Der gebürtige Hatzfelder Udo Friedmann hat eine Firma in Mühlbach gegründet
Ausgabe Nr. 2693

Brigitte und Udo Friedmann im Erasmus-Büchercafé in Hermannstadt. Foto: der Verfasser
Udo Friedmann ist ein Banater Schwabe, der vor 30 Jahren nach Deutschland ausgewandert ist und vor wenigen Jahren zusammen mit seiner Gattin Brigitte die Firma Ascenda Systems in Mühlbach gegründet hat. Vor kurzem entschied er sich, der lokalen Wirtschaftsgemeinschaft beizutreten und so wurde er im Rahmen des letzten Mitgliedertreffens des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen als neues Mitglied begrüßt.
Auch wenn seine banatschwäbischen Landsleute ihm spaßeshalber vorwerfen, er habe sie „verraten“, vor allem weil er nicht das Banat als seinen neuen Aufenthaltsort wählte, „verliebte“ er sich in Hermannstadt und fühlt sich hier wohl.
Udo Friedmann ist genau wie auch seine Ehepartnerin Brigitte in Hatzfeld/Jimbolia im Banat geboren. Hier erlernte er den Beruf des Elektrikers. 1989 floh er über die grüne Grenze. „Damals waren wir der Meinung, es ist richtig, genauso wie wir jetzt der Meinung sind, es war richitig, diese Firma in Mühlbach zu gründen“, sagte Friedmann. „Es gibt auch viele Menschen in unserem Bekannten- und Freundeskreis, die nicht verstehen, dass wir das tun. Wir fühlen uns wohl dabei“.
In Deutschland machte er die Ausbildung als staatlich geprüfter Techniker und ist dann vor etwa 20 Jahren in der Netzwerktechnik gelandet. Nach Rumänien kam er, als er eines Tages den Auftrag erhielt, in Mühlbach eine komplette Halle mit der Netzwerkinstallation auszustatten. 2017 entschloss er sich, gemeinsam mit seiner Frau die eigene Firma Ascenda Systems in Mühlbach zu gründen, die in dem Bereich der Anschlusstechnik für Glasfasern tätig ist. Aus den Ideen, die er sammelte und seinen eigenen Ideen entstand was Neues, Produkte, die gegenwärtig in Mühlbach produziert werden.
Gegenwärtig beschäftigt die Firma acht Mitarbeiter. „Unser Ziel ist es, unseren Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze zu bieten“, unterstrich Friedmann. Und das haben sie trotz der Coronavirus-Pandemie geschafft. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf Massenprodukten. Bedient wird eine „Nische in der Nische“, überwiegend Kunden, die Wert auf Qualität legen.
„Bis vor drei Jahren dachte ich immer, es ist Schwachsinn, sich in eine Stadt zu verlieben“, gestand Friedmann. „Das ist mir 2016 in Hermannstadt passiert und das ist einer der Mitgründe, dass wir heute hier sind, ich liebe Hermannstadt. Es ist für mich eine der coolsten Städte der Welt“.
Ausschlaggebend war auch die Tatsache, dass sich seine Tochter 2017 entschied, ein Gastjahr in Rumänien, an der Brukenthalschule zu machen und hinterher am Pädagogischen Lyzeum die Schule fortzusetzen. Gegenwärtig studiert sie Business Administration an der Lucian Blaga-Universität in Hermannstadt.
Werner FINK