Handballmeisterschaft in Rumänien eingefroren
Ausgabe Nr. 2673

Alexandru Dedu bei einer Pressekonferenz. Foto: frh.ro
Unmut unter den Mannschaften der Damen und der Herren vor allem in den ersten Ligen der Handballmeisterschaft in Rumänien, hat der Beschluss des Rumänischen Handballverbands hervorgerufen, die Läden der Landesmeisterschaften dicht zu machen. FRH-Präsident Alexandru Dedu erklärte, diese Maßnahme sei dringend nötig gewesen, weil der Europäische Handballverband von den nationalen Verbänden gefordert habe, bis zum 1. Juni d. J. die Mannschaften zu nennen, die sich für die Champions League qualifiziert haben.
Am 18. Mai d. J. tagte der FRH-Vorstand und beschloss die Annullierung aller bis zum 30. Juni d. J. geplanten Turniere, Spiele usw. In Bezug auf die Nationalliga (Damen und Herren) wurde mit elf Stimmen bei fünf Gegenstimmen der Beschluss verabschiedet, dass die Wertung ,,eingefroren“ wird, keine weiteren Spiel in der laufenden Saison eingeplant und keine Titel bzw. Medaillen verliehen werden. Das bedeutet, es gilt die aktuelle Wertungstabelle aber es werden keine Landesmeistertitel vergeben, weder bei den Damen noch bei den Herren.
Bei den Damen ist dies äußerst hart für die mit den Siegerinnen von SCM Râmnicu Vâlcea punktegleich zweitplazierte Mannschaft CSM Bukarest. Beide Teams hatten bis zum Zeitpunkt, an dem die Spiele abgeblasen wurden (der letzte Spieltag war am 7. März), 43 Punkte verbucht, die Bukaresterinnen allerdings ein Spiel weniger absolviert. Jetzt könnten sie noch mit Hilfe einer sogenannten wildcard trotzdem in der Champions League mitmachen. Die Mannschaften von Platz 3 – Minaur Baia Mare (36 Punkte) – bzw. Platz 4 – Gloria Buzau (35 Punkte) werden in der Europa League antreten. Die Heltauer Mannschaft CS Măgura belegt Platz 7 mit 27 Punkten.
Bei den Herren ist die Lage noch verzwickter. Dinamo Bukarest hatte zwar mit 55 Punkten bei Abbruch der Spielsaison die Nase klar vorn, war aber mit zwei Spielen im Rückstand. Die Mannschaft Potaissa Turda belegt Platz 2 mit 50 Punkten und einem Spiel Rückstand und wird in der Europa League antreten. Im EHF-Pokal mitmachen werden Minaur Baia Mare (3. Platz) und Dobrogea Sud Konstanza (4.). Dinamo Bukarest muss allerdings für die Aufnahme in die Champions League ein Turnier absolvieren, sagte Dedu auf einer Pressekonferenz beim Sitz des Rumänischen Handballverbands. Dedu zeigte auch volles Verständnis für den Unmut, der sich in den Reihen der Trainerinnen und Trainer, Spielerinnen und Spieler breitgemacht hat. Rein mathematisch sei nämlich noch alles offen gewesen, auch was den Abstieg bzw. den Aufstieg einiger Teams betrifft.
Mit einer Wiederaufnahme der Spielsaison sei allerdings nicht vor Juli 2020 zu rechnen, und so werden die Spiele im Rumänienpokal wahrscheinlich in Form eines Turniers im August 2020 ausgetragen.
Was die Nationalmannschaft der Damen betrifft, sagte Dedu, die Spielerinnen trainierten derzeit jede für sich daheim nach genauen Trainingsplänen. Das Ziel sei die Teilnahme an den für 2021 verschobenen Olympischen Sommerspielen in Tokio.
Beatrice UNGAR