Mega Image im Kreis Hermannstadt

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Rund 800 Läden unter drei Brands betreiben die Belgier landesweit

Ausgabe Nr. 2684

 

Vor der Eröffnung versammelten sich die Mitarbeiter für ein Gruppenfoto. Offen ist der Laden täglich zwischen 7 und 22 Uhr. Foto: Cynthia PINTER

Eine neue Supermarkt-Kette will Hermannstadt erobern, Mega Image der belgischen Gruppe Ahold Delhaize Group hat in Schellenberg den ersten Laden eröffnet. Der zweite soll ebenfalls in Schellenberg eröffnet werden, wahrscheinlich im September, die Kette soll binnen einem Jahr dann weitere vier oder fünf Läden in Hermannstadt. In Rumänien betreibt die Kette bisher rund 800 Läden, die meisten in Bukarest.

Der erste Mega Image im Kreis Hermannstadt befindet sich in Schellenberg, Str. Doamna Stanca Nr. 35, in der Verlängerung des Mihai Viteazu-Boulevards in Hermannstadt. Damit macht und bekommt der Laden Konkurrenz vom Nachbarsladen Lidl. Auch der Rahovei-Markt befindet sich in unmittelbarer Nähe für diejenigen, die eher auf einem Markt frisches Gemüse und Obst kaufen wollen.

Am Tag der Eröffnung warteten bereits mehrere Hermannstädter vor dem Laden, um von den Eröffnungsangeboten zu profitieren oder um endlich zu sehen, was diese Kette anbietet. Viele der Besucher waren auch bereits Kunden, denn wenn man ab und zu in Bukarest zu tun hat, geht man bestimmt an einem oder mehreren Mega Image-Läden vorbei. Dazu betreibt die Kette in Rumänien auch einen  Online-Laden, der auch Hermannstädter Kunden hat.

Von den Preisen  her zählt die Kette nicht zu den günstigsten in Rumänien, sondern eher zu den teureren. Dafür gibt es Angebote, die man in anderen Läden nicht finden kann, zum Beispiel viele Käsesorten aus ganz Europa.

Der Mega Image in Schellenberg ist eher ein großer Laden für die Kette, erklärte Adrian Nicolaescu, VP Brand Marketing Mega Image, bei der Eröffnung, mit rund 1.300 Quadratmetern Fläche und 40 Angestellten. Typisch für diese Kette sind eher kleinere Läden, erklärte Nicolaescu, im Durchschnitt sind diese rund 400-Quadratmeter groß. Die weiteren Läden, die im nächsten Jahr eröffnet werden sollen, werden kleiner sein, so der Vertreter des Ladens.

Ebenfalls typish ist, dass die meisten einen kleinen Lagerraum haben, eher für Getränke, denn die meisten Produkte werden täglich bestellt und in 24 Stunden geliefert. „Wir haben etwa 195 Lokalproduzenten, die uns täglich beliefern”, erklärte der Mitarbeiter, „und ihre Produktion – vom Samen bis zur Ernte – wird von uns kontrolliert. Wenn wir die Tomaten bis 12 Uhr bestellen, werden diese nachts geliefert und am Tag darauf um 8 Uhr im Laden zu finden sein.”

Dabei werden nicht nur die saisonale Produkte, sondern auch Fleisch und Fleischprodukte von Lokalproduzenten geliefert.

Adrian Nicolaescu erklärte, wie Mega Image aufgebaut ist. Foto: Cynthia PINTER

Der Laden hat auch eine Theke mit frischen Fleischprodukten, hier in Hermannstadt wird sie von Bătrânul Sas betrieben. „Wir wählen für jeden Laden auch einen Lokalproduzenten für Fleisch, dann fühlen sich auch die Kunden besser verbunden zu unserem Laden.”

Eine weitere Reihe, die bei der Eröffnung vorgestellt wurde, war „Gusturi românești” (Rumänische Geschmäcker). Hier werden traditionelle Produkte von kleineren Produzenten angeboten, die die Rezepte der Gegenden, aus denen sie stammen, respektieren. Tatsächlich findet man im Angebot zum Beispiel  eine Steinpilz-Zacuska aus der Moldau, in der keine Geschmacksverstärker, Farbstoffe und  weitere „E”s versteckt sind.  Auch die „Dulceaţă de cireşe amare” (Bitterkirschenkonfitüre) enthält wie bei der Oma, Vogel-Kirschen und Zucker.

Delhaize und 365 sind zwei weitere eigene Marken der Kette, die seit mehr als 15 Jahren übernommen wurden, unter denen viele Produkte angeboten werden.

„Nicht alle Produkte, die Sie in diesem Landen finden, sind in allen Mega Image-Läden zu finden”, erklärte Adrian Nicolaescu. Weil es ein großer Laden ist, wurde hier die „Equilibrium Health & Wellness”-Abteilung untergebracht, mit Bio- und Diät-Produkten, wie gluten- und laktosefrei. Auch eine Weinabteilung ist da zu finden, zusätzlich zu der Abteilung mit den Tafelweinen. Hier sind auch teurere Weinsorten zu finden, wobei das Angebot an die Hermanstädter angepasst werden soll, denn wenn einige Weine keine Kunden finden, sollen sie ausgetauscht werden.

„Wir haben auch eine Internationale Insel, wo man was finden kann, wenn man was Besonderes essen will”, so Adrian Nicolaescu. „Außerdem haben wir eine weitere Insel, Mega Apetit, die jetzt leider zur Pandemie-Zeit kleiner ist. Hier werden normalerweise Produkte angeboten, die direkt auf den Tisch kommen können. Zur Zeit verkaufen wir aber nur eingepackte Produkte, da ist das Angebot kleiner als üblich. Zur Zeit fehlen einige Marken, die man normalerweise finden kann – für alle Momente des Tages.”

Begeistert spricht der Vertreter der Kette über die Produkte für Nostalgiker, bei denen Produkte  zu finden sind, die an die Vorwendezeit erinnern, wie die Mentosane (Minzbonbons) und Turtă dulce (Lebkuchen).

Wie bei allen Läden der Kette, die jetzt gebaut werden, gibt es auch in Schellenberg Self-Scan-Kassen, so dass man auch schnell die Einkäufe erledigen kann, denn zur Zeit muss man in den meisten Läden in Hermannstadt bei diesen Kassen wenig oder überhaupt nicht warten.

Rund 50 Millionen Euro pro Jahr investiert die Kette in die Eröffnung von neuen Läden, pro Jahr kommen etwa 80 bis 90 neue Mega Image-Läden in Rumänien dazu. Gegründet wurde die Kette in Rumänien 1995 und betreibt knapp 800 Läden mit den Namen Mega Image, Shop&Go und Gusturi Românești. „Es dauert zwar länger, bis wir in eine Stadt kommen, aber dann eröffnen wir ganz schnell mehrere  Läden,” so Adrian Nicolaescu.

Ruxandra STĂNESCU

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Stadtentwicklung, Wirtschaft.