Perspektiven auf die Sommerferien 2020 in Frage gestellt
Ausgabe Nr. 2669

Entspannter Sommerurlaub auf Balkonien. Foto: Maja POP
Die Dominikanische Republik, Türkei, Griechenland, Bali, Dubai, USA, Mauritius, Israel und Thailand. Das waren die beliebtesten Reiseziele der Rumänen im vergangenen Jahr. Heuer hat der Coronavirus gerade erst den Osterurlaub über den Haufen geworfen. Nun gerät der Sommerurlaub auch in Gefahr, vor allem für jene, die ins Ausland reisen wollten. Da bleibt nur noch, den Urlaub auf Balkonien oder Gardenien zu genießen.
Strandurlaub in Griechenland, Wandern in den österreichischen Alpen oder ein kurzer Wochenendurlaub in Rom oder Paris? Ob das diesen Sommer möglich sein wird, steht in den Sternen. Dass der Oster- bzw. Frühlingsurlaub für alle, die vorzeitig gebucht hatten, ins Wasser fiel, wurde noch akzeptiert. Die meisten bekamen ihr Geld zurückerstattet oder sie bekamen einen Gutschein, mit dem sie später einen anderen Urlaub buchen können. Was passiert jedoch, wenn auch der Sommerurlaub gestrichen wird? Bleibt dann ganz Rumänien zu Hause?
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission rät davon ab, Pläne für den Sommer zu machen. Wegen der Corona-Pandemie ist nichts planbar – deswegen sollen sich die Menschen nach den Worten der EU-Kommissionspräsidentin auch mit der Buchung des Sommerurlaubs in Geduld üben. „Ich rate dazu, mit solchen Plänen noch zu warten. Für Juli und August kann derzeit niemand verlässliche Vorhersagen machen“, sagte sie der Bild am Sonntag.
Der Epidemiologe Maciej Boni sagte gegenüber der CNN, dass die nächsten 12 Monate sehr schwierig sein werden. „Urlaube könnten gestrichen werden. Soziale Interaktionen werden anders aussehen und die Risikovorsorge ist etwas, worüber wir jeden Morgen beim Aufwachen nachdenken müssen.“ Der Spezialist gab bekannt, dass es unmöglich sei, eine Vorhersage zu machen darüber, wie sich die Dinge entwickeln werden. Das hinge davon ab, ob sich die Menschen an die Beschränkungen halten werden oder nicht.
Der Trend könnte in Richtung Inland-Tourismus gehen. Laut www.ziare.com sei die Nachfrage für Unterkünfte in Rumänien bereits gestiegen. Reisende trauten sich wegen der Corona-Krise nicht mehr, im Ausland zu buchen.
Die Ungewissheit über den Sommerurlaub 2020 ist natürlich ärgerlich. Ändern kann man aber nichts daran. Man kann aber die Einschränkungen von Bewegungs- und Reisefreiheit als das hinnehmen, was sie sind, nämlich vorübergehend. Bleibt uns also nur, das Beste daraus zu machen. Das heißt im Klartext, die positiven Seiten eines Urlaubs zu Hause, im Garten oder auf dem Balkon zu sehen. Immerhin bleibt einem die Anreise, und alles was damit zusammenhängt – also Stau, Security Check, Passkontrolle – erspart. Man spart dabei Benzin- oder Flugticketkosten und tut dabei der Umwelt auch noch etwas Gutes.
Auch muss sich niemand den Wecker stellen, um vor allen anderen am Strand die beste Liege zu sichern. Auf Balkonien ist für alle genug Sonne und man hat sogar wie beim Urlaub auf Rhodos die Chance auf einen richtigen Sonnenbrand. Ein paar Pflanzen aus dem Baumarkt helfen ebenfalls, sich in fremde Gefilde zu träumen: ein paar Lavendeltöpfe lassen das Provence-Gefühl aufkommen, eine Bananenpalme sorgt für Bali-Feeling oder ein Olivenbaum lässt von Griechenland träumen.
Dann heißt es nur noch: Zurücklehnen, ein Buch lesen, und den kondensfreien Himmel genießen. Sollte das alles trotzdem gegen das Fernweh nicht helfen, können Sie, liebe Leserinnen und Leser schon mal den Laptop aufklappen und Ihre nächste Reise planen. Denn so schön Gardenien und Balkonien auch sind, die Welt da draußen ist schöner. Und für 2021 nehmen einige Tourismusagenturen schon Buchungen entgegen.
Cynthia PINTER