Anstieg der Besucherzahlen erwartet

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Baubeginn an der Kirchenburg in Reussmarkt im Kreis Hermannstadt

Ausgabe Nr. 2745

Die Kirchenburg in Reußmarkt ist die letzte von den insgesamt 13 Kirchenburgen in Siebenbürgen, die im Rahmen des zweiten EU-Projekts der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien  restauriert wird. An der um 1260 erbauten romanischen Pfeilerbasilika wurden ab 1496 die Seitenschiffe erhöht, so dass eine Hallenkirche daraus wurde. Von dem ursprünglichen Gebäude sind noch der Turm, der heute in das Dach integriert ist, und die Kirchenmauern erhalten. An dem Bering der Kirche befinden sich einige der am besten erhaltenen Vorratskammern Siebenbürgens. Deren Restaurierung ist allerdings nicht im Projekt vorgesehen.Foto: Dan GREAVU

Die Reparatur, Erhaltung und die Erschließung für den Tourismus der Kirchenburg in Reussmarkt/Miercurea Sibiului wird finanziert durch das Regionale Operationelle Programm 2014-2020 (Programul Operațional Regional), mit einem Gesamtwert von circa 300.000 Euro und wurde vor kurzem in Angriff genommen. Die Arbeiten führt die Firma Euras durch.

,,Aus der um 1260 erbauten romanischen Pfeilerbasilika ging ab 1496 durch Erhöhung der Seitenschiffe eine Hallenkirche hervor. Von dem ursprünglichen Gebäude sind noch der Turm, der heute in das Dach integriert ist, und die Kirchenmauern erhalten. Im Dachraum der Seitenschiffe sind noch die romanischen runden Obergadenfenster erkennbar, die 1783 durch Einbau des Gewölbes im Mittelschiff verdeckt wurden. In dieser Zeit wurde auch der Chor verlängert und der Innenraum mit toskanischen Säulenpaaren am Triumphbogen und an den Wandvorlagen dekoriert. (…) Der Bering, der einen Torturm besitzt, wurde vom 13. bis 15. Jahrhundert erbaut. Seine Innenseite ist fast vollständig mit massiven zweigeschossigen Wohn- und Vorratskammern bebaut, hinter denen der Wehrgang verläuft. Das Pultdach der Kammern ist weit vorgezogen, um den bis heute hier aufgestellten Kornkästen der Dorfbewohner Schutz zu bieten.“ So wird die Reussmarkter Kirchenburg auf der Webseite der Stiftung Kirchenburgen vorgestellt.

Die Arbeiten im Innenraum sind in vollem Gange. Hier wird der Fußboden mit Ziegeln ausgelegt.                                                       Foto: Dan GREAVU

Die Vorratskammern sind allerdings nicht ins Projekt einbezogen, wie Finanzdirektor Daniel Herciu vom Landeskonsitorium der Evangelischen Kirche A. B. (EKR) in Rumänien sagte. Herciu erklärte, die für das Projekt veranschlagten 300.000 Euro decken nicht auch eine Sanierung der Anbauten. Es gehe hauptsächlich um die Sicherung des Baudenkmals, die Bekämpfung der Feuchtigkeit und die komplette Erneuerung der Stromleitungen. Man erhoffe sich den Anstieg der Besucherzahlen. Derzeit sind es 80 pro Jahr, angestrebt seien 640.  Bei archäologischen Grabungen wurden u. a. Überreste einer einschiffigen alten Basilika freigelegt.

Das erste Kirchenburgen-EU-Programm, das 2007-2013 begann, umfasste 18 Kirchenburgen, die damals renoviert, konsolidiert und bei denen Reparaturarbeiten durchgeführt wurden. Im Rahmen des zweiten diesbezüglichen EU-Programms, geht es um 13 Kirchen/Kirchenburgen die vom Landeskonsistorium auch mit betreut werden. Außer der Kirchenburg in Reussmarkt sind das die Kirchen/Kirchenburgen Agnetheln, Heltau, Roseln, Großschenk, Scharosch an der Kokel, Kleinschelken, Kelling, Keisd, Reps, Seligstadt, Zeiden und Wolkendorf.

Beatrice UNGAR

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.