Zweites Konzert im Rahmen der Reihe ,,Musik in den Kirchenburgen“
Ausgabe Nr. 2731

Die Organistin Christiane Werbs und der Trompeter Christian Packmohr. Foto: Beatrice UNGAR
Das zweite Konzert im Rahmen der Reihe ,,Musik in den Kirchenburgen“, das am vergangenen Freitag gespielt wurde, war wahrscheinlich das letzte Konzert auf der Großauer Orgel in ihrem jetzigen Zustand. Die Organistin Christiane Werbs, Landeskirchenmusikdirektorin der Mecklenburgischen Landeskirche und Kantorin in Warnemünde, und Christian Packmohr, Solotrompeter der Norddeutschen Philharmonie Rostock, kämpften erfolgreich gegen die zahlreichen Fehler und Fehlerchen, die sich im Laufe der Zeit in das bedeutende Instrument eingeschlichen haben.
Es ist ein Zeichen großen Heldenmutes und fachlicher Qualifikation, sich an so ein Projekt zu wagen und alle Unstimmigkeiten zu verstecken. Die vielen Anwesenden jedenfalls waren begeistert vom Erlebnis und bedankten sich mit langem Applaus für die Leistung. Das Duo war im Vorfeld im Rahmen der Reihe ,,Marktkonzerte“ in der evangelischen Stadtpfarrkirche in Hermannstadt aufgetreten und am Montag danach in Mediasch.
Die Orgel wurde vom Hermannstädter Orgelbauer Johannes Hahn sen. 1777 erbaut. Er erweiterte das Instrument selber mit einem Rückpositiv (dort wo der David mit der Harfe draufsteht). Damit ist die Orgel nach Mediasch das größte erhaltene Orgelwerk dieses Meisters. In der darauf folgenden Zeit wurde das Instrument mehrfach umgebaut, leider nicht immer zu seinen Gunsten.
Nur dank sehr großzügiger Spenden kann die Großauer Orgel im Winter 2021/22 restauriert werden. Es war ein kompliziertes Puzzle, ein gutes Konzept dafür zu erarbeiten. Orgelbauer und Orgelausschuss waren sich jedoch bald einig, wie die verschiedenen Probleme angegangen und gelöst werden können.
Die Orgel soll im Frühsommer 2022 wieder eingeweiht werden. Dann werden die Organistinnen und Organisten unbeschwert von der wiedererstandenen Pracht des Instrumentes zehren können und gerne aus dem Vollen schöpfen. Sie freuen sich schon, dass stadtnah ein so prächtiges Instrument in der fantastischen Großauer Kirchenburg bald spielklar sein wird.
J. L./B. U.