Einladung zur Einkehr

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Abendmusik zum Aschermittwoch

Ausgabe Nr. 2761

Teresa Leonhard streute sich vertrocknete Blätter aufs Haupt.                      Foto: die Verfasserin

Zu einer ,,Abendmusik zum Aschermittwoch“ lud am Mittwoch der Vorwoche der Hermannstädter Bachchor in die evangelische Stadtpfarrkirche ein. An dem Tag, an dem nach der Karnevalszeit die 40-tägige Fastenzeit  beginnt, ging es vor allem um Buße.

 

In der katholischen Tradition zeichnet der Priester den Gläubigen mit Asche ein Kreuz auf die Stirne. Im Rahmen der Abendmusik in der evangelischen Stadtpfarrkirche zeichneten Mitglieder der Jugendgruppe der Hermannstädter evangelischen Kirchengemeinde auf einen breiten und langen Streifen Stoff ein Kreuz mit Kohle und hängten diesen Streifen an die Kanzel als Einladung zum Verzichten, zur Einkehr und zum Beten, bis dann an Ostern durch die Feier der Auferstehung das Leben wieder normalisiert, ja geradezu gefeiert wird.

Passend zu dem Anlass legte die Vikarin Angelika Beer den Bußpsalm 51 aus, in dem es u. a. heißt: ,,Gott, sei mir gnädig/nach deiner Güte/und tilge meine Sünde nach deiner großen Barmherzigkeit“. Die Vikarin sagte der Hermannstädter Zeitung, dass in vielen Gemeinden in Siebenbürgen, auch in ihrem Heimatort Neppendorf, wo sie ihre Vikariatszeit verbracht hat, dieser Psalm 51 von den Gemeindemitgliedern  auswendig aufgesagt wurde.

Der Hermannstädter Bachchor griff unter der Leitung von Jürg Leutert, dem Musikwart der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, gemeinsam mit Solistinnen und Instrumentalistinnen und Instrumentalisten musikalisch diese Thematik auf und brachte Werke von Georg Muffat und Johann Kuhnau, beides Meister aus der Barockzeit, zu Gehör. Teresa Leonhard unterstrich durch Tanz und Bewegung die Klänge.

Der Erlös der freiwilligen Kollekte ging an den Diakoniehof in Schellenberg. Betreutes Wohnen, Gartenarbeit, Essen auf Rädern sind einige der dort angesiedelten Angebote, die mit Spenden und Zusammenarbeit mit weiteren diakonischen Institutionen erweitert werden sollen.

Beatrice UNGAR

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.