Europäische Woche der Abfallvermeidung 2020
Ausgabe Nr. 2702
Unter dem Motto „Invisible Waste: Abfälle, die wir nicht sehen – schau genau hin!“ war die diesjährige ,,Europäische Woche der Abfallvermeidung“ ein voller Erfolg – trotz coronabedingter Einschränkungen. Das Interesse an Abfallvermeidung ist in diesem Jahr ungebrochen hoch – trotz Corona. Europaweit fanden über 10.600 Veranstaltungen rund ums Thema statt, davon allein in Deutschland über 1.000 Aktionen.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der die Woche koordiniert, hat zum Start der Woche eine Auftaktveranstaltung veranstaltet, an denen Bundesumweltministerin Svenja Schulze, der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk Messner sowie VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing teilgenommen haben.
Bundesumweltministerin Schulze war es, die den Preisträgern mit den kreativsten Aktionen aus dem vergangenen Jahr online gratulierte.
In der Kategorie „Bildungseinrichtungen“ wurde die Aktion „Upcycling-Markt“ des Offenen Ganztags (OGS) der Gemeinschaftsgrundschule St. Markus Bedburg-Hau in Trägerschaft der Caritas von der Fachjury als die beste Aktion zur Abfallvermeidung 2019 gewählt. Ca. acht Monate lang sammelten Kinder und Eltern Wertstoffe wie Konservendosen, Kerzenreste, Plastikdeckel, PET-Flaschen, Altglas, Holzabfall oder Sperrmüll, aus denen sie später Vogelhäuschen oder coole Umhängetaschen gemacht bzw. genäht haben.
Das Besondere an der Aktion der Gemeinschaftsgrundschule Sankt Markus war, dass durch die Zusammenarbeit Kinder, Eltern und BetreuerInnen zusammengeschweißt wurden und sie alle zusammen mit wenig finanziellem Einsatz viel erreicht haben.
Der Gesamterlös des Upcycling-Marktes betrug 4.432,40 Euro, wovon die Hälfte an die Deutsche Stiftung Meeresschutz überwiesen worden ist.
Der zweite Platz ging an die Elisabeth-Knipping-Schule Kassel mit der Aktion „BLAZE(R) UP“. SchülerInnen sowie Lehrkräfte in dem Beruf „MaßschneiderIn“ der Elisabeth-Knipping-Schule Kassel haben mit ihrer Aktion der Modeindustrie die „rote Karte“ gezeigt. Die Aktion soll darstellen, dass auch in der oft umstrittenen Modebranche Möglichkeiten bestehen, nachhaltig mit der Umwelt und ihren Ressourcen umzugehen. Sie konnten mit ihrem Projekt „BLAZE(R) UP“ Möglichkeiten für die Wiederverwendung von Kleidungsstücken aufzeigen. Der Kern des Projektes „BLAZE(R) UP“ ist: Alte Blazer sollen mittels Upcyclings in neuem Glanz strahlen und so zu einzigartigen Lieblingsstücken werden.
Der dritte Platz gehört der Burgschule und dem Repair Café Nieder-Olm mit der Aktion „Gegen die Wegwerf-Mentalität“.
Alle SchülerInnen der vierten Klassen nahmen zuerst an einer interaktiven theoretischen Schulstunde teil. In diesem Teil der Einheit schauten sie sich an, wie man einen kaputten Monitor o.ä. richtig entsorgt. Darauffolgend probierten sich die Kinder selber im Reparieren aus. Dafür brachten sie vorher etwa dreißig kaputte Gegenstände mit. Während der Reparaturaktion wurden die Kinder gebeten zu versuchen, die Gegenstände zu öffnen oder zu zerlegen, und gemeinsam mit den MitarbeiterInnen des Repair Cafés suchten sie nach dem Defekt, diskutierten Lösungen und behoben – wenn möglich – das Problem.
Für die Kategorie „Alle weiteren Akteure“ wird traditionell ein einziger Gewinner gewählt. In diesem Jahr erhält den Preis eine ungewöhnliche und außerordentlich kreative Aktion einer Gruppe Jugendlicher im Alter zwischen 15 und 21 Jahren, welche sich durch einen Tanz für die Umwelt einsetzt. Lokale Agenda 21 zusammen mit der Tanzgruppe „MESSage by Widance“ aus Recklinghausen wurde von der weltweiten Bewegung für mehr Klimaschutz angeregt. Zusammen dachten sie sich eine Choreographie zum Umgang mit Abfall in unserer Wegwerfgesellschaft.
Ljuba GÜNTHER
Koordinationsstelle der Europäischen Woche der Abfallvermeidung