Rose Ausländer-Ausstellung im Chorraum der evangelischen Stadtpfarrkirche
Ausgabe Nr. 2682
,,Dennoch Rosen – die Lyrikerin Rose Ausländer“ lautet der Titel der Ausstellung der Friedensbibliothek des Antikriegsmuseums der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, die bis Ende September im Chorraum der evangelischen Stadtpfarrkirche (Eintritt durch die Sakristei) täglich zwischen 9 und 17 Uhr zu besichtigen ist.
Bei der Vernissage am Freitag erzählte Jochen Schmidt aus dem bewegten Leben von Rose Ausländer, Jürg Leutert spielte alte und moderne Cembalomusik und Beatrice Ungar gab einen Einblick in ihre Übersetzerstube. Die Ausstellung ist bis Ende September zu sehen.
Einen Großteil des Bildmaterials stellte Helmut Braun, 1. Vorsitzender der Rose Ausländer-Gesellschaft e.V. in Köln, zur Verfügung. Dafür dankte ihm Jochen Schmidt in seiner bewegenden Ansprache. Schmidt sagte auch, dass bei den seit 1991 Ausstellungen der Friedensbibliothek in Räumlichkeiten der evangelischen Kirchengemeinde A. B. Hermannstadt – meistens in der Ferula – immer wieder auch Texte der 1901 in Czernowitz geborenen Lyrikerin verwendet worden waren und es jetzt an der Zeit gewesen sei, Rose Ausländer eine eigene Ausstellung zu widmen. Trotz Pandemie: ,,Unser Motto lautet: Kein Jahr ohne eine Ausstellung der Friedensbibliothek in Hermannstadt“, sagte Schmidt. Er zitierte zum Abschluss seiner Ansprache auch Rose Ausländer, die auf die Frage eines Reporters, was sie noch vom Leben erwarte gesagt habe: ,,Nichts, aber ich bin glücklich.“
Außer Bildern aus dem Nachlass der 1980 in Düsseldorf verstorbenen Dichterin gibt es in der Ausstellung einige ihrer Gedichte zu lesen, alle wurden auch ins Rumänische übersetzt. Drei davon von George Gutu, der 2001 gemeinsam mit Helmut Braun unter dem Titel ,,Vis cu ochii deschisi/Der Traum hat offene Augen“ eine zweisprachige (Deutsch-Rumänisch) Edition von Gedichten von Rose Ausländer im Verlag der Rumänischen Nationalen Kulturstiftung (Editura Fundației Culturale Românești) herausgegeben hat.
Beatrice UNGAR