Krapfen und Tischdecken

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Osterbasar fand wieder im Spiegelsaal statt

Ausgabe Nr. 2766

Wieder Osterbasar: Der Osterbasar der Hermannstädter Handarbeitskreise fand am Samstag im Forumshaus statt. Unser Bild: Christine Spaack (links) vom Neppendorfer Handarbeitskreis an der Kuchentheke.                                      Foto: Cynthia PINTER

Am Samstag, dem 9. April, war es endlich wieder soweit: Der Osterbasar fand erneut im Spiegelsaal des Hermannstädter Forums statt. Nachdem er letztes Jahr pandemiebedingt im Freien im Hof des Teutsch-Hauses organisiert wurde, durften die Damen von den evangelischen Handarbeitskreisen Hermannstadt und Neppendorf wieder drinnen ihre Ware verkaufen. Auch diesmal bei der 32. Auflage des Osterbasars gab es Gesticktes und Gestricktes aller Art und schon kurz nach Basarbeginn, um 10 Uhr, drängelten sich die ersten Besucher, um einen der 30 Beutel mit Honigkeksen zu ergattern, die Rodica Marcovici vom Neppendorfer evangelischen Handarbeitskreis vorbereitet hatte.

Rodica Marcovici mit Maria Rastel und Luci Reisenauer (v. l. n. r.).              Foto: Cynthia PINTER

„Es sind nur noch drei Beutel übrig“, sagt sie und zeigt auf die leckeren Lebkuchenhäschen, die nicht mehr lange warten müssen, bis sie den Besitzer wechseln. Daneben stehen die Kolleginnen aus Neppendorf, die u. a. bunt bestickte Tischdecken und gestrickte Topflappen zum Verkauf anbieten. Sara Konnerth ist ebenfalls Mitglied des Neppendorfer Handarbeitskreises. Sie erzählt darüber, wie man sich während der Pandemie nicht mehr treffen konnte: „Wir haben jede für sich zu Hause gearbeitet. Wir haben genäht, gestickt und gestrickt.“ Die gestrickten Sachen kamen aus Deutschland, von ausgewanderten Neppendorferinnen.

Auf den Tischen im Spiegelsaal liegen aber auch alte geerbte Tischdecken oder Handtücher und gehäkelte Deckchen. Sara Konnerth erinnert sich daran, wie man früher ohne Geld auskam, denn alles wurde im Haushalt hergestellt: „Meine Großmutter hat noch Steppdecken gemacht. In die Decke hinein kamen alte Kleider, die man zum Zerrupfen getragen hat. Polster haben wir ebenfalls selber gemacht aus den Federn der eigenen Hühner. Meine Urgroßmutter hat nie Geld in der Hand gehabt. Alles wurde selbst hergestellt.“ Das Sticken sei auch jetzt eine sehr entspannende Arbeit, die Freude bringt. Die insgesamt zwölf  Damen vom Neppendorfer Handarbeitskreis wollen sich nach Ostern nun wieder allesamt treffen, um zusammen zu nähen, sticken und stricken, wie vor der Pandemie.

Beim Stand des Handarbeitskreises des Evangelischen Frauenkreises vom Huetplatz gaben Krista Kitzinger  (links) und Helga Pitters (Bildmitte) gerne Auskunft über das vielfältige Angebot.Foto: Cynthia PINTER

Auch die Damen von den Handarbeitskreisen des Evangelischen Frauenkreises Hermannstadt freuen sich auf ein Wiedersehen ohne Maske. Auf ihren Tischen liegen Wollsocken, Mützen, Polster, Decken, Topflappen und Tragetaschen, aber auch die sehr gesunden Kräutertees. Diesmal wurden in den bunten Säckchen Zitronenmelisse, Schafgarbe, Zinnkraut, Lindenblüten und Apfelschale gesammelt und für 5 Lei verkauft.

Lecker duftete es schon beim Eingang ins Forum. Im Foyer wurde die traditionelle Kuchentheke eingerichtet. Für 5 Lei konnte man ein Stück Kuchen mit Kaffee genießen. Zur Auswahl standen Apfelkuchen, Szeklerkuchen, Käsekuchen und natürlich Krapfen. Letztere wurden frisch gebacken. Dafür waren die Neppendorferinnen Katharina Dickinger und Luci Reisenauer schon um 6 Uhr in der Früh auf den Beinen, um das beliebte Hefegebäck herzustellen. Den Kuchen konnte man direkt an Ort und Stelle mit einer Tasse Kaffee genießen, oder mit nach Hause nehmen.

Es war schön sich wieder zu begegnen, und der Osterbasar bot nicht nur Dinge zum Kaufen an, sondern die Gelegenheit sich auszutauschen und bei Kaffee und Kuchen miteinander zu plaudern.

Cynthia PINTER

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.