Ausgabe Nr. 2773
Die Landsmannschaft der Sudetendeutschen hat bei ihrem traditionellen Pfingsttreffen in Hof zwei Staatspräsidenten mit dem Europäischen Karlspreis ausgezeichnet: Wolodymyr Selenskyj und Klaus Johannis. Mit diesem Preis würdigt die Sudetendeutsche Landsmannschaft seit 1958 den Einsatz für die Völkerverständigung und Zusammenarbeit in Europa.
Die Preisverleihung sei ein Zeichen der Solidarität mit allen Menschen in der Ukraine, sagte der Vorsitzende Bernd Posselt: ,,Wir in der Europäischen Union sind zwar nicht Kriegspartei, aber Kriegsziel.“ Der Angriff Russlands richte sich letztendlich auf die Seele und die Zukunft Europas: ,,Die Ukrainer kämpfen auch für uns, die Freiheit“, betonte der langjährige CSU-Europaabgeordnete unter dem Applaus der zahlreichen Ehrengäste beim Festakt in der Hofer Freiheitshalle. Sobald es die Lage zulasse, werde eine Delegation der Sudetendeutschen Landsmannschaft den Europäischen Karlspreis in Kiew persönlich an Selenskyj überreichen. Vorläufig werde er im ,,Heiligenhof“, der Bildungsstätte der Sudetendeutschen in Bad Kissingen, aufbewahrt.
Vor Ort in Hof war der Staatspräsident Rumäniens, Klaus Johannis. Der Preisträger von 2020 nahm die Auszeichnung pandemiebedingt mit zwei Jahren Verspätung entgegen. Die Sudetendeutschen würdigen damit sein Lebenswerk, so Posselt. Johannis stehe beispielhaft für das Zusammenleben verschiedener Volksgruppen.
In seiner Ansprache sagte Johannis u. a.: ,,Der heutige Festakt hat eine doppelte Bedeutung, denn in diesem Jahr feiern wir drei Jahrzehnte seit der Unterzeichnung des Vertrags über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa zwischen Rumänien und der Bundesrepublik Deutschland. Unsere Staaten haben eine strategische Beziehung, die durch Vertrauen und Achtung der Grundsätze und Werte der Europäischen Union geprägt ist.“ Unser Bild: Klaus Johannis (links) nimmt die Urkunde und die Insignien des Europäischen Karlspreises von Bernd Posselt entgegen. Foto: PNP