Ein wichtiges Dokument

Teile diesen Artikel

Prachtband zum ASTRA-Verein erschienen

Ausgabe Nr. 2686

Bürgermeisterin Astrid Fodor und die beiden Autoren, Sorana Maier und Constantin Necula (v. l. n. r.) stellten das Buch vor kurzem im Garten des Hochzeitshauses am Kleinen Ring 22 vor.               Foto: Răzvan NEGRU

,,Hocherfreut bezeuge ich, dass wir Söhne eines Vaterlandes sind, das mit Recht zu den zivilisierten europäischen Staaten zählt, denn es besitzt alles, was die Kultur und die Zivilisation eines Staates charakterisiert. (…) Wir haben ein auf die Verfassung aufgebautes Vaterland, das allen gleiche Rechte sichert, dazu gesetzlich festgelegte Freiheit der Presse, der Vereinigung und der Vertretung des Volkes (…)“. Diese Worte sprach Andrei Șaguna, der erste Vorsitzende des ASTRA-Vereins in seiner Rede zum Auftakt der Sitzung am 9./21. März 1861, bei der die Satzungen des Vereins verfassst wurden. Nachzulesen ist die gesamte Rede in dem jüngsten Buch von Sorana Maier und Constantin Necula.

 

Sorana Maier/Pr. Constantin Necula: Asociațiunea ASTRA, recuperarea unei memorii culturale. I. Întemeitorii. Eikon Verlag Bukarest, 2020. 196 Seiten, ISBN 978-606-49-0308-2.

Die Hermannstädter Journalistin und der Theologe haben mit diesem Prachtband ein wichtiges Dokument zur Geschichte des ASTRA-Vereins herausgebracht. Der Siebenbürgische Verein für die rumänische Literatur und die Kultur des rumänischen Volkes (Asociațiunea Transilvană pentru Literatura Română și Cultura Poporului Român) wurde am 6. November 1861 in Hermannstadt gegründet und hatte in kurzer Zeit in ganz Siebenbürgen Sektionen (despărțâminte) eingerichtet. Vor allem im ländlichen Bereich spielte der Verein eine wichtige Rolle bei dem Erhalt und der Förderung der rumänischen Sprache und Kultur, der Traditionen und Bräuche der Rumänen in Siebenbürgen und trug damit erheblich zur Stärkung deren Nationalbewusstsein bei, in einer Zeit in der Siebenbürgen zum Habsburgerreich gehörte bzw. von 1867 bis 1918 zu Österreich-Ungarn.

Die Gründer des Vereins werden in dem vorliegenden Band ausführlich vorgestellt, dazu auch einige Vollmitglieder. Allen voran der in der Aufmachung zitierte Bischof der orthodoxen Kirche in Siebenbürgen, der am 21. Juli 2011 von der Synode der Rumänisch-Orthodoxen Kirche heilig gesprochene Andrei Șaguna (1808-1873). Ihm zur Seite stand der erste griechisch-katholische Metropolit von Blasendorf, Alexandru Sterca-Sulutiu de Cărpiniș (1794-1867). Ein Zeichen dafür, dass die Zusammenarbeit der beiden Glaubensgemeinschaften für die Entwicklung des rumänischen Volkes in Siebenbürgen ausschlaggebend gewesen ist.

Die Herausgabe des Bandes  und die Veranstaltung der dazu gehörenden Ausstellung erfolgten mit finanzieller Unterstützung seitens des Hermannstädter Bürgermeisteramtes  im Rahmen der Kulturagenda 2020.

Beatrice UNGAR

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Bücher.