,,Die Welt ist bereit für Enescu“

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Ausgabe Nr. 2785

Klausenburger Malschule stellt in der UAP-Galerie aus

Maestro Vladimir Jurowski, Robert Schwartz, Cristina Uruc und Maestro Cristian Măcelaru bei ihrem Podiumsgespräch (v. l. n. r.). Foto: Virgil OPRINA

Am 4. September wird der diesjährige „Internationale George-Enescu-Wettbewerb“ im Rumänischen Athenäum in Bukarest durch die Philharmonie unter Leitung von Maestro Peter Ruzicka eröffnet. Es ist weltweit einer der anerkanntesten Wettbewerbe für klassische Musik. Bis zum 18. September erhalten Musikinteressierte die Möglichkeit, den jungen Musikerinnen und Musikern bei ihren Aufführungen zuzuhören – optional auch per Livestream. Doch bereits jetzt laufen die Vorbereitungen für das „George-Enescu-Festival“ im kommenden Jahr auf Hochtouren.

Anlässlich dessen fand am Montag, dem 22. August d. J., eine Gesprächsrunde mit anschließendem Konzert in der Rumänischen Botschaft in Berlin statt. Eingeladen hatte das Rumänische Kulturinstitut Berlins unter Leitung des neuen Direktors Cristian Niculescu.

Eingeleitet wurde die Gesprächsrunde durch eine Rede der Botschafterin Adriana Stănescu, gefolgt von weiteren Begrüßungsworten von Maestro Iosef Ion Prunner, Cristina Uruc (Direktorin der Agentur Artexim, dem Veranstalter des Festivals) sowie des Leiters des Rumänischen Kulturinstituts selbst. Anschließend folgte das von Robert Schwartz moderierte Gespräch zwischen Maestro Cristian Măcelaru, Cristina Uruc und Maestro Vladimir Jurowski. Maestro Măcelaru ist derzeit Dirigent des Sinfonieorchesters des WDR und des Orchestre National de France. Zudem löst er nun Maestro Jurowski nach dessen langjähriger und erfolgreicher künstlerischen Leitung des Enescu-Festivals in dessen Position ab.

Das Gespräch begann auf einer politischen Note: der Stellungnahme des russisch-ukrainischen Dirigenten Jurowski zum Krieg in der Ukraine und der Rolle der Musik als Zeichen der Solidarität. Später folgten Fragen zur Finanzierung des Festivals. Cristina Uruc betonte nochmals, dass weiterhin dringend Sponsoren gesucht würden. Außerdem erklärte Măcelaru seine Vision für das Festival im nächsten Jahr. Für ihn stehe besonders im Fokus, Enescus Musik der Weltöffentlichkeit nahezulegen. Die Welt sei bereit für Enescu, so der Maestro. Desweiteren solle das Festival so kinderfreundlich wie möglich gestaltet werden und demzufolge mehr Angebote für die kleinen Musikinterresierten gegeben werden. Das Festival wird 2023 auch erstmalig in Temeswar stattfinden, Măcelarus Geburtsstadt, und zudem Europäische Kulturhauptstadt 2023. Abschließend richtete Măcelaru einen besonderen Dank an Jurowski für sein Werk das Enescu-Festival und generell die Musik George Enescus in die Welt zu tragen. Er habe eine Ehrenstaatsbürgerschaft Rumäniens verdient, so Măcelaru. Maestro Jurowski kam erstmals 2005 mit dem London Philarmonic Orchestra nach Bukarest und kannte George Enescus Musik zuvor nicht. Im Laufe der Jahre, und vor allem als Direktor des Festivals, lernte er dessen Musik kennen und lieben.

Um 19 Uhr begann schließlich der Kammermusikabend in der Botschaft. Der Saal war reichlich gefüllt, um den zwei Preisträgern des vorangegangenen Enescu-Wettbewerbs – Ștefan Cazacu am Cello und Valentin Șerban an der Violine – zuhören zu dürfen. Nach Begrüßungsworten der Botschafterin eröffnete Valentin Șerban den Abend mit der Suite op. 50 von Carmen Petra Basacopol. Im Laufe der Aufführung wurden auch zwei Stücke von Enescu gespielt: der Fiedler (Lăutarul) aus der Suite Kindheitserinnerungen für die Violine sowie das Trio in g-Moll für Violine, Cello und Klavier. Am Klavier begleitete Cristian Niculescu die beiden Preisträger. Außerdem hörte man Stücke von Beethoven, Schuhmann, Halvorsen, Basacopol und Ysaÿe.

Mit großem Applaus endete dann schließlich der Kammermusikabend in der rumänischen Botschaft und ließ alle Zuhörerinnen und Zuhörer gespannt auf den diesjährigen Wettbewerb und das kommende Festival blicken.

Christina Maria HÜBERS

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kultur, Musik.