Vier slowakische Künstlerinnen im Kunsthaus 7B
Ausgabe Nr. 2683
Noch bis Ende September ist im Kunsthaus 7B in Michelsberg die Ausstellung ,,Remapping the Future“ mit Malerei, Zeichnung und Objektkunst der vier slowakischen Künstlerinnen Alena Adamíková, Mária Čorejová, Kristina Mésároš und Olga Paštéková zu besichtigen.
Die Zukunft neu definieren, umreißen, sich neu darauf ausrichten – so könnte eine Übersetzung des Titels der Ausstellung lauten, die in Zeiten der Corona-Pandemie entstanden ist und die Künstlerinnen und Galeristen vor ganz neue Herausforderungen gestellt hat.
Drei von ihnen leben in Bratislava/Slowakei, eine in Scharndorf/Österreich. Im Vorwort zu dem Ausstellungskatalog schildert der Galerist Thomas Emmerling die Bedingungen, unter denen diese Ausstellung zunächst in Wien, in der Galerie Art 9Teen und nun auch im Kunsthaus 7B in Michelsberg zustande gekommen ist. Kurzum: Es war eine länderübergreifende Kooperation, an der Vertreter aus der Slowakei, Österreich, Griechenland, Deutschland und Rumänien beteiligt waren. Das Konzept der Ausstellung fußt auf der Realität in Mitteleuropa und der Welt im April 2020 und deren Folgen.
Während Alena Adamíková in ihren von dem spanischen Barockmaler Diego Velasquez inspirierten Werken während des Lockdown die Familie als sicheren Hafen (wieder)entdeckte, und für Harmonie plädiert, schlagen die Tuschezeichnungen von Mária Čorejová härtere Töne an. Sie erkannte, wie wichtig es ist, seine individuelle Freiheit zu nutzen, um sich ein eigenes Leben zu schaffen. Dabei entdeckte sie auch die Grundlage für die Freiheit des Einzelnen: Die Freiheit der anderen.
Die in Scharndorf lebende Kristina Mésároš wirft in ihren Werken einen Blick hinter die Kulissen von Zeit und Raum. In ihren zeitlosen und symbolträchtigen Bildern entführt sie den Betrachter in eine magische Fantasiewelt. Der Einfluss des Wiener Meisters des Fantastischen Realismus, Ernst Fuchs, ist regelrecht greifbar.
Schließlich beschäftigt sich die Vierte im Bunde, Olga Paštéková, mit der Rolle der Natur in unserem täglichen Leben. Sie verwendet für ihre Werke Holz und andere Materialien, brennt oder kratzt zum Beispiel Bilder von Wölfen auf deren Oberfläche, einen Wald. Sie will damit suggerieren, dass die Natur verwundet ist. Schwarz ist in ihren Werken keine Farbe sondern eine Erinnerung daran, dass die echten Mythen und Legenden in unserem Leben jene sind, in denen Realität und Natur miteinander verschmelzen.
Beatrice UNGAR