Nepomukstatue kommt wieder an ihren ursprünglichen Standort

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Ausgabe Nr. 2764

Brukenthalstatue bald nicht mehr allein: Die Reste des Sockels der Nepomukstatue, die der kommandierende General Graf Wallis 1734 auf dem Großen Ring aufstellen ließ, wurden 2002 im Zuge von archäologischen Grabungen im Vorfeld der Neugestaltung dieses Platzes in Hermannstadts Altstadtzentrum freigelegt. Als 2006 der Große Ring neu gepflastert wurde, wurde der ursprüngliche Standort der Nepomukstatue mit roten Pflastersteinen markiert, wie das auf unserem Bild oben zu sehen ist. Die Nepomukstatue selbst wurde 1948 entfernt, kam zunächst ins Brukenthalmuseum und bald danach in den Innenhof des römisch-katholischen Stadtpfarramtes. Nachdem am 11. September 2021 die Brukenthalstatue vor dem Brukenthalpalais enthüllt wurde, wird nun am Freitag, dem 1. April, 16 Uhr, die Nepomukstatue auf ihren ursprünglichen Standort zurückgebracht.
Foto: Cynthia PINTER

Auf der Grafik von Hans Hermann (Reproduktion nach einer Postkarte) ist links der Laubenbrunnen zu sehen, rechts davon im Hintergrund das Denkmal des Hl. Nepomuk.  Heute  steht das Denkmal im Innenhof des römisch-katholischen Stadtpfarramtes (Bild in der Mitte) und auf dem Großen Ring ist der Standort mit roten Pflastersteinen markiert (Bild unten).

Im Sommer 2002 hatten dann Restaurierungsstudierende aus Hermannstadt und Klauenburg im Rahmen der Sommeruniversität, die Asphaltdecke aufgerissen, um zu erkunden, was sich darunter befindet. Damals wurde auch der genaue Standort der Nepomukstatue gesichert.

In einem in der Hermannstädter Zeitung Nr. 1778 vom 17. Mai 2002 nachgedruckten Bericht aus der Temesvarer Zeitung aus dem Jahr 1948 über die Beseitigung des Nepomuk-Denkmals vom Großen Ring in Hermannstadt, dessen Autor vermutlich Otto Fritz Jikeli (die Initialen J. O. deuten darauf hin) war, ist u. a. zu lesen:

,,Die Geschichte des Denkmals ist nicht uninteressant. (…) Nachdem der zehnjährige Streit zwischen der katholischen Partei der kaiserlichen Beamten und Offiziere und dem protestantischen Landtag über die Errichtung eines Klosters und Erziehungsinstitutes der Ursulinerinnen durch einen Machtspruch des Kaisers zugunsten der Katholiken entschieden worden war (1732), ließ der Oberkommandierende, Graf Wallis, zwei Jahre später, auf dem Hauptplatz die Statue des Hl. Nepomuk errichten. Er mochte es als Triumph seines Glaubens empfunden haben, als er das Denkmal des standhaften Prager Kirchenfürsten, der seine Weigerung, das Beichtgeheimnis seiner Königin preiszugeben, mit dem Leben bezahlte, den Hermannstädtern zur täglichen Erbauung vor die Nase setzte.“ Freitag, 1. April, 16 Uhr, wird der Hl. Nepomuk wieder auf dem Großen Ring stehen.    

Fotos: Cynthia PINTER

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Allgemein.