Haushaltsfragen und Infos

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Online-Beratung der DFDR-Vertreter

Ausgabe Nr. 2777

Zu einer online-Beratung traten die Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) am Freitag, den 1. Juli, zusammen. Geleitet wurde sie vom stellvertretenden Vorsitzenden Martin Bottesch, da der Vorsitzende, Dr. Paul-Jürgen Porr, verhindert war. Zugeschaltet waren Mitglieder aus allen fünf Regionalforen im Land und Leiter der DFDR-Stiftungen, desgleichen der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț sowie Unterstaatssekretär im Departement für interethnische Beziehungen Thomas Șindilariu.

Der wichtigste Tagesordnungspunkt der Beratung war eine Haushaltsumschichtung. Geschäftsführer Benjamin Józsa teilte mit, dass alle von den Regionalforen eingereichten Umschichtungsvorstellungen und -wünsche beachtet werden konnten. Die Tabellen mit den vorgeschlagenen Veränderungen waren den Vertretern vor der Sitzung per E-Mail zugesandt worden, per E-Mail erfolgte auch die Abstimmung.

Im weiteren Verlauf der online-Sitzung berichtete der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț aus der Arbeit im Parlament und als Vertreter der deutschen Minderheit. Er teilte mit, dass die dem DFDR zustehende Summe aus dem Staatshaushalt überwiesen worden ist. Auch sei es gelungen, bei den Koalitionsgesprächen durchzusetzen, dass auch Ortschaften mit Bevölkerung von nationalen Minderheiten bei der Verteilung der Mittel aus dem Fonds des Aufbau- und Resilienz-
plans (PNRR) bedacht werden. Leider seien von der Regierung ansonsten keine großartigen Ergebnisse zu erwarten. Große Besorgnis äußerte MP Ganț – und Unterstaatssekretär Șindilariu sowie Geschäftsführer Józsa pflichteten ihm bei – betreffend die Mittel aus dem Bundeshaushalt für die in deutschsprachigen Schulen unterrichtenden Lehrer. Die Problematik wurde bei allen Gesprächen mit hochrangigen Vertretern der Bundesrepublik sowie in der gemischten rumänisch-deutschen Regierungskommission angesprochen, doch erhielten die DFDR-Repräsentanten keine konkrete Aussage darüber, ob die Förderung fortgesetzt wird oder nicht.

Unterstaatssekretär Șindilariu berichtete vom Besuch der Delegation des Europarates aus dem Bereich Rahmenabkommen zum Schutz nationaler Minderheiten. Diese Kommission verfasst alle fünf Jahre einen Bericht aus allen Mitgliedsstaaten zur Thematik und ihr wurden die Probleme der deutschen Minderheit im Bildungssystem, beim Zensus und dem Brukenthalmuseum unterbreitet. Im Entwurf des Regierungsbeschlusses betreffend die Tätigkeit des Brukenthalmuseums ist die Parität Staat–evangelische Landeskirche bei der Kommission zur Besetzung der Leiterstelle nicht gewahrt, was von Seiten der Vertreter der Kirche und des DFDR als inakzeptabel betrachtet wird und neue Verhandlungen erfordert. Betreffend die Volkszählung teilte Șindilariu mit, dass dank einer erfolgreichen Mobilisierungskampagne ein sehr gutes Ergebnis für die deutsche Minderheit zu erwarten sei.

DFDR


,,Die Synagoge in der Festung ist ein Schmuckstück“ sagte die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Katrin Göring-Eckardt, in ihrem Grußwort am 6. Mai d. J. bei dem Festakt zur Wiedereröffnung der innerstädtischen Synagoge in Temeswar, die aus Mitteln der Rumänischen Regierung, des Temeswarer Bürgermeisteramtes und des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien restauriert worden war. Eingeladen hatte dazu der Präsident der Föderation jüdischer Gemeinschaften Rumäniens, Silviu Vexler. Die Synagoge wurde zwischen 1863 und 1865 nach Plänen des Wiener Architekten Carl Schumann im eklektischen Stil mit Elementen des Maurischen Stils und der Romantik errichtet. Mit mehr als 3000 Plätzen gilt sie als eine der größten in Europa. Sieben Jahre nach der Einweihung besuchte der österreichische Kaiser Franz Josef bei seinem Aufenthalt in der Stadt, die damals zur Donaumonarchie gehörte, am 7. Mai 1872 das monumentale Bauwerk, also vor 150 Jahren. Die innerstädtische Synagoge  in Temeswar soll künftig sowohl für religiöse als auch für kulturelle Zwecke genutzt werden.

Zwischen der jüngst restaurierten  und neu eingeweihten Synagoge in Temeswar und der Johanniskirche in Hermannstadt besteht eine interessante Verbindung: Die 1866 von Ferdinand Komornyik gebaute Orgel der innerstädtischen Synagoge verkaufte die jüdische Gemeinde 1899 an die evangelische Kirchengemeinde in Kriegsdorf/Hadad, wo Leopold Wegenstein sie aufbaute. Die Orgel stand bis 2006 in der Kirche in Hadad und wurde dann abgebaut und nach Hermannstadt ins Teutschhaus gebracht. 2011 wurde sie in der Honigberger Orgelbauwerkstatt restauriert und am 8. Mai 2011 in der Johanniskirche eingeweiht. Über dem Prospekt steht die Inschrift ,,Geschenk des Hadader Frauen- und Sparvereins“.

Unser Bild: MP Silviu Vexler (rechts) bedankt sich bei dem DFDR-Landesvorsitzenden Dr. Paul- Jürgen Porr für die Unterstützung.                                                                                              Foto: DFDR

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Allgemein.