Heltauer Ortsmonographie in rumänischer Sprache
Ausgabe Nr. 2783
Eine umfangreiche Ortsmonographie hatte die Heimatortsgemeinschaft Heltau e. V. 2002 unter dem Titel „Heltau – Geschichte und Kultur einer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft“ herausgebracht. Auf 716 Seiten werden darin Geschichte, Wirtschaft, Bildungswesen, kirchliches, kulturelles und Gemeinschaftsleben sowie Volkskundliches (Tracht, Mundart, Spitznamen, Bräuche und Feste) in der siebenbürgischen Kleinstadt geschildert. Da das Buch bald vergriffen war, brachte die HOG Heltau 2004 eine neue Auflage heraus.
Als er 2017, als das große Sachsentreffen in Hermannstadt stattgefunden hatte, zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt gekürt wurde, als Anerkennung seines Einsatzes daselbst, habe er die Idee gehabt, sich auch weiterhin einzusetzen und z. B. das Heimatbuch auch der rumänischsprachigen Bevölkerung Heltaus zugänglich zu machen, sagte der HOG-Vorsitzende Heinz Walter Hermann bei der Vorstellung der rumänischen Fassung am 11. August im Festsaal des Heltauer städtischen Kulturhauses. Er betrachte dies als Basis für gegenseitigen Respekt. Hermann dankte allen, die die Herausgabe unterstützt haben, allen voran dem Siebenbürgenforum, dem Departement für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Rumänischen Regierung und nicht zuletzt dem Heltauer Bürgermeisteramt, das die Buchvorstellung im städtischen Kulturhaus beherbergte.
Vizebürgermeister Dan Filip bezeichnete das Buch als ,,Bibel von Heltau“ und dankte seinerseits allen beteiligten für den Einsatz.
,,Guter Text, klar, sauber und wissenschaftlich geschrieben“, bezeichnete der Vorsitzende des Siebenbürgenforums, Martin Bottesch, den Band. Er erinnerte daran, dass bei dem Symposium zum 300. Geburtstag Samuel von Brukenthals im Vorjahr die Idee in den Raum gestellt wurde, man solle die Geschichte der Siebenbürger Sachsen allen bekannt machen, die heute in Siebenbürgen leben. Diese Geschichte gehöre nicht nur den Siebenbürger Sachsen sondern allen. Nur so könnten diejenigen, die heute hier leben, Verantwortung für das Erbe dieser Volksgruppe übernehmen. So wurde z. B. beim Siebenbürgischen Lehrertag im Herbst 2021 eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich zunächst mit dem Sammeln von Material in rumänischer Sprache zu diesem Thema befassen soll. Desgleichen soll sie dann entsprechende Bücher ins Rumänische übersetzen lassen usw. Umso mehr sei er erfreut, Heltau als weiteres gutes Beispiel begrüßen zu dürfen, wo diesem Anliegen mit dem rumänischen Band entgegengekommen wurde.
Der Klausenburger Historiker Adinel C. Dincă, der die Ortsmonographie gekürzt, aktualisiert, ergänzt und übersetzt hat, wies bescheiden auf seine Rolle hin. Er ist ja seit zehn Jahren dienstlich mit Heltau verbunden, da er hier die mittelalterlichen Handschriften, 12 Codices und das Heltauer Missale, studiert. Eine Ausstellung mit den restaurierten Codices ist noch bis zum 22. August in der Heltauer Kirchenburg zu sehen.
Der Historiker Konrad Gündisch dankte seinerseits allen Beteiligten und vor allem dem Graphikdesigner und Layouter Claudiu Popa von der Honterus-Druckerei für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und forderte alle Anwesenden auf: ,,Werdet Erben und fühlt diese Stadt und ihre Geschichte!“
Beatrice UNGAR