Spaß gehabt und Gemeinschaft erlebt

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Streiflichter rund um den diesjährigen Weltgebetstag in Mediasch

Ausgabe Nr. 2713

Gruppenbild mit den Frauen aus verschiedenen Konfessionen, die den im Netz ausgestrahlten ökumenischen Weltgebetstagsgottesdienst in der Mediascher Margarethenkirche mitgestaltet haben. Foto: Gerhard SERVATIUS-DEPNER

Ende Januar trafen sich eine Geige, eine Querflöte, eine Gitarre und eine Technikerin im Gemeindehaus der Mediascher evangelischen Kirchengemeinde, schon früh, kurz nach 8 Uhr, um eine kleine Probe zu machen. Um 8.40 Uhr startete dann eine kurze Zoom-Konferenz mit Rosangela Oliveira, Geschäftsführerin des Internationalen Weltgebetstages (zugeschaltet aus Kalifornien, Ortszeit 23 Uhr) und Laurence Gangloff, Präsidentin des Internationalen Komitees (Frankreich, 8 Uhr), letzte Absprachen, Überprüfung des Ablaufs und Öffnung der Tore.

Und die Frauen traten ein, angefangen mit dem schottischen WGT-Komitee (um 7 Uhr morgens), über Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Griechenland, dem Libanon, Ägypten, Palästina, Zimbabwe, Südafrika, der Türkei, Pakistan, Thailand, den Philippinen, Taiwan, Japan, Australien bis zu den Südseeinseln mit Vanuatu und dem ganzen WGT-Komitee aus Tonga. Mitten in der Nacht, zwischen 3 und 4 Uhr, war auch Venezuela als Vertreterin Südamerikas dabei.

In dieser einen Stunde, bei uns zwischen 9 und 10 Uhr, stand die Welt still. Es gab nichts anderes mehr, als Ruhen in einem Geist der Verbundenheit, der Liebe, der Sehnsucht nach Gemeinschaft. Heiliger Geist, heilige Geisteskraft.

Wir haben gemeinsam gesungen, gebetet, uns in kleinen Gruppen ausgetauscht (Libanon, Australien, Rumänien war unsere), wir haben Spaß gehabt und Gemeinschaft erlebt.

Ein Erfahrungslicht, das ein Leben lang leuchten wird!

Im Sonntagsgottesdienst Reminiszere feierte die Gemeinde Mediasch den Weltgebetstag.

Frauen unserer Gemeinde bereiteten alles liebevoll vor – von der Vorstellung des Landes, über das gemeinsame Gebet bis zu der Austeilung der „Disaster-Food-Pakete“ am Ende des Gottesdienstes. Ganz im Sinne des Weltgebetstages: Informiert betend handeln.

Der Familienchor begleitete im Chorraum das Geschehen und trotzte der Kälte und Länge des Gottesdienstes mit der Wärme der Lieder.

Den 5. März, den eigentlichen Weltgebetstag hatte die Mediascher ökumenische Gemeinschaft Online gefeiert.

Ökumene in Mediasch ist eine Pflanze, die mit viel Liebe gehegt und gepflegt wird, das ganze Jahr über. Frauen besuchen sich gegenseitig in ihren Kirchen, gemeinsame Gebetswochen finden statt, das ökumenische Weihnachtskonzert feierte sein 21. Bestehen.

Pfarrerin Bettina Kenst hatte, wie auch alle Jahre zuvor,  Frauen aus allen traditionellen Kirchen in Mediasch eingeladen – orthodox, griechisch-katholisch, römisch-katholisch, reformiert, unitarisch und evangelisch. Gemeinsam wurde beschlossen, aus Sicherheitsgründen, in diesem Jahr den Gottesdienst in den virtuellen Raum zu verlegen. Damit verbunden war auch die Hoffnung, Ökumene ins Land auszustrahlen. Die gute Zusammenarbeit ist ein Zeichen dafür, dass alle Beteiligten in der Lage sind, das große Ganze nicht aus dem Blick zu verlieren, sich als Teil einer weltweiten Bewegung zu sehen, Zeit und Fähigkeiten einzubringen und nie die Hoffnung zu verlieren.

Edith TOTH

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.