,,Bereitet dem Herrn den Weg“

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Ein Wort aus Mediasch zum 3. Advent

Ausgabe Nr. 2702

Ist es, wie es immer schon war?

Bevor ein König eine Reise machte, mussten Vorbereitungen getroffen werden. Er sollte eine angenehme und gute Reise haben und darum wurden die Straßen repariert. Das hat sich bis heute nicht geändert, wenn ein Staatsbesuch kommt, werden die Straßen repariert und asphaltiert. Die Straße wird repariert – sagen die Leute – denn es kommt der Präsident. Ähnlich ist auch die Vorstellung im Alten Testament, wo der Prophet Jesaja schreibt: „Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe der Herr kommt gewaltig.“ Johannes, der auch der Täufer genannt wird, übernimmt diesen alten Aufruf und leitet damit die Ankunft Jesu ein. Er versteht sich als Wegbereiter Jesu. So ähnlich war die Vorbereitung auf den Messias, und Johannes der Täufer bereitet ihm den Weg.

Haben wir uns vorbereitet?

Das Wort Advent bedeutet, auf lateinisch „adventus“, Ankunft. Eigentlich korrekt wäre es „adventus Domini“, die Ankunft des Herrn. Und traditionsgemäß bereiten wir uns in dieser Zeit auf das Fest der Geburt Jesu Christi, auf Weihnachten vor.

Wenn wir am Sonntag die dritte Kerze auf dem Adventskranz anzünden, wird damit auch sichtbar, dass schon die Hälfte der Adventszeit verstrichen ist. Wir haben den halben Weg durch Advent bereits zurückgelegt. Hatten wir Gelegenheit, uns vorzubereiten und haben wir uns auf den hohen Besuch eingestellt? Wie haben wir sein Kommen vorbereitet?

„Den Weg für den Herrn bereiten“  – bedeutet dann, dass wir von unserem egozentrischen Weg umgekehrt sind. Damit kommt Veränderung in unser Leben. Umkehren das ist ein Akt der Vorbereitung für das Kommen des Herren.

Erfüllen sich Erwartungen?

Die Quelle der Rede von Johannes, dem Wegbereiter Jesu ist Gottes Wort. So konnte er zur Umkehr aufrufen, die Sünden vergeben und taufen. Die Taufe geschah aber auf dem Grund einer Veränderung. Die Taufe geschieht aufgrund einer Veränderung des Herzens und der Sehnsucht des Menschen nach einem neuen, einem geheiligten Leben. Das Ziel der Adventzeit ist Weihnachten, die Geburt unseres Retters und Heilandes. Gott wird Mensch, er besucht uns und tritt uns gegenüber. Er bringt das Reich Gottes mit sich auf diese Erde und damit auch die Erfüllung einer alten Sehnsucht und Hoffnung. Er lässt uns teilhaben an seiner Herrlichkeit.

Pfarrer Ulf ZIEGLER

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.