Bewegender Erntedankgottesdienst auf dem Pfarrhof in Heltau
Ausgabe Nr. 2693
Als die Soldaten nachsahen, sollen Rosen statt Broten in dem Korb der Elisabeth von Thüringen gewesen sein, die Tag für Tag aus dem Schlossvorrat Brot zu den Armen brachte, bis ihre Schwiegermutter draufkam. So lautet die Legende von der Brot teilenden Adligen, die Stadtpfarrer Zoran Kézdi in seiner Predigt im Erntedankgottesdienst der Heltauer evangelischen Kirchengemeinde A. B. am Sonntag auf dem Pfarrhof erzählte.
Die Predigt fußte auf der Geschichte von der Speisung der Fünftausend aus dem Johannes-Evangelium und passte geradezu perfekt zu dem Anlass, dem Erntedankfest. Wer erntet sollte nämlich auch daran denken, wer ihm die Ernte geschenkt hat und auch daran, diese mit Anderen zu teilen, sagte Stadtpfarrer Kézdi in seiner anschaulich gestalteten Predigt.
Obwohl es sehr windig war an diesem Sonntag war der Gottesdienst gut besucht, bloß hatte es der Pfarrer schwer, sich ohne Mikrofon verständlich zu machen. Schwer hat er es auch mt dem Fortgang der Reparaturarbeiten an der Heltauer Kirchenburg, die aus EU-Mitteln bezuschusst werden und derzeit auf Eis gelegt worden sind, weil der Planer mit der Arbeit der Baufirma nicht zufrieden ist. Da ist nun guter Rat teuer. Allerdings gibt es auch Grund zur Freude. Nach dem Weggang der Stadtkantorin Zsuzsánná Molnár ist nun seit dem 1. September das junge Musikerehepaaar Maximilian und Theresa Braisch in deren Fußstapfen getreten. Sie haben zwei kleine Töcher und viel Spaß am Musizieren. Das bewiesen sie während des Gottesdienstes und auch bei dem geselligen Beisammensein danach mehrfach. Auf jeden Fall gaben sie allen einen echten Ohrwurm mit auf den Heimweg. Es handelt sich um ein Abendmahlslied von Claus-Peter März (Text) und Kurt Grahl (Musik), das so tönt: ,,Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht und das Wort, das wir sprechen als Lied erklingt, dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut…“.
Beatrice UNGAR