CrossFit: Nichts für schwache Nerven

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Neue, unbekannte Sportarten (II) / Von Cynthia PINTER

Ausgabe Nr. 2666

„Box Jump“ (Kistenspringen) heißt eine der schwierigen Übungen beim CrossFit.                                         Foto: Privat

Fußball, Basketball, Boxen, Tennis, Schwimmen oder Eishockey. Das sind einige der bekanntesten Sportarten der Welt. Aber es entstehen immer wieder neue Sportarten. Meistens sind es Abwandlungen alter Sportarten, manchmal aber auch total neue Disziplinen. In dieser Reihe stellen wir einige der im letzten und diesen Jahrhundert erschienenen Sportarten vor. Heute geht es um CrossFit.

 

In der Halle scheppern die schweren Gewichte auf den Boden. Männer und Frauen springen 30 Mal auf einen Kasten, um danach gleich in die Liegestützposition zu gehen und sich wieder hochzudrücken. Und dann von vorne: Hanteln, springen, Liegestütz, Kniebeugen – nach 25 Minuten hat die Qual ein Ende. Nichts für schwache Nerven. CrossFit ist ein hoch effizientes Training für den ganzen Körper, eine Mischung aus Gewichtheben, Turnen und Ausdauerdisziplinen. Das Training, vergleichbar mit dem Fitness-Drill in der Armee, ist meist kurz, dafür aber sehr intensiv. In den USA boomt der Sport, der mittlerweile zu einer regelrechten Bewegung geworden ist. Mittlerweile gibt es sogar CrossFit Games, bei denen die Athleten gegeneinander antreten.

Technik und Muskelkraft braucht man, um den „Rope Climb“ (Seilklettern) zu meistern.                                                                                        Foto: Pinterest

Im Mittelpunkt des Trainings steht das Workout of the Day (WOD). Die Gruppe erhält eine Trainingsaufgabe, die täglich variiert, in mehreren Runden wiederholt wird und an den individuellen Fitnessstand angepasst ist.

Die WODs tragen verführerische Namen wie Annie, Cindy oder Helen. Davon darf man sich aber nicht verleiten lassen. Die Übungen sprechen gleichzeitig Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Flexibilität an und werden in Runden, auf Zeit oder in Intervallen ausgeführt.

Eine der meistgehassten Übung ist der Burpee, eine knallharte Soldatenübung die so geht: vom Stand in die Knie, dann in den Liegestützposition springen, Liegestütze, wieder zurück in die Hocke und in den Stand. Das Trainingsprogramm fordert und fördert sämtliche Facetten der Fitness – neben konditionellen Fähigkeiten wie Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit werden auch koordinative Fähigkeiten wie Rhythmus, Kopplung und Gleichgewicht trainiert. Wie bei allen anderen Sportarten auch, bauen sich beim CrossFit die Übungen nach und nach auf. Sie sind beliebig auf das jeweilige Niveau des Sportlers adaptierbar.

CrossFit wurde vom ehemaligen High-School-Turner Greg Glassman und seiner Exfrau Lauren Glassman 1980 entwickelt. Der erste CrossFit-Fitnessraum wurde 1995 in Santa Cruz eröffnet, im selben Jahr, in dem auch Glassman angeheuert wurde, die Polizei in Santa Cruz auszubilden. In einem siebenwöchigen Test, der im Jahr 2005 in Gagetown, New Brunswick an der kanadischen Infanterieschule durchgeführt wurde, erzielte CrossFit in den meisten Fitness-Kategorien bessere Ergebnisse, verglichen mit dem vorherigen körperlichen Trainingsprogramm.

In Hermannstadt gibt es noch kein CrossFit im Sportangebot, dafür ist die CrossFit-Mode in anderen Städten wie Klausenburg, Temeswar, Neumarkt, Kronstadt und Bukarest angekommen. Es gibt auch eine Rumänische Meisterschaft (Romanian Championship), die für die Zeitspanne 19.-21. Juni in Temeswar geplant ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Sport.