11. Hungarikum-Tage stattgefunden
Ausgabe Nr. 2687
Vergangene Woche fand die elfte Auflage der Hungarikum-Tage statt und sie war trotz der nötigen Maßnahmen wegen der Coronavirus-Pandemie ein Erfolg. An dem traditionellen Gulasch-Kochwettbewerb am Samstag im Freilichtmuseum im Jungen Wald nahmen zwar weniger Mannschaften als im vergangenen Jahr teil, die Kochwettbewerbslust und gute Laune wurden aber dadurch überhaupt nicht beeinträchtigt und die gekochten Gerichte waren im Nu aufgegessen.
Außerdem waren dieses Mal von über 50 Kunsthandwerker und Kleinproduzenten dabei, die ihre Produkte anboten, was eine Rekordzahl war. Weiterhin hatte derjenige, der gegen Mittag mit dem Wagen zum Freilichtmuseum fuhr, Schwierigkeiten einen Parkplatz zu finden. Schließlich wurden zwischen dem 21. und 23. August insgesamt 8.975 Besucher im Freilichtmuseum registriert.
Die vier Tage lang dauernde Veranstaltung startete genau am Tag des Heiligen Stephan (Szent István Nap), dem 20. August, mit einer Vernissage der Fotoausstellung „A megújulás lendülete“ (Der Schwung der Erneuerung) in der reformierten Kirche. Vorgestellt wurde die Ausstellung von dem Anthropologen Vörös T. Balázs. Ábrám Zoltán sprach von der Bedeutung des Stephanstages. Serfőző Levente, Vorsitzender des HÍD-Vereins sprach von dem Zeitalter der Pandemie, wo man sich an die Einschränkungen anpassen muss. Das Wort ergriffen auch der stellvertretende Kreisratsvorsitzende Marcel Constantin Luca aber auch der Fotograf Louis Guermond.
Am Freitag ging es weiter mit den Veranstaltungen im Freilichtmuseum wo die Kunsthandwerker und Kleinproduzenten ihre Produkte zur Schau stellten. Die Teilnehmer durften unter anderem in Schmiede-, Töpfer- oder Weberwerkstätten arbeiten. Die Vertreter von „Kalibáskő Erdelyi Iskola” kümmerten sich um den Bau einer Jurte. Außerdem unterrichteten sie die Kinder, wie man mit Pfeil und Bogen schießt. Der Ritterverein ,,Anacronism“ stellte das Leben im Mittelalter vor. Die Teilnehmer konnten schließlich von Freitag bis Sonntag allerlei ungarische Produkte verkosten von Palinka bis Käse und Lebkuchen.
Der Höhepunkt war wie immer der Gulasch-Kochwettbewerb am Samstag, bei dem in diesem Jahr insgesamt 16 Mannschaften gegeneinander antraten. Diesmal gab es die zwei Kategorien „traditioneller Gulasch“ und „andere traditionelle ungarische Gerichte“. Während die Jury die Gerichte verkostete unterhielten die Operettensänger von Operettissimo aus Klausenburg die Anwesenden mit bekannten Arien aus Operetten und die Gruppe „Százlábu“ aus Sankt Georgen führte ungarische Volkstänze vor.
Der erste Preis für den besten traditionellen Gulasch ging in diesem Jahr an die Mannschaft des Vereins Homo Novus aus Schäßburg, die zum ersten Mal an diesem Kochwettbewerb teilnahm. Der Verein besteht aus etwa 60 Familien und betreibt einen Frauenkreis, einen Männerchor, eine Erwachsenentanzgruppe und einen Rentnerclub. Außerdem veranstaltet der Verein auch regelmäßig ein Tanzfestival sowie die Ungarischen Tage in Schäßburg, wobei der Vereinsvorsitzende Nyáguly Ferenc bedauerte, dass diese bislang nicht von der Lokalverwaltung in Schäßburg unterstützt wurden. „Es ist ein eigenes Rezept“, sagte stolz Nyáguly zum ,,Gewinner-Gulasch“: „Wo wir auch damit waren, sei es in Ungarn, in Oberungarn, in Transkarpatien oder in der Wojwodina haben wir damit zahlreiche Preise gewonnen“. Das Geheimnis des Erfolgs sei, dass stets Bio-Zutaten verwendet werden. Die Mitglieder des Vereins haben sich vorgenommen, im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder zu kommen und auch ein Kulturprogramm mitzubringen.
Auf dem zweiten Platz im Bereich „traditioneller Gulasch“ landeten zugleich zwei Mannschaften: „Sare și Piper” und „Hudin 4“. Der dritte Preis ging an “Máthémanufaktúra“.
In der Kategorie der „anderen ungarischen Gerichte“ gewann die Mannschaft von TVR Neumarkt mit einem „neu interpretierten Gulasch“ mit „geheimen“ „rumänischen und ungarischen Zutaten“ und sogar Zutaten aus Asien. Der zweite Preis ging an den Bohnengulasch des Teams von EMKISZ, der Jugendorganisation des Ungarischen Kulturvereins aus Siebenbürgen, der dritte Preis an die köstliche Fischsuppe der Mannschaft „Food Monkey“ aus Hermannstadt.
Am Sonntag gab es noch einmal die Möglichkeit, verschiedene Spezialitäten zu essen, wobei verschiedene Köche die Gäste mit Pilzsuppe, einem Pfifferling- oder Rinderpörkölt erwarteten. Dazu gab es ungarische Volksmusik, gespielt von dem Ensemble „Heveder“. Später wurde die gute Laune weiter gesteigert, indem zu den Klängen von „Heveder“ die zwei Paare von „Százlábu“ ungarische Volkstänze aufführten.
Alles in einem: Die Hungarikum-Tage waren auch trotz den Coronavirus-einschränkungen auch dieses Jahr ein Erfolg.
Werner FINK