Ausgabe Nr. 2764
Auf der Grafik von Hans Hermann (Reproduktion nach einer Postkarte) ist links der Laubenbrunnen zu sehen, rechts davon im Hintergrund das Denkmal des Hl. Nepomuk. Heute steht das Denkmal im Innenhof des römisch-katholischen Stadtpfarramtes (Bild in der Mitte) und auf dem Großen Ring ist der Standort mit roten Pflastersteinen markiert (Bild unten).
Im Sommer 2002 hatten dann Restaurierungsstudierende aus Hermannstadt und Klauenburg im Rahmen der Sommeruniversität, die Asphaltdecke aufgerissen, um zu erkunden, was sich darunter befindet. Damals wurde auch der genaue Standort der Nepomukstatue gesichert.
In einem in der Hermannstädter Zeitung Nr. 1778 vom 17. Mai 2002 nachgedruckten Bericht aus der Temesvarer Zeitung aus dem Jahr 1948 über die Beseitigung des Nepomuk-Denkmals vom Großen Ring in Hermannstadt, dessen Autor vermutlich Otto Fritz Jikeli (die Initialen J. O. deuten darauf hin) war, ist u. a. zu lesen:
,,Die Geschichte des Denkmals ist nicht uninteressant. (…) Nachdem der zehnjährige Streit zwischen der katholischen Partei der kaiserlichen Beamten und Offiziere und dem protestantischen Landtag über die Errichtung eines Klosters und Erziehungsinstitutes der Ursulinerinnen durch einen Machtspruch des Kaisers zugunsten der Katholiken entschieden worden war (1732), ließ der Oberkommandierende, Graf Wallis, zwei Jahre später, auf dem Hauptplatz die Statue des Hl. Nepomuk errichten. Er mochte es als Triumph seines Glaubens empfunden haben, als er das Denkmal des standhaften Prager Kirchenfürsten, der seine Weigerung, das Beichtgeheimnis seiner Königin preiszugeben, mit dem Leben bezahlte, den Hermannstädtern zur täglichen Erbauung vor die Nase setzte.“ Freitag, 1. April, 16 Uhr, wird der Hl. Nepomuk wieder auf dem Großen Ring stehen.
Fotos: Cynthia PINTER