Projekt für Kinder aus Rothberg hatte großen Erfolg bei Klein und Groß
Ausgabe Nr. 2746
Für die Waldorf-Schüler in Rothberg/Roşia wurde in den vergangegen Wochen ein Projekt organisiert, durch welches sie neue Seiten der Welt erkunden konnten: „Wir entdecken die Welt – Vom Grashalm bis zum Sternenhimmel”. Organisator der Projektes war die Rothberger Gymnasialschule, mit Unterstützung des Vereins APAR in Rothberg und dem Bürgermeisteramt Rothberg. Gewidmet war das Projekt den Schülern der Waldorfschule, die im Rahmen der Gymnasialschule tätig ist.
Die Kinder machten bei vier Aktivitäten mit, für eine konnten sogar die Eltern begeistert werden – im Hof der Schule wurde ein Dokumentarfilm gezeigt.
Im Rahmen der Aktivität „Wir entdecken die Natur um uns herum” wurden zwei Ausflüge für insgesamt 25 Schüler bei Trăinei organisiert, für zwei Altersgruppen. Dabei war auch der Biologe Mihai Proca, mit dem sie die Natur erkunden konnten. Da wurden auch Spiele organisiert, so dass die Tage im Nu zu Ende waren. Das war die Aktivität, die für die kleinsten Teilnehmer des Projektes organisiert wurde, mitgemacht haben hier auch die Kindergartenkinder.
„Wir entdecken, wie man Brot macht – vom Weizen bis zum Brot” fand bei der Alten Mühle in Holzmengen/Hosman statt, „da haben die Kinder nicht nur gelernt, wie man Brot backt, sondern sind auch mit der Wusch gefahren”, erklärte Anda Ghazawi, vom Verein APAR, die das Projekt ins Leben gerufen und umgesetzt hat.
„Wir entdecken Kinder aus aller Welt – wir schauen uns einen Dokumentarfilm an” war die Aktivität, bei der sich über 100 Personen im Hof der Schule versammelt haben, um über den Schulweg von vier Schülern aus unterschiedlichen Ländern der Welt zu erfahren. Viele Kinder der Schule kommen aus sozial schwachen Familien, so dass diese Filmerfahrung, die mit Hilfe des Hermannstädter Astra-Studios durchgeführt werden konnte, auch für ihre Eltern ein besonderes Erlebnis war. „Wir haben nicht erwartet, dass dieser Film die Kinder so sehr beeindruckt, immerhin war es ein Dokumentarfilm”, so Anda Ghazawi. „Am darauffolgenden Tag haben sie die Lehrerin gebeten, nicht mit der Schulstunde zu beginnen, sondern den Film zu besprechen. Und sie selber, die zum Teil nicht die besten Lebensbedingungen haben, waren sehr beeindruckt, wie schwer es auch andere Kinder in der Welt haben.”
Über Welt und Raum außerhalb des Klassenzimmers zu lernen war besonders interessant für 15 Schüler der Gymnasialklassen, die bei der Aktivität „Wir entdecken den Himmel – Die Sterne beobachten, lernen und verstehen” mitmachten. Da konnten sie mit Hilfe eines Teleskops und Unterstützung des Astronomielehrers Cristian Serafin nach dem theoretischen Teil auch zwei Planeten beobachten. Das war eine gute Gelegenheit für sie, über diese zu reden – wie kalt es zum Beispiel darauf ist.
„Ich finde, dass es besonders wichtig ist, solche Aktivitäten für Kinder im ländlichen Bereich zu organisieren. In der Stadt hat man viel mehr Gelegenheiten, zum Beispiel einen Film zu sehen, die Kinder auf dem Land kommen viel seltener dazu. Und nicht zuletzt, die Lehrer der Schulen waren genauso begeistert. Und die Partner im Projekt, die zum Teil die Schule bei dieser Gelegenheit kennengelernt haben, waren auch erfreut.”
Auch wenn die Kinder auf dem Land leben, ist es leider nicht mehr selbstverständlich, dass sie solche Informationen in der Familie und aus dem Umfeld erhalten. Anda Ghazawi: „In einer idealen Welt würde das so sein. Ja, die meisten Kinder kennen schon zum Beispiel die Pilze, die sie sammeln, aber sie leben nicht in Familien, wo man Landwirtschaft betreibt und sich die Erwachsenen um sie kümmern und ihnen Sachen erklären. Das sind Kinder, die zum Teil mit sechs oder sieben Geschwistern in einem Einzimmerhaus wohnen und wo bestimmt nie Brot gebacken oder etwas darüber erzählt wird. Deswegen ist es für uns wichtig, dass wir das Projekt auch in der Zukunft fortsetzen – besonders jetzt, nach so vielen positiven Reaktionen.”
15.000 Lei hat das Projekt insgesamt gekostet, mitfinanziert wurde es vom Hermannstädter Kreisrat, durch die Bildungsagenda 2021.
Ruxandra STĂNESCU