Ein neues Miteinander

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Hermannstädter Gespräche zum Thema Corona

Ausgabe Nr. 2694

Unter Befolgung der Abstandsregeln und der Maskenpflicht fand die Gesprächsrunde im Spiegelsaal des DFDH statt. Foto: Dragoș DUMITRU

Vermutlich wurde in diesem Jahr kein Wort öfter in den Mund genommen als Corona. Die Corona-Krise wurde zum Bestandteil eines jeden Alltags, bereitet den meisten Kummer und Sorgen und veränderte uns und unser Miteinander. Die Frage ,,Was hat  die Corona Krise verändert?“ wurde am Abend des 8. Oktober im Spiegelsaal des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt (DFDH) im Rahmen der Reihe ,,Hermannstädter Gespräche“ diskutiert.

 

Eingeladen, um über Probleme, Chancen und Herausforderungen zu sprechen, waren der Theologe und langjährige Vorsitzende des DFDH, Dr. Hans Klein, sowie Dr. Tamara Hahn, Studienleiterin an der Evangelischen Akademie in Berlin  und Cătălin Mureșan, der Inhaber von Siebenbürgen Reisen. Ursprünglich geplant war außerdem die Teilnahme von Dr. Teresa Leonhard, Lektorin an der Lucian Blaga-Universität, die jedoch nicht dabei sein konnte. An ihrer Stelle erschien Dr. Klaus Ehmke, der als Berliner Arzt und Bibelwochen-Veranstalter die Gesprächsrunde mit seinen Beiträgen bereicherte. Moderiert wurde das Ganze von Dechant Hans-Georg Junesch und auch das Publikum durfte im Anschluss Fragen stellen und sich mitteilen.

Das Thema Covid-19 wurde vor allem aus einer philosophischen bzw.  theologischen Sicht diskutiert, inwiefern wir gelernt haben, demütig zu sein, wo die Grenzen des Individualismus sind und dass wir nun umdenken müssen. Besonders interessant ist dabei die Paradoxie, die Dr. Hans Klein anführte: ,,Die Corona-Krise können wir nur zusammen bewältigen aber dabei dürfen wir nicht zusammen kommen“.

Über dieses neue Miteinander sprach auch Dr. Tamara Hahn, die neben dem Anregen zum positiven Denken auch vor der ,,Pandemie der Falschinformationen“ warnte, die mit der Covid-19-Pandemie Hand in Hand gehe.

So wie Dr. Hahn alarmierte auch Dr. Klaus Ehmke die Zuhörer, das Virus nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und berichtete außerdem von der völlig neuen Behandlungssituation, die er als Arzt miterlebt.

Cătălin Mureșan konnte der Diskussionsrunde eine tourismuswirtschaftliche Sichtweise hinzufügen, da die Tourismusbranche wahrscheinlich am stärksten betroffen ist. Die Rundreisen seien zum Stillstand gekommen, was aber die Krise tatsächlich verändert hat, werde erst danach richtig deutlich. Und damit hat Mureșan recht, inwiefern Corona die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereiche nachhaltig verändert, ob positiv oder negativ, werden wir wohl erst im Nachhinein sehen.

Jemina HERMANN

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.