Musica Ricercata

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Ode an die Freude zum Lob des Friedens in Europa

Ausgabe Nr. 2781

Der Eintritt bei dem Konzert am Großen Ring am letzten Abend des Festivals war frei. Auch wenn es gegen Ende des Konzertes zu regnen anfing, ließ sich das Publikum nicht stören und genoss die Klänge unter den Regenschirmen.                                                      Foto: die Verfasserin

Das Nationale Jugendorchester der Republik Moldova und ukrainische Musiker des Philharmonischen Chors Vinnytsia (Ukraine) spielten am Montag, den 1. August, auf dem Großen Ring, Beethovens Symphonie Nr. 9 „Ode an die Freude“ und einen Auszug aus der Oper „La foresta d’Hermanstad“ (Der Wald bei Hermannstadt) von Valentino Fioravanti im Rahmen der vierten Ausgabe des Festivals Musica Ricercata, „Verästelungen“. Das Thema des Festivals war Frieden und spiegelte die aktuelle Situation in der Ukraine wider.

Freude, schöner Götterfunken/ Tochter aus Elysium/ Wir betreten feuertrunken/ Himmlische dein Heiligtum. Vielleicht haben Sie den Anfang eines sehr berühmten Liedes erkannt, das von Schiller geschrieben und 1785 Beethoven komponiert wurde und seit 1985 die europäische Hymne ist. Es handelt sich dabei um die „Ode an die Freude“, in der Solidarität und Hoffnung gepriesen werden. Das ist auch, was 120 Musiker aus der Ukraine, der Republik Moldova, Rumänien und anderen Ländern der Europäischen Union im Rahmen der vierten Ausgabe des Festivals Musica Ricercata, „Verästelungen“ am Montag, den 1. August, um 20 Uhr auf dem Großen Ring aufführten. Neben Beethovens Sinfonie Nr. 9 „Ode an die Freude“ spielten das Nationale Jugendorchester aus der Republik Moldau und ukrainische Musiker des Philharmonischen Chors von Vinnytsia (Ukraine) einen Auszug aus der Oper „La foresta d’Hermanstad“ (Der Wald bei Hermannstadt). Sie begleiteten die Solisten Rodica Vica (Sopran), Lilia Istratii (Mezzosopran), Tiberius Simu (Tenor) und Sergiu Garabajii (Bariton).

Die Verleihung des Ehrenbürgertitels an Götz Teutsch fand im Rahmen des Festivals „Musica Ricercata“ statt. Unser Bild (v. l. n. r.): S. E. Botschafter Emil Hurezeanu, Bürgermeisterin Astrid Fodor, Götz Teutsch und seine Ehefrau, die Pianistin Cordelia Höfer-Teutsch und der Dirigent Gabriel Bebeșelea.                                                    Foto: Presseamt der Stadt

Trotz eines kleinen Regenschauers am Abend, der kurz vor Sonnenuntergang einen Regenbogen am Himmel erscheinen ließ, fand das Konzert unter den besten Bedingungen statt. Die Leinwand im Hintergrund der Bühne ermöglichte es, ganz nah an das Spiel der Musiker heranzukommen, was jedoch die Konzentration auf das Konzert an sich manchmal stören konnte. Das Publikum hatte das große Vergnügen, Götz Teutsch zu hören, den aus Hermannstadt stammenden Cellisten der Berliner Philharmoniker, der heuer einen Stern auf der Ruhmesmeile auf der Oberen Promenade bekam und dem im Rahmen des Festivals der Titel Ehrenbürger von Hermannstadt verliehen wurde.

Die Oper „La foresta d’Hermanstad“ ist ein Werk, das Valentino Fioravanti, ein berühmter neapolitanischer Komponist, 1812 komponierte. Es handelt sich um die einzige lyrische Komposition, in der es sich um Hermannstadt handelt. Das Werk wurde in Neapel von dem Dirigenten Gabriel Bebeșelea entdeckt, der bei diesem Festival das Thema Frieden aufgreifen wollte. So schlug er den Zuhörern vor, jeden „Ast“ des Waldes auf dieselbe Friedensbotschaft auszurichten, was ein Echo auf die aktuelle Situation in der Ukraine war. Außerdem bestand den ganzen Abend über die Möglichkeit, für das Rote Kreuz für ukrainische Flüchtlinge zu spenden.

So endete das Abschlusskonzert des Ricercata-Festivals OP.4 „Ramificări“ mit einem tosenden Applaus. Das Publikum füllte fast alle bereitgestellten Stühle, einige Leute sind dazu stehen geblieben. Auch für die Menschen, die auf der Terrasse saßen, war es möglich, die Aufführung aus der Ferne zu genießen.

Clémence MICHELS

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Musik.