Lächeln unter der Maske

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Reformationsgottesdienst in der Mundart offline

Ausgabe Nr. 2746

Pfarrer Michael Reger begrüßt – natürlich in der siebenbürgisch-sächsischen Mundart – die Gäste in der Michelsberger Dorfkirche.                                                                Foto: Beatrice UNGAR

Hört mich Gott nur, wenn ich in meiner Muttersprache bete? Diese Frage werden sich wohl auch viele der bei dem diesjährigen Gottesdienst in der siebenbürgisch-sächsischen Mundart in Michelsberg Anwesenden gestellt haben. Der Kerzer Pfarrer Michael Reger sprach sie aber vor allen aus. Eine Antwort darauf wäre der traditionelle Reformationsgottesdienst in Michelsberg, der jeweils am Reformationstag, dem 31. Oktober, gefeiert wird.

Tatsache ist, dass man seine intimsten Anliegen wohl am besten in der jeweiligen Muttersprache artikulieren könne, stellte Pfarrer Reger gegenüber der Hermannstädter Zeitung fest. Der Kerzer Pfarrer hatte es mit seiner Predigt zu Galater 5,1-6 in der Kerzer Mundart wie schon seit Jahren immer wieder geschafft, auch ein Lächeln hinter der einen oder anderen Maske hervorzurufen.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst  von dem Heltauer Kirchenchor und an der Orgel von Zsuzsánna Molnár.

Speck, hartgekochte Eier und klein gehackte Zwiebel sind die Zutaten für den leckeren und deftigen Aufstrich, den die Siebenbürger Sachsen ,,Evangelischen Speck“ nennen und der in Michelsberg bei jedem Mundartgottesdienst gereicht wird.Foto: Beatrice UNGAR

Bei dem traditionellen Reformationsgottesdienst in der siebenbürgisch-sächsischen Mundart hatten sich im Vorjahr zwei Gemeinden getroffen: Die Michelsberger Dorfgemeinschaft, die wie jedes Jahr „ihre” Reformation feierte und die neue, digitale Gemeinde, die sich mit einschalten konnte. Diese Vesper stand am Anfang einer Serie von Gottesdiensten, die in Partnerschaft zwischen der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien und dem Verband der Heimatortsgemeinschaften im Jahr 2020 digital und live übertragen wurden.

Im Vorjahr gab es Hanklich und ,,Evangelischen Speck“ nur für die offline anwesende Gemeinschaft. So war es auch in diesem Jahr, so dass alle sich auf dem Pfarrhof noch ausgiebig austauschen konnten, der Gottesdienst war ebenfalls nur offline zu erleben.

Beatrice UNGAR

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.