Neue Initiative zur Zusammenarbeit von Kleinunternehmen im Tourismus
Ausgabe Nr. 2691
Im Rahmen des DWS-Mitgliedertreffens im Hof des Teutschhauses am Mittwoch der Vorwoche stellte der Vorsitzende Harald Friedrich die Arbeitskreise innerhalb des Vorstandes vor. Weiterhin stellten sich mehrere neue Mitglieder vor, darunter die Vertreter der Firma Adding Solutions sowie der Firma Schwarz Gruppe. Norman Frankel sprach über seine Initiative „Family Tourism Business Networking“, über die lokale Betreiber im Tourismusbereich durch Zusammenarbeit bessere Ergebnisse erzielen können. Der DFDR-Landesvorsitzende Paul-Jürgen Porr betonte die Notwendigkeit, das Deutsche Kulturzentrum in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Weiterhin verabschiedete sich der stellvertretende DWS-Vorsitzende Alexander Firsching, der eine neue Stelle in der Bosch-Niederlassung in Mexiko antreten muss. Vermutlich wird Stephan Braune dessen Funktion im DWS-Vorstand übernehmen.
Die duale Ausbildung ist weiterhin ein wichtiges Thema, mit dem sich ein vom DWS-Vorstand gegründeter Arbeitskreis beschäftigt. „Die duale Ausbildung hat noch nicht den richtigen Stellenwert innerhalb der Gesellschaft und da möchten wir ganz intensiv daran arbeiten“, betonte Harald Friedrich. „Wir haben schon einige Termine gehabt mit Schulinspektoren in den Kreisen Hermannstadt, Alba und Hunedoara und wir haben eine Art Schlachtplan entwickelt, wie wir das Thema gemeinsam vorantreiben wollen“. Weitere Arbeitskreise thematisieren Öffentlichkeitsarbeit, offizielle Korrespondenz, Kontakte zu Firmen sowie Organisation von Veranstaltungen.
Trotz den schwierigen Zeiten ist es gelungen, elf neue Mitglieder in den Deutschen Wirtschaftsclub Siebenbürgen aufzunehmen. Mitgliedsurkunden überreichte Harald Friedrich an Mihaela Wetscheza von der Firma Adding Solutions Sibiu, an Daniel Landa von der Firma Schwarz Gruppe, an Rafael Mahl von der Deutschen Schule-Stiftung „Friedrich Wilhelm Raiffeisen“, an Wolfgang Köber von der Firma Machbar, an Werner König von der Firma GSTÖ, die sich mit Minimierung von Krankenstandstagen bei Firmen beschäftigt, an Udo Friedmann von Ascenda Systems, eine Firma die sich mit Anschlusstechnik für Glasfaserinstallationen befasst sowie an Ștefan Nartea von der Anwaltskanzlei Nartea & Partners.
Mihaela Wetscheza ist Standortleiterin bei Adding Solutions Sibiu. Seit über 10 Jahren arbeitet sie in deutschen Firmen, wo sie die deutsche Sprache erlernte. 2018 nahm sie die Herausforderung an, einen neuen Standort für das Unternehmen Add Solution aus Deutschland in Hermannstadt aufzubauen. Die Firma beschäftigt sich hauptsächlich mit der Entwicklung von Bordnetzen, aber auch mit der Entwicklung von Komponenten, u. a. Der Standort in Hermannstadt verfügt nun über acht motivierte Ingenieure und hat bereits prominente Kunden.
Daniel Landa stellte die Schwarz Gruppe vor, früher bekannt auch als Schwarz Toner, wobei dieser Name auch heute als ein Brand der Firma weiterbesteht. Landa, dessen Mutter Österreicherin ist und der Vater Rumäne, lebte 20 Jahre lang in Österreich und ist seit 2009 wieder in Rumänien. Die Firma hat drei Standbeine: „Vreautoner“, eine Onlineplattform wo vom Toner bis zum Drucker und Ersatzteilen alles verkauft werden, „Vreauprint“, ein Bereich mit hauseigener Druck- und Graphikabteilung, wo von der Leuchtreklame bis zur Visitenkarte alles gedruckt wird und die Schwarz-Toner-Abteilung, die Abteilung, die für den Business-to-Business-Vertrieb zur Verfügung steht. Unter der Marke gibt es auch eine Service-Abteilung, wo für Drucker aller Marken Serviceleistungen angeboten werden und Drucker u. a. vertrieben werden.
Die Schwarz Gruppe ist eines der wenigen Unternehmen, die in Rumänien wiederaufbereitete Tonerkartuschen vertreiben. Landa stellte auch einige Softwareprogramme vor, mit der die Firma arbeitet und über die beispielsweise Ersatzteile von Druckern automatisch eingekauft werden, sobald man mit dem Kunden einen Vertrag hat. Neuerdings bietet die Gruppe den Kunden die Möglichkeit an, auf LED-Bildschirmen zu werben. Weiterhin ist die Firma „HQ Dezvoltare“, die ebenfalls zur Gruppe gehört, im Bereich Hausbau aktiv und die „Cocalisa“, ebenfalls eine Firma im Rahmen der Gruppe, ist für Lobbying, Vermittlung und Unternehmensberatung zuständig.
Norman Frankel sprach über seine Initiative „Family Tourism Business Networking“. Frankel ist der lokale Koordinator für Expats in Hermannstadt, und ist als lokaler Vertreter der britisch-rumänischen Handelskammer bemüht, überall, wo er in der Welt hinkommt, Hermannstadt zu fördern. Als er auf dem Măgura-Flugplatz in Heltau zufällig erfuhr, dass die Vertreter von Benzoi, der Betreiber des Flughafens nichts von den Veranstaltungen der Betreiber der Schmalspurbahn „Mocănița“ (Wusch) wussten und umgekehrt, kam er auf die Idee, eine Plattform zu schaffen, wo die Interessenten Zugang zu vielfachen Erlebnissen haben können. Frankel rief auch andere lokale Betreiber, aber auch lokale Wirtschaftsclubs, darunter auch den DWS, auf, hier mitzumachen, vor allem wo die kleinen Betreiber im Tourismus-Sektor von der Coronavirus-Pandemie schwer betroffen sind. Alin Chipăilă, der Vorsitzende des Tourismusvereins des Kreises Hermannstadt (AJTS), hatte es gleich als eine großartige Idee gefunden, vor allem da die Institution gerade dabei ist, eine Tourismuskarte für den Kreis Hermannstadt auszuarbeiten, die den Zugang zu vielen Angeboten ermöglichen soll, den Zutritt zu Museen u. a. Chipăilă sprach auch seinerseits über dieses Vorhaben im Rahmen des DWS-Mitgliedertreffens. Die Card soll dazu beitragen, das Interesse der Touristen zu wecken. Unter dem Namen „Sibiu Experience Pass” lief die Karte bereits an zwei Wochenenden als ein Pilotprojekt und gegenwärtig wird an der echten Karte gearbeitet. Außerdem ist für das nächste Jahr das Treffen der Europäischen Wanderer „Eurorando 2021“ geplant, das weitere Opportunitäten mit sich bringt.
Dabei war auch der Pilot Benjamin Breit von Benzoi. Gemeinsam mit der Fallschirmspringerin Andreea Zoica initiierte er 2017 Benzoi den Betreiber des Măgura-Flugplatz in Heltau. Ein großes Projekt für die nächste Saison ist die Anschaffung und der Betrieb eines eigenen Flugzeuges zum Absetzen von Fallschirmspringern. Dafür sucht Benzoi Unterstützung bei der Wirtschaft, wobei als Gegenleistung Dienstleistungen wie Teambuildingseminare oder sogar Notfalllogistik angeboten werden könnten. Aktuell wird nämlich eine Maschine aus Arad oder Kronstadt gechartert.
Zum Schluss sprach Dr. Paul-Jürgen Porr, DFDR-Landesvorsitzender über die Notwendigkeit, das Deutsche Kulturzentrum Hermannstadt zu unterstützen, das sich größtenteils durch die angebotenen Sprachkurse finanziert. Vor allem, da es in der Coronavirus-Krise keine Kursteilnehmer hat, steckt es in Schwierigkeiten.
Werner FINK