Drei Klavierkonzerte im Finale

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Streiflichter von der 25. Auflage des Carl Filtsch-Festivals in Hermannstadt

Ausgabe Nr. 2731

Die HDH-Vorsitzende Dagmar Zink Dusil und der Gewinner des Peter Szaunig-Preises, Oleksandr Fediurko (Ukraine).              Foto: Beatrice UNGAR

Eigentlich hätte die Jubiläumsauflage des Carl Filtsch-Klavier- und Kompositionswettbewerbsfestivals letztes Jahr stattfinden sollen, musste aber pandemiebedingt abgesagt werden. Nun wurde sie vom 10. bis 15. Juli im Thaliasaal in Hermannstadt veranstaltet und kann als Erfolg gewertet werden. 22 Nachwuchspianistinnen und -pianisten aus fünf Ländern (Italien, Russland, Rumänien, Ukraine und Ungarn) haben sich dem Wettbewerb gestellt, ein Zeichen, dass sich dieses dem Gedenken an den in Mühlbach geborenen viel zu früh verstorbenen Pianisten und Komponisten Carl Filtsch (1830-1845) gewidmete Festival internationaler Sichtbarkeit erfreut.

 

Die beiden inzwischen leider verstorbenen Initiatoren des Festivals, Peter Szaunig (1933-2015) und Walter Krafft (1936-2021), hätten ihre helle Freude gehabt an den Vorspielen der Teilnehmenden aller Altersklassen aber vor allem an der Leistung der drei Finalisten der Kategorie C, die im Vorfeld der Preisgala in Begleitung des sinfonischen Orchesters der Hermannstädter Staatsphilharmonie jeweils ein Klavierkonzert gespielt haben. Die internationale Jury kürte Maria-Izabela Voropciuc (Rumänien), die schon mehrmals an dem Carl Filtsch-Festival teilgenommen hat, zur Gewinnerin dieser Kategorie. Sie hatte das Klavierkonzert in a-Moll von Robert Schumann in beeindruckender Weise gespielt. Das Publikum hätte eher auf den aus der Ukraine angereisten Roman Fediurko getippt, der das 3. Klavierkonzert in C-Moll von Ludwig van Beethoven ausgezeichnet interpretiert hatte. Dafür hatte sein kleiner Bruder Oleksandr Fediurko (11) in der Kategorie C gleich zwei Preise – den ersten Preis und den von einem Freundeskreis gestifteten Peter Szaunig-Sonderpreis – erhalten. Er und sein Kategorie-Kollege Tudor-Matei Jora sowie die Erstplatzierte in der Kategorie B, Maria Oltean, waren die einzigen Preisgekrönten, die bei der Preisverleihung konzertiert haben.

Die Jury (v . l. n. r.): Cristian Lupeș (Rumänien), Adela Liculescu (Österreich), Csíky Boldizsár (Rumänien, Vorsitzender), Octavian Renea (Deutschland), Nadja Preissler (Deutschland), Kalman Emese (Rumänien) und Daniel Jinga (Rumänien).                               Fotos: Beatrice UNGAR

Bei der Eröffnung des Festivals am 10. Juli hatte der Jury-Vorsitzende Csiky Boldizsár der Hermannstädter Staatsphilharmonie besonders gedankt, da es die einzige Staatsphilharmonie in Siebenbürgen sei, die einen internationalen Klavierwettbewerb organisiert. Er bot anschließend einen wunderschönen Klavierabend mit Werken von Franz Liszt, Ernö Dohnanyi, George Enescu und Carl Filtsch. Einen weiteren Klavierabend bestritt am 12. Juli die Pianistin Adela Liculescu, früher preisgekrönte Teilnehmerin am Wettbewerb, in diesem Jahr Jurymitglied.

Bei der 25. Auflage haben übrigens die gleichen Einrichtungen, wie bei der ersten, finanzielle Unterstützung geboten: der Kreisrat Hermannstadt, der Stadtrat Hermannstadt, die Hermannstädter Staatsphilharmonie, das Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, das Haus des Deutschen Ostens München, das Münchener Musikseminar, das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien, die Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt, der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V. und das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.

Die 26. Auflage soll vom 11. bis 17. Juli 2022 stattfinden.

Beatrice UNGAR


 

Gruppenbild mit den preisgekrönten Nachwuchspianistinnen und -pianisten, die bei dem Finale der Kategorie C und der anschließenden Gala am Donnerstag der Vorwoche dabei gewesen sind.

Die Preisträger der 25. Auflage

Kategorie A (bis 11 Jahre)

Interpretation:

  1. Preis: Oleksandr Fediurko (Ukraine)
  2. Preis: Tudor-Matei Jora (Rumänien)
  3. Preis: Maria Ciupeiu (Rumänien)

Maria-Anisia Iacsa (Rumänien)

Komposition: Tudor-Matei Jora (Rumänien)

Peter Szaunig-Sonderpreis: Oleksandr Fediurko (Ukraine)

Kategorie B (11-15 Jahre)

Interpretation:

  1. Preis: Maria Oltean (Rumänien)
  2. Preis: wurde nicht vergeben
  3. Preis: Maya-Alberta Kallo (Rumänien)

Delia-Florina Marin (Rumänien)

Belobigung: Patricia Maria Roșca (Rumänien)

Kategorie C (15-30 Jahre)

Interpretation:

  1. Preis: Maria-Izabela Voropciuc (Rumänien)
  2. Preis: Roman Fediurko (Ukraine)
  3. Preis: Antonio-Tiberiu Nagy (Rumänien)

Carl Filtsch-Sonderpreis: Ioan Mihăilescu (Rumänien)

Rebecca-Antonia Cojan

Walter Krafft-Sonderpreis: Dominik Augustin Ilisz (Rumänien)

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Musik.