Höchstleistung gewürdigt

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Die Spitzengymnastin Nadia Comăneci wurde 60

Ausgabe Nr. 2748

Nadia Comăneci heute.

Am 18. Juli 1976 bei den Olympischen Spielen in Montreal erhielt Nadia Comăneci als erste Turnerin überhaupt die Höchstnote 10,0. Weitere viermal erhielt sie die Traumnote. Die Rumänin war damals 14 Jahre alt,  am Freitag, den 12. November d. J. hat sie ihren 60. Geburtstag gefeiert. Zu diesem hat ihr Staatspräsident Klaus Johannis den Orden „Stern Rumäniens“ im Rang eines Offiziers verliehen für ihre „außerordentlichen Errungenschaften als Vertreterin Rumäniens sowie für ihr Engagement in der Bekanntmachung des Sports bei der jüngeren Generation“.

Nach dem Erfolg von Nadia Comăneci in Montreal träumte jedes Mädchen davon, eine ,,zweite Nadia“ zu werden und zu den ,,Gold-Kindern” zu gehören, wie sie in dem von der Olympiasiegerin von 1972, Heide Rosendahl, herausgegebenen Bildband XXI. Olympische Spiele Montreal 1976, (Corvus Verlag Berlin 1976) genannt werden: „Sie waren die Lieblinge des Publikums, sie boten grandiose Leistungen, obwohl man sie eher in der Kinderriege eines Turnvereins als im Finale olympischer Turnwettkämpfe vermutet hätte. Die Gold-Kinder aus der Sowjetunion und aus Rumänien begeisterten durch die Schwierigkeit der gebotenen Übungen und durch die Perfektion, mit der sie selbst Übungen turnten, an die sich ihre älteren Konkurrentinnen nur bangen Herzens wagen. (…) Bleibt ihnen bei dem harten Training noch Zeit, Kind zu sein?“

Nadia Comăneci in Siegerpose in Montreal 1976.

In dem deutschen Wochenblatt Hermannstadts war unter dem Titel ,,Der lange Weg zur Goldmedaille/Startrampe für künftige Turnstars: der SSK Sibiu“ zu lesen: „‘Lass mich mal auf den Schwebebalken!‘ sagt ein Dreikäsehoch der größeren Freundin, die auf einem Gehsteig gerade einen Handstandüberschlag macht. ‚Na bitte!’, sagt diese und tritt zur Seite. Ein Schwebebalken ist weit und breit nicht zu sehen, allein auf dem grauen Asphalt ist mit Kreide ein langgezogenes handbreites Rechteck gezeichnet…“

Der Durchbruch der rumänischen Gymnastik auf dem internationalen Parkett liegt 65 Jahre zurück: Bei den Olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne/Australien holten die Damen Bronze und die Herren verfehlten in der Mannschaftswertung den dritten Platz knapp.

Beatrice UNGAR

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Sport.