Auf der Burg und vor dem Bildschirm

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Ausgabe Nr. 2671
Erstes überregionales Maisingen war am 1. Mai 2020 online erlebbar

Das Bläserquintett vor dem Westportal der Basilika auf der Michelsberger Burg auf dem Monitor eines Laptops.             Foto: Stefan COSOROABĂ

Pünktlich um 8.30 Uhr startete am 1. Mai d. J. der Michelsberger Kurator Michael Henning, mit seinem Smartphone ausgestattet, den Aufstieg zur Michelsberger Burg, wo gewöhnlich das traditionelle Maisingen schon früher, jeweils ab 7 Uhr, stattfindet. In diesem Jahr musste es per online-Übertragung auf der Plattform Zoom  veranstaltet werden. Das wäre im vorigen Jahr wohl passender gewesen, als es von Starkregen bestimmt war. Heuer war es schön und die zugeschalteten Gäste begleiteten mit lustigen Kommentaren den Kurator auf seinem Weg.

Dabei geriet wohl nur er selbst außer Atem, alle anderen saßen in ihren warmen Wohnungen und guckten gespannt zu. Auch der Ortspfarrer Stefan Cosoroabă, der alle herzlich begrüßte und das Geschehen  aus der Ferne moderierte.

Die Kastell-Gemeinschaft war aus Mediasch zugeschaltet.Foto: Gerhard SERVATIUS-DEPNER

Ein Bläserquartett gebildet aus Remus Toader (Trompete) von der Militärblaskapelle sowie Dorin Petcu (Trompete), Ion Palagniuc und Emanuel Dombi (beide Posaune) von der Hermannstädter Staatsphilharmonie eröffnete das online live gesendete Maisingen und -blasen mit dem bekannten und obligatorischen Stück ,,Der Mai ist gekommen“, in der Bearbeitung für diese Zusammensetzung von Musikwart Jürg Leutert, der auch die anderen Musikstücke bearbeitet hatte, die das Quartett professionell interpretierte. Zu Gehör brachten drei Michelsbergerinnen auf der Burg auch ein Lied in siebenbürgisch-sächsischer Mundart (,,De Kirsche blähn äm Guerten“).

Die Andacht zum Psalm 91 hielt der Heltauer Stadtpfarrer Zorán Kézdi, der aus seinem Amtszimmer in der Heltauer Kirchenburg zugeschaltet war.  Die Taizé-Lieder dazu stimmte die Organistin Zsuzsánna Molnár an, die aus Klausenburg zugeschaltet war.

Pfarrer Zorán Kézdi auf dem Monitor eines Tablets in der Basilika auf der Michelsberger Burg. Foto: Michael HENNING

Das Gebet von Franz von Assisi sprachen Julie Henning (in englischer Sprache, live zu erleben aus der Basilika auf der Michelsberger Burg), Franz Kattesch (in deutscher Sprache, zugeschaltet aus Temeswar) und Stefan Tobler (in italienischer Sprache, zugeschaltet aus seinem Haus in Michelsberg).

Zum Abschluss der Andacht ließ das Bläserquintett in der Basilika das Lied ,,Großer Gott, wir loben dich“ erklingen und die Herzen aller Gäste höher schlagen.

Diese Art der Veranstaltung gab den Mediaschern von der Kastell-Gemeinschaft (Stadtkantorin und Pfarrerinnen und Pfarrer mit ihren Familien) die Möglichkeit, virtuell mitzumachen. Die Stadtkantorin und Organistin Edith Toth begleitete eine kleine Schar Kinder beim Maisingen auf dem Gelände des Mediascher Kirchenkastells. Vielleicht waren auch einige Gäste neidisch auf diese Gemeinschaft, die nach dem Singen gemeinsam bei selbstgebackenem Hanklich, Kaffee, Tee und einem guten Kuchen im grünenden und blühenden Hof zusammen sein konnte.

Einen Liedgruß aus Heltau entbot die Lehrerin Cristina Fülöp, die sonst gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern von der Gitarrengruppe der Gustav Gündisch-Schule bei dem Maisingen auf der Michelsberger Burg mitmachte.

Zugeschaltet war auch der Vorsitzende der Heimatortsgemeinschaft Michelsberg Manfred Schuur, der einen herzlichen Gruß aus Deutschland übermittelte. Nicht nur an die Michelsberger.

Pfarrer Stefan Cosoroabă meldete schon den nächsten ,,Streich“ der Michelsberger evangelischen Kirchengemeinde an: ,,Am Sonntag, den 10. Mai ist Muttertag. Wie alle anderen aktuellen Tage und Feste müssen wir auch diesen Tag virtuell gestalten. Bei allen Nachteilen bietet uns diese Form die Möglichkeit, Grenzen zu überschreiten. Wir haben den Plan, einen kleinen Filmbeitrag zu erstellen (maximal 5 Minuten), der dann online weitergegeben werden kann. Im Zentrum soll der persönliche Dank für unsere Mütter stehen.

Deswegen brauchen wir Eure Hilfe! Jeder und jede ist eingeladen, sich selber zu filmen und den Namen seiner/ihrer Mutter zu sprechen. Diese Namen wollen wir dann zusammenlegen und in den Zusammenhang bringen: ‚Wir danken unseren Müttern: ….‘ Dabei wird natürlich das Bild des Sohnes/der Tochter erscheinen, die den Namen spricht. So können wir unseren Müttern in besonderer Weise sichtbar danken.

Dabei spielt es keine Rolle, ob die Mutter noch lebt oder schon entschlafen ist, ob sie deutsch- oder rumänischsprachig ist, ob ihr den ganzen Namen (mit Familiennamen) oder nur den Vornamen, oder aber ihre besondere, familiäre Bezeichnung nennen wollt. Es können das Kinder, Erwachsene und Senioren machen. Außer dem Namen braucht es nichts weiteres.

Eueren Beitrag in Querformat, nicht länger als 5 Sekunden, sendet bis Freitag, den 8. Mai, per Whatsapp senden an Pfr. Zoran Kezdi 0040-(0)744-54.07.28.“

Man darf auf das Ergebnis gespannt sein.

Beatrice UNGAR

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.