natur und Erde als Gottes Geschenk an uns Menschen deutlich machten, was es besonders zu schätzen gilt.

Der gesamte Gottesdienst stand somit völlig im Zeichen des Mottos ,,Hört auf die Stimmen der Schöpfung!” und der besonderen Bedeutung, welche das Erntedankfest nach wie vor für uns alle hat.

Als besonderer Höhepunkt meldete sich in Anbetracht der vergangene Woche erfolgten Gründung einer ukrainischen Schule für geflüchtete Kinder in den Räumlichkeiten der ehemaligen Schule der Schulleiter dankend zu Wort und betonte die besondere Bedeutung dieses Schrittes für die ukrainischen Kinder. Mehr als 100 Kinder werden die Möglichkeit haben, bis zur Rückkehr in ihre Heimat hier in ihrer Muttersprache unterrichtet zu werden.

Im Anschluss an den Gottesdienstes bestand schließlich auf dem Kirchhof bei einem kleinen Imbiss die Möglichkeit zum geselligen Beisammensein, um das Fest gemeinsam ausklingen zu lassen. Dabei konnte die ,,Ernte” in Form von Trauben, Saft und Gebäck gekostet werden.

Bei einer Wanderung gemeinsam mit Franziska Fiedler hinauf zu dem Kreuz, das 2007 aus Anlass der Dritten Ökumenischen Versammlung auf dem Hammersdorfer Berg aufgestellt worden ist, bestand für Interessierte die Möglichkeit, Gottes Schöpfung auch live zu erfahren und zu erleben.

In vielfältiger Weise stand das heurige Erntedankfest somit nicht nur im Zeichen von Gemeinschaft und Danksagung, sondern ebenso in einer engen gelebten Verbindung von Natur, Schöpfung und Gottesglauben.

Fabian LUTSCH

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.