Ausstellung mit japanischen Farbdrucken im Stichekabinett eröffnet
Ausgabe Nr. 2759

Japanische Farbdrucke: im Stichekabinett des Brukenthalmuseums wurde am Montag die Sonderausstellung „Journey into the Meiji Prints“ mit japanischen Farbdrucken eröffnet. Unser Bild: Gruppenbild mit Gastgebern und Ehrengästen der Vernissage (v. l. n. r.): Alexandru Constantin Chituță, Constantin Chiriac, Aurica Ichim, der Japanische Botschafter in Bukarest, S. E. Hiroshi Ueda, Daniela Cîmpean, Sabin Adrian Luca, George Șerban und Gilda Lazăr. Foto: Cynthia PINTER
Klare, flüssige Linien kennzeichnen den japanischen Farbholzschnittdruck. Licht- und Schatteneffekte fehlen gänzlich, Gegenstände und Personen sind farbig gefüllt, meist in sehr satten Farben. In Premiere wurde am Montag, dem 21. Februar, im Stichekabinett des Brukenthalpalais die Sonderausstellung „Journey into the Meiji Prints“ eröffnet, die im Rahmen des Internationalen Theaterfestivals Hermannstadt stattfindet. Gezeigt werden Farbdrucke aus der Meiji-Ära, aus der Kollektion des Kunstsammlers George Șerban, der 2020 schon einen anderen Teil seiner Sammlung in der Ausstellung „Great Artists of the World“ im Brukenthalmuseum präsentiert hat. Damals waren Picasso, Chagall, Munch, Matisse und Dali die Stars, nun handelt es sich um japanische Künstler wie Chikanobu, Inoue Yasuji, Utagawa Kuninsada III oder Utagawa Kokunimasa. Die Ausstellung kann bis zum 30. Juni im Stichekabinett des Brukenthalmuseums besucht werden.
„Anhand der Farbdrucke kann man den Übergang Japans von Tradition zu Modernität beobachten, die vor allem durch die abendländische Kleidung der dargestellten Personen auffällt“, erklärt der Rechtsanwalt und Kunstsammler George Șerban im Klappentext des Katalogs, der im Verlag des Brukenthalmuseums zu der Ausstellung erschienen ist. Es sei die erste Ausstellung mit Werken aus der Meiji-Zeit, die in Rumänien gezeigt wird. Laut Wikipedia „wird in der japanischen Geschichte die Regierungszeit des Tennōs Mutsuhito (Meiji-tennō) definiert. Sie dauerte vom 25. Januar 1868 bis zum Tod des Kaisers am 30. Juli 1912. Mutsuhito wählte als Regierungsmotto Meiji (deutsch: „aufgeklärte Herrschaft“). Beginnend mit der Meiji-Restauration wurde aus dem Feudalstaat Japan eine moderne imperiale Großmacht. Die Entwicklung, die Japan in der Meiji-Zeit durchlief, ist daher grundlegend für die heutige Bedeutung des Landes in der Welt.”

S. E. Hiroshi Ueda machte eine Tour durch die Ausstellung. Foto: Cynthia PINTER
Ein Blick durch die Ausstellung lässt den Betrachter in Gedanken in das Land der aufgehenden Sonne reisen. Die Bilder zeigen Szenen aus den Stücken des volkstümlichen japanischen Kabuki-Theaters und Porträts der Kabuki-Schauspieler, aber auch Porträts schöner Frauen, Kurtisanen und Geishas oder Kriegerbilder, berühmte Schlachten der Vergangenheit und Porträts bedeutender Persönlichkeiten.
Der erste Teil der Ausstellung ist dem Kaiser von Japan gewidmet. Einer der dreiteiligen Farbdrucke von 1889 zeigt zum Beispiel den Moment der Unterzeichnung der Verfassung. Ein anderer von 1880 die Geburtstagsparade, die für den Kaiser organisiert wurde.
Natur- und Landschaftsbilder sind ebenfalls in der Ausstellung im Brukenthalmuseum inbegriffen. Ein separates Kapitel im Katalog zur Ausstellung ist dem Künstler Tsukioka Yoshitoshi (1839-1892) gewidmet. Er gilt als einer der letzten großen Meister des klassischen japanischen Holzschnitts. 25 Holzschnitte aus der Serie „Hundert Ansichten des Mondes“, die zwischen 1885 und 1892 entstanden sind, können im Brukenthalmuseum derzeit bewundert werden. Alle haben den Mond im Mittelpunkt und thematisieren japanische und chinesische Legenden.

George Șerban/Alexandru Constantin Chituță: Călătorie în lumea stampelor Meiji/Journey into the Meiji Prints, Editura Muzeului Național Brukenthal, Hermannstadt, 2022, 171 Seiten, ISBN 978-606-8815-92-3. Der Ausstellungskatalog kostet 200 Lei und liegt im Museumsshop im Brukenthalpalais auf.
Werke von insgesamt 31 japanischen Künstlern sind in der Ausstellung zu sehen. Bei der Vernissage am Montagmittag, dem 21. Februar, ergriffen Ausstellungskurator Alexandru Constantin Chituță, S. E. Hiroshi Ueda, der Botschafter Japans in Rumänien, Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean, Kunstsammler George Șerban, Prof. Dr. Sabin Adrian Luca, Direktor des Brukenthalmuseums, Constantin Chiriac, Direktor des Internationalen Theaterfestivals und Gilda Lazăr, Kommunikationsleiterin bei JTI Rumänien, das Wort.
Im Rahmen der Ausstellung findet auch ein Wettbewerb statt. Bis zum 1. Juni kann jede/r Besucher/in der Ausstellung, die/der ein Meiji-Souvenir aus dem Museumsshop kauft, einen originalen japanischen Farbdruck aus der Meiji-Ära im Wert von 600 Euro gewinnen. Mehr darüber auf: https://www.brukenthalmuseum.ro/pdf/Concurs_meiji.pdf
Cynthia PINTER