Weltgebetstagsgottesdienst in der evangelischen Kirche in Neppendorf
Ausgabe Nr. 2761

Gruppenbild der Frauen vom Neppendorfer WGT-Team. Foto: Angelika BEER
Wie jedes Jahr wurde auch heuer am ersten Freitag im März in Neppendorf der Weltgebetstag gefeiert. Der WGT 2022 ist erstmals keinem Land, sondern einem Verbund von drei der vier Länder Großbritanniens, gewidmet, und zwar England, Wales und Nordirland.
Üblicherweise bereitet das Vorbereitungsteam aus 10-14 Frauen aus drei Konfessionen Spezialitäten aus dem WGT-Land vor, die während der Information zu Land und Leuten genossen werden. So war das jedenfalls vor Corona. Schon das zweite Jahr in Folge musste die Veranstaltung pandemiebedingt in der kalten Kirche statt im warmen Tagungsraum der EAS stattfinden. Trotz des herrschenden Schneeregens ließen sich die Frauen nicht verdrießen und bereiteten jede Menge Eier-Salat-Sandwiches, solche mit Fisch oder mit Räucherschinken und sauren Gurken vor, die garantiert besser als jene vom Londoner Bahnhof schmeckten. Dazu Hackfleischroulade, allerlei Cookies, selbst aufgesetzte Ingwerlimonade, also Ginger Ale, und natürlich Tee, wahlweise mit Sahne.
Nachdem sich alle im Vorraum gestärkt hatten, fand dann die Information im Kirchenraum statt, wahlweise von Pfarrfrau Sunhild Galter aus eigener Recherche ergänzt, denn in diesem Jahr ist das dortige WGT-Team sehr sparsam mit relevanten Informationen umgegangen. So werden der Brexit und seine Folgen nicht erwähnt, und auch zu anderen gesellschaftlichen Problemen wird wenig gesagt, so dass man in diesem Fall gar nicht recht weiß, wofür man beten soll. Dennoch wurde aus ganzem Herzen dieser Region gedacht und für sie gebetet. Die eindrückliche Ansprache zu dem in der Ordnung vorgegebenen Jeremia-Text hielt Diakonin Petra Stöckmann-Kothen. Die sieben Kerzen für Fürbittgebete blieben auf dem Altar stehen und auch an den folgenden Sonntagen können Gottesdienstbesucher eine Kerze zur Fürbitte anzünden. Auch den unter den Kriegsereignissen in der Ukraine Leidenden wurde im Gebet gedacht. Im Anschluss wärmten sich alle noch mit einem Tee auf, bevor sie an Leib und Seele gestärkt heimgingen.
Die Spenden des diesjährigen Weltgebetstags gehen an das Projekt CHAT (Church Housing Action Team) in Südengland, das sozial Benachteiligten Hilfe in allen Bereichen anbietet, sowohl praktische Hilfe, als auch Beratung gegen Verschuldung, Steuerhilfe und auch Rechtsberatung. S. G.
Jeremia ist immer noch aktuell
Weltgebetstagsgottesdienst in der evangelischen Stadtpfarrkirche in Hermannstadt

Die Musikgruppe beim Gottesdienst in der Hermannstädter evangelischen Stadtpfarrkirche. Foto: Beatrice UNGAR
,,Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden…“ So lautet die Botschaft Gottes aus dem Munde des Propheten Jeremia, der ca. 600 Jahre v. Chr. in Jerusalem lebte, als viele aus dem Volk Israel nach Babylon verschleppt wurden. Der Bibeltext aus Jeremia 29,14 war das Motto des diesjährigen Weltgebetstages.
Die Gottesdienstordnung verfassten Christinnen aus England, Wales und Nordirland. Das Deutsche WGT-Komitee übersetzte den Titel ,,For surely I know the plans for you“ (Ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe…) mit ,,Zukunftsplan: Hoffnung“. Die Wahl des alttestamentlichen Bibeltextes erwies sich als aktuell. Der Prophet verkündet dem Volk Israel: ,,Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“. Dafür zu beten versammelten sich am 4. März auch in der Hermannstädter evangelischen Stadtpfarrkirche Mädchen und Jungen, Frauen und Männer. Die Gestaltung des Gottesdienstes koordinierte Dorothea Binder mit viel Fingerspitzengefühl. Den musikalischen Teil übernahm die Stadtkantorin Brita Falch Leutert. Die Rolle des Propheten Jeremia spielte Pfarrer Klaus Martin Untch.

Dorothea Binder (links) und Pfarrer Klaus Martin Untch als Jeremia. Foto: die Verfasserin
Dorothea Binder rief u. a. alle auf in der Stille dafür zu beten, ,,dass Jesus Christus zum Hoffnungslicht in unserem Leben werde, ebenso in unserer Gemeinschaft, in unserem Land und in allen Regionen der Erde, wo Unfriede und Ungerechtigkeit herrschen.“ Aus aktuellem Anlass wurde auch für Frieden in der Ukraine gebetet.
Alle ca. 70 Gottesdienstteilnehmerinnen und -teilnehmer durften ein Hoffnungslicht mit nach Hause nehmen und eine Postkarte mit dem WGT-Bild 2022.
Beatrice UNGAR